Warum werden Menschen die an ungewöhnliche Religionen glauben oft ausgelacht und lächerlich gemacht, auch von Gläubigen?

24 Antworten

Weil der Mensch von Natur aus arrogant ist und immer der Meinung dass nur dass was er ist ideal zu sein hat.

der an die griechischen Götter glaubt

Auch Religionen unterliegen einer Art Evolution. Die griechischen Götter sind ausgestorben, auch die aktuellen Götter stehen vor dem Untergang, gute Chancen haben momentan Alexa und Siri und wie es in 1000 Jahren aussehen mag, darüber möchte ich nicht spekulieren.

Im Prinzip wird jeder belächelt, der eine andere Überzeugung vertritt als man selbst, vor allem, wenn er zu einer Minderheit gehört.

Natürlich sollten alle Überzeugungen respektiert werden.

Trotzdem kann es im Einzelfall Argumente geben, bestimmte Göttervorstellungen als allzu menschlich zu sehen. Dazu gehören die Götter der Antike, die ja eigentlich nur Übermenschen sind, mit allen menschlichen Fehlern und Schwächen. Insofern sind sie keine Vorbilder.

Auch die Gottesvorstellung im Alten Testament hat noch solche Züge (da ist Gott eifersüchtig, zornig, bereut sein Vorgehen, usw.). Erst mit Jesus' Vorstellung eines unbegrenzt und unbedingt liebenden Schöpfergottes hat sich das gewandelt.

Auch andere Religionen haben Idealbilder, z.B. Harmonie mit allem Seienden, im Mittelpunkt ihrer Lehre und entziehen sich daher der oben angeführten Kritik allzu menschlicher Götter. Das gilt auch für Naturreligionen, wenn sie nicht die Natur auf unserem Planeten für den Mittelpunkt des Weltalls halten.

Die großen Religionen arbeiten erfolgreich daran, andere Religionsgemeinschaften, die sie ja als unliebsame Konkurrenz verspüren, lächerlich zu machen und zu diskreditieren. Schnell wird eine kleine Religionsgemeinschaft als "Sekte" abgetan, und das Wort wird rasch noch negativ besetzt, obwohl es in seiner ursprünglichen Bedeutung lediglich "Abspaltung" bedeutet.

Allerdings sind die Glaubensansichten einiger Religionen so hanebüchen, dass es wirklich keinen Sinn macht, sich mit ihnen mehr als ein paar Sekunden zu beschäftigen. Nehmen wir einmal eine Naturreligion an, die die Sonne anbetet. Was soll so etwas bringen?

Die Sonne leistet zweifellos einen wichtigen Beitrag für das Leben auf der Erde, kann uns aber keine der wichtigen Lebensfragen beantworten, z. B. über Sexualmoral, Ethik, Verbrechen, Verhalten, zwischenmenschliche Beziehungen etc. Eine solche Anbetung ist doch total nutzlos. Besser wäre, man würde den Gott anbeten, der so mächtig ist, dass er eine solche Sonne erschaffen kann. Oder, was meinst du?

Direkt auslachen würde ich wohl niemanden. Aber ich kann mich eher über Leute (im stillen) amüsieren, die besonders streng an ganz gewöhnliche Religionen, wie den Islam glauben.

So finde ich es lustig, wenn Gläubige ihren Koran wörtlich nehmen und zusätzlich auch noch versuchen, daraus etwaige Zahlenwunder (oder Wortwiederholungen), Prophezeiungen oder gar wissenschaftliche Aussagen (etwa über die Entstehung des Weltalls) zu finden.

So etwas finde ich schon mindesten ebenso lustig, wie den Affengott Hanuman oder die Vulkangöttin Pele aus Hawaii, oder den gefiederten Schlangengott Quetzalcoatl der Mayas.


ArbeitsFreude  20.10.2017, 14:25

wenn Du mir eine kleine Korrektur gestattest, lieber Sibtiger:

Quetzalcoatl "gehörte" den Azteken - die waren in Mexiko etwas weiter nördlich angesiedelt als die Mayas;)

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