Warum gibt es Eltern, die nicht wollen, dass ihr Kind studiert?

18 Antworten

Weil das Kind keine Sache und kein Eigentum der Eltern ist. Die Eltern können ein Kind, welches die Voraussetzung für ein Studium mitbringt unterstützen und versuchen zu überzeugen.

Der Wille der Eltern hat aber in dieser Entscheidung nun mal überhaupt nichts verloren.

Das Kind will gegen den Willen der Eltern studieren und den Eltern fehlen hier die finanziellen Mittel: soll warten bis es volljährig ist, Bafög beantragen und sich einen Nebenjob suchen.

Weil sie viele Jahre Unterhalt leisten müssen.

Weil Eltern nicht wollen, dass die Kinder besser gebildet sind als sie selber.

Weil Eltern sehen, dass ihr Kind nicht zum Studium taugt.

Weil sie wissen, dass ihr Kind nicht die Voraussetzungen dafür erfüllt. Weil es viel zu viele arbeitslose Akademiker gibt. Weil das Handwerk Nachwuchs sucht...


dykXX  03.11.2019, 12:43
Weil sie wissen, dass ihr Kind nicht die Voraussetzungen dafür erfüllt. 

Wer über die Hochschulreife verfügt, der erfüllt die Voraussetzungen für die Aufnahme eines Studiums.

Weil es viel zu viele arbeitslose Akademiker gibt. 

Das ist Blödsinn.

Weil das Handwerk Nachwuchs sucht...

Genau, das ist bestimmt der Grund, warum Eltern nicht wollen, dass ihr Kind studiert – weil das Handwerk Nachwuchs sucht. Jetzt weiß ich auch, warum die Eltern eines Bekannten nicht wollten, dass er studiert – weil McDonalds Nachwuchs sucht.

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TreudoofeTomate  03.11.2019, 14:11
@dykXX

1. Ja, WENN sie Abitur haben.

2. Nein, kein Blödsinn. Einfach mal ein bisschen informieren.

3. McDonald's ist kein Handwerksbetrieb.

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dykXX  03.11.2019, 14:18
@TreudoofeTomate
Ja, WENN sie Abitur haben.

Nein. Abitur ist schon seit den 1970-er Jahren keine alleinige Zugangsvoraussetzung mehr für ein Studium. Zu einem Hochschulstudium berechtigt neben dem Abitur auch die fachgebundene Hochschulreife sowie die Fachhochschulreife. Sogar als beruflich Qualifizierter kann man unter bestimmten Voraussetzungen ein Studium beginnen.

Nein, kein Blödsinn.

Doch, das ist Blödsinn. Die Arbeitslosenquote für Akademiker liegt bei 2,1 bzw. 3,3 Prozent (West/Ost). Bei Personen mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung lag sie zuletzt bei 3,6 bzw. 6,5 Prozent. https://www.faz.net/aktuell/karriere-hochschule/buero-co/arbeitslosigkeit-bei-akademikern-erreicht-rekord-tief-15239500.html

McDonald's ist kein Handwerksbetrieb.

Es gibt auch McDonalds-Filialen, die dringend Arbeitskräfte suchen. Das ist aber doch kein Grund, warum Eltern nicht wollen, dass ihr Kind nicht studiert – mal abgesehen von Eltern, die selbst mit dem Handwerk großgeworden sind.

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Ursusmaritimus  03.11.2019, 17:30
@dykXX

Bei den Nichtstudierten hast du allerdings auch einen höheren Anteil an "geistigen Toastbroten und Systemverweigerern" welche den Prozentsatz der Arbeitslosen erhöhen, wobei die Systemverweigerer bei den Studierten höher sein könnten.

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Es kann sein, dass diese Eltern unterbewusst nicht wollen, dass das Kind letztendlich mehr drauf hat, als sie selbst.

Oft sind es altmodische Ansichten, zum Beispiel, dass ein Mädchen keine Ausbildung bräuchte, da man sie ja sowieso verheiraten will. Gerade das findet man noch sehr stark auf dem Land.

Als ich gerade ganz kurz verheiratet war, wurde ich von meinem Vater gefragt, ob denn mein Mann so "nixig" (so schlecht) verdienen würde, dass ich arbeiten müsste!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Manche wollen das nicht, weil das viel Geld für die Eltern kostet. Angenommen, ein Kind bekommt während des Studiums kein BaföG, dann müssen die Eltern alles bezahlen. Ist dann noch die Uni in einer Stadt, wo sie eine Wohnung brauchen, sind sie locker 800-1000 € an Unterhalt los.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Bin ein erfahrener und vielseitiger Sozialpädagoge