Warum eiern manche Schallplatten?

7 Antworten

Finger weg von so was! Das ist die reinste Folter für Schallplatten. Man kann das Auflagegewicht nicht einstellen und es gibt auch keine Antiskatingeinrichtung. Das kann auch auf Dauer die Schallplatten beschädigen.

Ein Plattenspieler sollte folgende Mindestausstattung haben:

  • die Geschwindigkeiten 33 und 45
  • Tonarm mit einstellbarem Auflagegewicht
  • Antiskatingeinrichtung
  • Tonarm und Tonabnehmer lassen sich justieren
  • Tonarmlift für sanftes Aufsetzen der Nadel

Dieser Plattenspieler hat diese Mindestausstattung: https://www.voelkner.de/products/606548/Dual-DTJ-301.1-USB-USB-Plattenspieler-Direktantrieb-Schwarz.html?ref=43&offer=0&utm_source=google&utm_medium=organic&utm_campaign=fpla&gclid=CjwKCAjwkYGVBhArEiwA4sZLuCXsBbA86zUW4rtHksaR_at61BMUraPPYbhNb5BPDnAU-Ntw3TUUvBoCaAkQAvD_BwE Man kann ihn auch per USB an den Computer anschließen wenn man seine Schallplatten digitalisieren möchte. Um damit Musik zu hören braucht man noch einen Verstärker mit Lautsprecher oder Aktivlautsprecher. Die Filzmatte auf dem Plattenteller ist antistatisch. Da liegt dann die Schallplatte auch schonend auf.

Bevor man den Plattenspieler in Betrieb nimmt muss man justieren. Dazu benötigt man folgendes:

  • Tonarmwaage. Am besten eine digitale
  • kleiner Spiegel
  • Uhrmacher Schraubendrehersatz
  • Justageschablone. Ich empfehle die Schön-Schablone Typ 2

Und so geht man vor:

  1. Tonabnehmer einbauen und mit dem Gegengewicht den Tonarm so ausbalancieren das er frei waagerecht schwebt.
  2. Skala beim Gegengewicht auf 0 stellen.
  3. Mit der Tonarmwaage das Auflagegewicht nach Anleitung einstellen, diesen Wert merken.
  4. Als nächster Schritt wird der Azimut eingestellt. Dazu den kleinen Spiegel auf den Plattenteller legen und dort die Nadel aufsetzen. Das Spiegelbild muss parallel sein. Falls nicht so lange verdrehen bis es stimmt.
  5. Jetzt kommt die Schön-Schablone Typ 2 zum Einsatz. Damit wird der Überhang und die Kröpfung eingestellt. Die Vorgehensweise steht auf der Schablone. Es kann sein das man die Schritte mehrmals wiederholen muss bis alles stimmt. Die Justage mit der Schön-Schablone Typ 2 liefert die geringsten Toleranzen.
  6. Danach wird das Antiskating eingestellt. Dazu einfach den Wert des Auflagegewichts nehmen.
  7. Den Plattenspieler an einen Verstärker mit Lautsprecher oder Aktivlautsprecher anschließen. Eine Schallplatte mit Frauenstimme auflegen. Man sollte möglichst wenig Verzerrungen hören.

Um Schallplatten zu digitalisieren, zuerst auf dem Computer Audacity https://www.audacity.de/ installieren. Danach den Plattenspieler per USB anschließen und bei Audacity dann den Plattenspieler auswählen. Jetzt die gewünschte Schallplatte auflegen und auf Aufnahme bei Audacity gehen. Die Nadel aufsetzen. Wenn abgeschlossen, die Aufnahme stoppen. Danach kann man die Aufnahme bearbeiten wie z.B. Knacksen, Knistern und Rauschen entfernen. Danach kann man Schnittmarken setzen und die Titel exportieren.

Da kann man nichts machen. Sie eiern weil das Loch nicht genau in der Mitte ist, oder weil die Schallplatte nicht plan liegt, /eine Welle durch falsche Lagerung aufweist.

Mit Vinyl (analog) macht man immer Abstriche. Da gibt es verschiedenen Qualitätseinbussen, Dynamik, Rauschen und Eiern. Für die beste Qualität, braucht man das Album auf CD.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Liebhaber innovativer kreativer Musik in fast allen Genre
Hellfire107  02.11.2022, 22:44

Sorry, das ergibt keinen Sinn. Wenn das Loch leicht außermittig wäre würde dies vom Plattenspieler ausgeglichen. Die Löcher sind manchmal zu groß - so lange man nicht scratcht merkt man da nichts von.

Er schreibt ja das sie auf seinen besseren Decks problemlos laufen. Von daher ist es wohl eher ein technisches Problem mit einem Billig-Turntable.

Wenn die Qualität von Vinyl so schlecht ist - warum gibt es dann High-End Plattenspieler für 30.000 Euro und mehr?

Ganz einfach: Wenn alles passt ist die Tonqualität besser als bei einer CD. Allerdings ist die Liste der Fehlerquellen bei Vinyl deutlich größer. Im Idealfall hat man:

Eine neue Platte, professionell hergestellt, ordentlich gemastert, ohne Vinyl-Krümel in der Hülle, ohne Staub oder Fingerabdrücke

Eine gute, richtig justierte Nadel - ich schwöre auf die Headshell-montierte Shure M44-7

Einen ordentlichen Plattenspieler

Eine ordentliche Anlage bzw. Aktiv-Boxen - ich liebe meine behringer MS40 Studio-Monitore

Dann steht dem Klang-Genuss nichts mehr im Weg.

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najadann  02.11.2022, 23:55
@Hellfire107
Sorry, das ergibt keinen Sinn. Wenn das Loch leicht außermittig wäre, würde dies vom Plattenspieler ausgeglichen.

Wie sollte ein Plattenspieler ein nicht mittiges oder zu grosses Loch ausgleichen, absolut unmöglich.

Nach seinem Problem zu urteilen kann es gut möglich sein, dass da bereits der Plattenspieler Probleme bereitet, aber kein Plattenspieler kann eine ovale eiernde Schallplatte ausgleichen.

Wenn alles passt ist die Tonqualität besser als bei einer CD

Das sind leere Behauptungen, genau genommen Verschwörungstheorien unter Vinyl Fans:

Das Ohr hat einen Dynamikbereich von ca 130 dB,
eine CD von 96 dB,
Studioband 64 dB, MP3 je nach Komprimierung fast gleich,
die Schallplatte gerade noch 40dB, rauschen und knistern nicht mitgerechnet.

Was bei banaler Rock Musik nicht so ins Gewicht fällt, wird dann bei höher Dynamik, z.B. klassischer Musik, oder Jazz zum eigentlichen Problem.

Kennlinien: Schallplattensignale sind zunächst stark verzerrt und müssen daher von einem Phono-Verstärker nach der so-genannten RIAA-Kennlinie korrigiert werden. Audio-CDs weisen keine derartigen Verzerrungen auf.

Interessant zu erwähnen, ist noch der Rillen-Verlauf der gegen Ende der Schallplatte immer enger und in der Umdrehung schneller wird. Um das zu korrigieren muss das Tonsignal extra für das Vinyl angepasst, verfälscht werden. Da aber heute Tonsignale digital aufgezeichnet werden, ist es geradezu paradox für eine schlechtere Qualität, schwache Dynamik und ein verrauschter Tonträger diesen Aufwand zu betreiben.

Klar, solange eine Nachfrage da ist, wird es eben auch produziert.

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Hellfire107  04.11.2022, 01:47
@najadann

Chapeau - du hast ja scheinbar alle Datenblätter gelesen. Schau' dir doch mal einen Plattenspieler in Aktion an - dann wird nämlich Einiges klarer.

Ein Plattenspieler gleicht ovale Löcher etc. durch die seitliche Beweglichkeit des Tonarms aus. Die meisten Platten laufen auf 33 oder 45 Umdrehungen - da sind geringe Abweichungen überhaupt kein Problem. Gleiches gilt für leichten Höhenschlag.

Ein Phono-Verstärker ist genau das. Ein Verstärker. Der entzerrt genau garnichts. Der Ton wird mechanisch erzeugt - man kann ihn sogar ohne jegliche Verstärkung hören.

Eine gute, saubere Platte knackst und rauscht extrem wenig.

Eine CD hat die besseren Messwerte - aber das sagt wenig über den Klang aus. In vielen Tonstudios stehen mittlerweile wieder Bandmaschinen um dem Sound ihrer DAWs etwas mehr Feeling einzuhauchen.

Auf großen Partys wird immer öfter Vinyl gespielt - selbst mit der neuesten Computertechnik lässt sich der echte Analogsound nicht zu 100% emulieren. Nicht jeder steht halt auf eiskalten CD-Sound. Und CDs scratchen - gruselig.

Jede analoge Tonquelle erzeugt eine gewisse Verfälschung. Auch die besten Sänger*innen und die besten Instrumente. Selbst eine Stradivari verfälscht den Klang ein ganz kleines Bisschen.

Ein gutes analoges Komplettsystem verhält sich da genau so.

Hier noch was zum Lesen: https://www.vinyl-fan.de/blog/425-wahrheiten-ueber-analog-vs-digital-vinyl-vs-cd.html

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najadann  04.11.2022, 09:01
@Hellfire107

Du bist lustig!

In deinem verlinkten Bericht schneidet das Vinyl schlecht ab und die Sache mit dem zu grossen Loch was eiert, wird auch erklärt, und nein, kein Plattenspieler korrigiert das aus.

Und diese Kritik auf einer Vinyl Fan-Seite, muss ganz schön hart für dich sein, oder hast du den Text nicht verstanden?

Ich bin mit Vinyl aufgewachsen, besitze eine Revox-Anlage, habe heute noch ca. 1200 Vinyls nachdem ich die andere Hälfte als CDs ersetzt hatte.

Ich bin kein Nostalgiker der verstaubten Tonträger nachtrauert, Qualität und Hörgenuss kommt bei mir an erster Stelle. was nützt mir ein Unikat das knistert, wenn die CD besser klingt. (Klar bei Rock oder Pop Musik die durchwegs laut gespielt wird hörst du das vermutlich nicht.) Es ist aber geradezu pervers, digitale Studioaufnahmen mit einer hohen Dynamik und klanglichen Highlights auf abgefahrenes Vinyl mit verminderter Dynamik zu pressen, nur weil es ein paar Teenager gerade hip finden.

Musik sammelt man nicht, Musik geniest man mit den Ohren.

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ThomasM1982X  06.04.2023, 03:51
@Hellfire107
Ein Phono-Vorverstärker ist genau das. Ein Verstärker. Der entzerrt genau gar nichts. .

Hier irrt Goethe....

Tiefe Töne verursachen eine größere Auslenkung des/der Schneidstichels/Abtastnadel, mittlere und Hohe Töne verursachen eine sehr geringe Auslenkung des/der Schneidstichels/Abtastnadel . Bei der Produktion der Schallplatte werden die tiefen Töne abgesenkt und die hohen Töne angehoben, dadurch verursachen tiefe Töne genau so wenig Auslenkungen wie mittlere und hohe Töne, außerdem bekommt man durch diese Maßnahme mehr Inhalt auf die Platte,

Der Phono-Vorverstärker bzw. Entzerrer-Vorverstärker geht nun genau den umgekehrten Weg und hebt die Tiefen wieder an und senkt die Höhen ab. Daher auch der Begriff "Entzerrer". Entzerrer ist ein deutscher Begriff für Equalizer.

Würde man das Tonsignal bei der Produktion der Schallplatte nicht vorverzerren, dann ginge auf eine Langspielplatte nur ein Lied von 3:50 Min. Dauer - höchstens.

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BumBamBim  06.04.2023, 04:17
@ThomasM1982X

 @ Hellfire107

https://de.wikipedia.org/wiki/Pre-Emphasis

Bei der Schallplatte tut dies der "Vorverstärker" des "Phono Anschlusses", bei der CD tat/tut dies der CD Player.

Bei der Schallplatte wird dies unteranderem getan damit die Nadel ab dem "starken Bass" nicht hüpft.

Bei der CD tat man dies damit das "Rauschen" der 1-Bit Wandler ein wenig unterdrückt wird.

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ThomasM1982X  06.04.2023, 05:44
@BumBamBim

Ich habe doch gerade erklärt warum. Bitte den Text aufmerksam lesen und nicht überfliegen. Die Nadel hüpft nicht bei starken Bässen, da das gesamte Musikmaterial vor der Überspielung noch durch einen Limiter geht.

Pre-Emphasis erfolgt bei der Plattenproduktion, De-Emphasis beim Abspielen der Platte. Bei der CD muss im Werk bei dem entsprechenden Titel oder der ganzen CD das Pre-Emphasis-Bit gesetzt sein und die Musik entsprechend in den Höhen angehoben sein, andernfalls schaltet der CD-Player nicht auf De-Emphasis um und die Musik klingt höhenlastig. Beim CD-Player sind nur die Höhen betroffen, Tiefen und Mitten bleiben gleich.

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ThomasM1982X  06.04.2023, 05:50
@BumBamBim
Bei der CD tat man dies damit das "Rauschen" der 1-Bit Wandler ein wenig unterdrückt wird.

Bei der Platte ging es eher um das systembedingte Rauschen. Das Prinzip ist aber gleich.

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@ RayBlue968:
diese DJ-Platten hüpfen, eiern und springen aber häufig auf diesem Gerät (auf den Turntables garnicht)...Woran könnte dies nun liegen?

Der Plattenspieler könnte einen Riemenantrieb haben und der Gummiriemen ist durch längere Zeit der Nichtbenutzung steif geworden. Meist hat dann die Stelle des Riemens, die grad um das Antriebsrad am Motor liegt, eine "Beule". Diese verursacht dann im Betrieb Gleichlaufschwankungen, die sich als "eiern" bemerkbar machen.

Abhilfe: Einen neuen Riemen einbauen.

Mit etwas Glück kann es auch sein, dass sich die "Beule" aus dem alten Riemen wieder glatt zieht, wenn das Teil längere Zeit in Betrieb ist (ist mir z.B. mit einem alten Auto-Cassettenabspieler gelungen).

Bei Plattenspielern mit elektronisch geregeltem Direktantrieb gibt es dieses Riemen-Problem natürlich nicht...

Gewicht auf der Platten Mitte erhöhen - kann etwas bringen für Gleichlauf. Z.B. Große Schraubenmutter.

Wenn das Tonarmgewicht nicht ausreicht oder keins dran ist, einfach eine Münze mit Tesafilm auf den Tonkopf kleben - da kann man dann mit verschiedenen Münzen variieren, klein anfangen.

Wenn das nichts bringt, bleibt leider nur: anderen Plattendreher nehmen.

Bei den günstigeren Plattenspielern wird meistens am Gewicht gespart. Der Plattenteller ist wahrscheinlich zu leicht.

Nutze einfach ein qualitativ hochwertiges Gerät für deine Aufnahmen.