Warum glaubt ihr?

14 Antworten

Ich möchte deine Frage gerne anhand meiner persönlichen Geschichte, wie ich zum Glauben gefunden habe, beantworten (wird ein klein bisschen längerer Text).

Zunächst möchte ich anmerken, dass ich gläubiger Christ (kein Katholik) bin, der in einer nichtgläubigen Familie aufgewachsen ist. Ich habe auch erst im Alter von 24 Jahren zum Glauben gefunden.

Bei mir fing alles mit der Suche nach dem Sinn des Lebens und der Unzufriedenheit mit mir selbst als Persönlichkeit, gepaart mit einem Gefühl der Ohnmacht etwas dagegen tun zu können, an. Ich war seit meiner Pubertät als Mensch introvertiert, verklemmt und fühlte mich machtlos das ändern zu können, obwohl ich in meiner Kindheit ein lebensfroher und extrovertierter Mensch war.

Das hat bei mir zunehmend zu einem sehr starken Verlangen geführt da endlich auszubrechen. Da ich aber nicht wusste wie ich das tun sollte, weil ich da für mich völlig machtlos war (ich konnte irgendwie nicht der Mensch sein, der ich sein wollte), rief das bei mir Verzweiflung hervor. Und aus dieser Verzweiflung kam ich zu einem Zustand, wo ich für mich wusste, dass ich es selber nicht schaffen kann. Ich hatte vorher schon viele Versuche unternommen, wie z.B. "Personality Coaching", Hilfe von Psychologen, bis hin zu Esoterik und noch weitere Dinge, die mir alle nicht wirklich helfen konnten.

Und so wurde ich dann aufgrund meiner Verzweiflung (ich wusste mir selbst nicht mehr weiterzuhelfen) empfänglich für Gott. Das fing dann mit Bibelversen an,

die mich sehr angesprochen hatten und mir Hoffnung gegeben hatten, sodass ich mich dann sehr mit dem christlichen Glauben auseinandergesetzt hatte. Ich habe mein Leben dann in einem Übergabegebet an Jesus gegeben und mit der Zeit kam dann bei mir auch immer mehr die Erkenntnis, dass dieser Gott real sein muss. Ich spürte, dass ich innerlich von meinen Fesseln gelöst wurde und in mir wieder den Menschen entdecken konnte, der ich in der Kindheit war (lebensfroh, aufgeschlossen, humorvoll). Ich war also wieder in der Lage ich selbst (mein wahres Ich) zu sein. Auch wenn ich nicht immer und in voller Kontinuität ich selbst war, so war das für mich trotzdem ein großer Erfolg wieder diese Lebendigkeit in mir spüren zu können.

Fortsetzung unten
Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Bibelstudium, pers. Beziehung mit Gott, freievang. Gemeinde
xxScarface1990  22.05.2023, 18:01

Zudem hatte ich auch wirklich Liebe von Gott gespürt und auch beeindruckende Dinge erlebt (ob man es glaubt oder nicht). Ein Beispiel ist zum Beispiel, dass Gott durch die Bibel sozusagen zu mir "gesprochen" hatte. Das konnte ich daran festmachen, dass mir Bibelverse ins Auge gesprungen sind, die mich perfekt in meiner aktuellen Lebenssituation angesprochen hatten. Das fand ich bemerkenswert! Das verrückte war, dass es die Verse des Tages in meiner Bibel-App waren. (Also in dieser App wird jeden Tag immer ein neuer Vers des Tages veröffentlicht) Und diese Verse des Tages waren es, womit Gott zu mir (perfekt auf meine Lebenssituation angepasst!), über mehrere Tage hinweg gesprochen hatte. Also die Verse trafen mein Herz so tief, dass ich deswegen sage, dass Gott zu mir gesprochen hat.

Mittlerweile (bin 32 Jahre alt und seit über 8 Jahren Christ) kann ich sagen, dass ich stark in meinem Glauben gewachsen bin und in einer Beziehung mit Gott lebe (und damit auch mit seinem Sohn Jesus, durch den Gott sich uns nach meinem Glauben offenbart und der nach meinem Glauben auch am eigenen Gottsein des Vaters mitbeteiligt ist)

Die Beziehung ist für mich real und die Früchte der Beziehung sind für mich nicht aus der Hand zu weisen. Wundersame Dinge (wie z.B. dass Gott durch die Bibel in mein Leben spricht) gehören für mich als Christ mit dazu. (Also wie du siehst glaube ich an einen wirklich lebendigen Gott) Ich bin zudem ein glücklicher, erfüllter und dankbarer Mensch. Vor allen Dingen lebe ich weitaus sorgenfreier, weil ich den Herrn Jesus an meiner Seite wissen darf und er mich von allen meinen Ängsten freigemacht hat (teilweise hatte ich heftige Angststörungen) und mir Frieden geschenkt hat (in dem ich jetzt lebe). Das ist toll! Gott steht über dem Tod und allen Krankheiten. Also was gibt mir jetzt noch Grund zur Angst, wenn Gott allem erhaben ist, mein Leben in seiner Hand ist und ich ihn meinen Vater und Freund nennen darf? (was er übrigens für jeden Menschen sein möchte)

Ich darf auch viele Gebetserhörungen erleben und erlebe in Jesus Christus einfach einen Gott, der extrem gut zu mir ist und mich in seiner Gnade reichlich beschenkt. (Damit meine ich nicht zwangsweise nur materielle Dinge) Das ist so toll und auch toll ist, dass ich Gott durch sein Wort

(also durch die Bibel, das für mich das Buch ist, mit dem Gott sich uns selbst offenbaren wollte und immer noch offenbaren will)

immer besser kennenlernen kann. Sein heiliger Geist hilft mir dabei sein Wort besser zu verstehen. (Also der Heilige Geist ist der Beistand Gottes für uns Menschen, wenn wir Gott bzw. seinen Sohn Jesus in unser Herz einladen und Jesus (und damit auch Gott) als unseren Herrn und Erlöser für uns annehmen)

Ich kann dir aus meiner Erfahrung sagen, dass ich als Christ nicht gleich sofort der völlig befreite Mensch war. Ich war nicht perfekt und perfekt bin ich auch heute nicht und es kommt bei mir vor, dass ich sündige (also nicht im Sinne der Liebe handle), aber es kommt nun viel seltener vor. Also Gott hat da bei mir schon einiges bewirkt.

Durch den Wachstum im Glauben (was ein stetiger Prozess bei mir war und auch ist) bin ich mittlerweile aber zu einem Menschen geworden, der inneren Frieden hat und glücklich ist.

Meine Beziehung zum Herrn Jesus Christus ist aber nur dadurch gewachsen, dass ich mich auch mit dem Glauben beschäftigt habe (also auch die Bibel (zuerst das neue Testament) gelesen habe und noch lese) und auch die Beziehung zu ihm im Gebet gesucht habe und sie natürlich auch noch suche.

Ich hoffe, dass diese Lebensgeschichte dir dabei helfen konnte zu verstehen, warum ich so hinter meinem Glauben und der absoluten Überzeugung, dass Jesus real ist, stehe.

Gott liebt nach meinem Glauben alle Menschen und hält auch für alle Menschen (also auch für dich) die Arme weit offen:

wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausstoßen. Johannes 6:37

Jesus kann nach meinem Glauben nur ein Gebet weit von dir entfernt sein. (Du könntest ihn ja bei Interesse mal mit reinem Herzen darum bitten, dass er sich dir zeigen möge)

Liebe Grüße!

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xxScarface1990  22.05.2023, 18:14
@EinTyp536

Ich kann mich insgesamt am besten mit der evangelisch-freikirchlichen Konfession identifizieren. Ich bin auch Mitglied einer freien evangelischen Gemeinde.

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xxScarface1990  23.05.2023, 00:06
@EinTyp536

Meine Gemeinde bezeichnet sich einfach nur als freievangelisch. Aber ich würde sagen, dass es bei uns in die charismatische Richtung geht. Also ich habe schon beispielsweise von anderen Christen viel Erbauung durch prophetische Eindrücke bekommen dürfen.

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xxScarface1990  23.05.2023, 12:34
@xxScarface1990
Erbauung durch prophetische Eindrücke bekommen dürfen.

Um das vielleicht noch ein bisschen näher für dich zu erklären (damit es nachvollziehbarer ist):

Also mit Erbauung durch prophetische Eindrücke meine einfach, dass andere Christen vom Heiligen Geist Bilder, Worte oder Bibelverse bekommen haben, mit denen sie in mein Leben hinein gesprochen haben bzw. Gott in mein Leben hineingesprochen hat. Ich bekam bei diesen Eindrücken (bzw. ich würde es auch als Eingebungen bezeichnen) Informationen darüber, wie Gott mich sieht und was er für mein Leben vorsieht.

Das hat mich ermutigt, weil ich sehen konnte, wie wertvoll ich in Gottes Augen bin und dass er für mich da ist. (Und dass er auch mich, meine Lebensumstände und mein Herz sieht)

Ich glaube übrigens, dass Gott für jeden Menschen gerne so da sein möchte. (Das jetzt noch so als Nachtrag für dich)

Es ist natürlich deine Entscheidung, was du damit anfangen willst oder nicht anfangen willst.

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Lion1012  23.05.2023, 20:01

Alter ... Verfasse doch gleich ein Manuskript! 🤣

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Ich bin in einem nicht-religiösen Elternhaus aufgewachsen und habe in meiner Jugend die Pfingstbewegung kennengelernt. Nach einigen Jahren in dieser Gruppierung spürte ich, dass Gott noch mehr für mich bereit hält und nach einer Evaluation habe ich mich der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage (früher bekannt als "Mormonen") angeschlossen. Das war vor knapp 30 Jahren. Ich habe den Schritt nie bereut.

In dieser langen Zeit habe ich viel über Gott gelernt und viele tiefe Freundschaften und Beziehungen zu Kirchenmitgliedern knüpfen dürfen, was für mich sehr wertvoll ist. Ich bin in dieser Kirche, weil die Kirchenlehren für mich als bobby68 funktionieren.

Ich weiss aber auch, dass meine Kirche nicht für jedermann ist. Nicht alle können sich damit identifizieren. Die Erwartungen sind für manche zu hoch. Für mich ist das Evangelium von Jesus Christus die ideale Lebensform und ich glaube, dass sie zum Erfolg führt. Ich gestehe aber trotzdem anderen Menschen das Recht zu ihre eigenen Wahrheiten zu finden. Diese persönliche Wahrheiten können völlig anders sein als meine. Natürlich glaube ich, dass meine Kirche recht hat, aber ich finde auch, dass jeder seinen eigenen Weg zu Gott finden darf (wenn er oder sie das überhaupt möchte).

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Ich bin sehr gläubig

aber nicht religiös und schon gar nicht kirchlich. das sind vollkommen unterschiedliche dinge, leider scheinen viele menschen das noch nicht verstanden zu haben.

ich kann nicht genau in worte fassen an was ich glaube. ich bin jedoch der meinung, das nichts durch zufall geschieht und das es eine art höhere macht gibt, das wir alle teil eines großen und ganzen sind und sich unser leben nur zu bestimmten teilen beeinflussen lässt

ich liebe die bibel, ein großartiges buch. ich habe mich viel mit philosophie beschäftigt, und ich finde das es wenige philosophische werke gibt, die an dieses heran kommen. ich habe mich auch viel mit dem islam beschäftigt, schon alleine weil ich in einem muslimischen land gelebt habe. auch die grundlage dieses glaubens fand ich sehr faszinierend.

Ich sehe den glauben als wichtigen teil meines lebens an, aber ich verabscheue die kirche. und das beziehe ich nicht nur auf das christentum sondern auf jede art der kirche oder des religiösen kultes.

EinTyp536 
Fragesteller
 22.05.2023, 16:35

Dann sind wir ungefähr auf dem gleichen Punkt.

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Es gibt - für mich - einfach viele Gründe (Belege, Beweise, Indizien oder wie man das nennen möchte) dafür, dass es einen Gott gibt, der uns erschaffen hat und dem es eben gerade gefallen hat, sich uns in der Bibel zu offenbaren (die Bibel selbst, die Historizität der Auferstehung Jesu, erfüllte biblische Prophetie, der rote Faden durch die Bibel, Gottes Heilsplan, dass wir die Ewigkeit "in unserem Herzen" haben (dass die Sehnsucht und das Wissen nach einer ewigen Existenz in uns verankert ist; wir merken und spüren, dass das Leben mit dem Tod nicht einfach vorbei ist), dass das Evangelium [= die "Frohe Botschaft" der Errettung durch den Glauben und Gottes Gnade, Liebe und Barmherzigkeit] die Präzision der Überlieferung der biblischen Bücher, die Schöpfung usw.).

5 Beispiele dafür:

Friedrich der Große fragte seinen gläubigen Reitergeneral von Zieten mal, wie er denn die Wahrheit der Bibel beweisen wolle. Von Zieten antwortete nur: "Die Juden, mein König, die Juden!"

Das ist erstaunlich, denn von Zieten konnte damals nur feststellen, dass die Juden, wie von der Bibel vorhergesagt, in viele Länder zerstreut wurden und ihre nationale Identität über so lange Zeit erhalten haben.

Heute können wir feststellen, dass noch viel mehr biblische Prophetie für das Volk Israel erfüllt wurde: Die Juden wurden wieder im angestammten Land gesammelt; diese Sammlung geschah aus vielen Ländern; die meisten nach Israel zurückkehrenden Juden glauben nicht an Jesus als ihren Herrn und Messias; die Staatsgründung erfolgt plötzlich und unter ständigen Konflikten mit den Nachbarstaaten; das Land beginnt nach der Ankunft der Juden aufzublühen.

All das beobachten wir direkt vor unseren Augen. Das sind weder Logikfehler noch ungenaue Prophezeiungen oder gar sich selbst erfüllende Prophezeiungen. Christen haben schon im 18. und 19. Jahrhundert gesagt, dass sich diese Dinge erfüllen würden, eben weil es in der Bibel steht.

Empfehlenswert ist auch dieser Artikel: Ist die Bibel wirklich Gottes Wort?

Nun das ist einfach,

ich habe bemerkt dass der Gott der Bibel zu Menschen spricht und realisierte, dass alle glauben richtig zu sein und den Anderen als Falsch bezeichnen.

Somit war eigentlich die naheliegendste Konsequenz aus dieser Feststellung, dass dieser Gott, der ja zu den Menschen spricht, mir selbst sagen muss, ob ich wirklich Christ bin.

Und dann sollte er mich befähigen die Bibel selbständig zu verstehen, damit ich niemandem nachlaufen muss und somit auch nicht irgend welchen Lehrern oder Lehren vertrauen ohne sie selbst prüfen zu können.

Und da ich erfahren hatte, dass es manchmal bedeutet auch gegen geistliche Mächte anzukämpfen und die Antwort daher nicht immer so schnell kommt, habe ich mich eines Tages entschlossen nicht aufzuhören bis dieser Gott antwortet.

Und er hat mir geantwortet.

Seither weiss ich, dass er ist und dass er spricht zu denen die ihn aufrichtig suchen.

Und mein Leben ist voll von Reden Gottes, Zeichen und wundern, fast wie du es in der Apostelgeschichte nachlesen kannst.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Lesen, fragen, systematisch Forschen, prüfen, erleben, sehen
Pfefferprinz  22.05.2023, 22:42

dass alle glauben richtig zu sein und den Anderen als Falsch bezeichnen.

Das ist genau das, was du auch machst.

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Kosmike  24.05.2023, 16:58
@Pfefferprinz

Ja, das tue ich.

Aber das ist ja begründet, kannst es mir nachmachen und du wirst er selbst erfahren und dann wissen warum.

Denn was ich glaube ist auf der Grundlage von Dingen die im Alltag zu sehen sind und zu erfahren und nicht was andere mir sagen.

Zudem kann ich es erklären und aufzeigen und somit bin ich nicht abhängig davon was andere mir erzählen, sondern kann alles selbst prüfen.

Das können die anderen nicht die falsch sind 😉.

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