Warum dürfen evangelische Frauen Pfarrer werden?

17 Antworten

Die Evangelische Kirche hat ein unterschiedliches Verständnis von Priestertum, wie auch von Kirche und Eucharistie ,als etwa die R.Katholische oder die Orthodoxe Kirche .

Deswegen ist dort möglich was in den anderen Kirchen unmöglich ist .

  • Grundsätzlich kann man sagen es hat etwas mit der Geschlechter Symbolik des Menschen auf Erden zu tun .

Der Mensch denn das ernsthaft interessiert findet eine fundierte Antwort ,wieso und weshalb .

Aber die meisten machen sich die Mühe nicht , und verurteilen lieber gerne Umstände mit denen sie sich nicht mal annähernd bereit sind, sich zu befassen ,und geschweige denn,bereit sind   den Fragen auf den Grund zu gehen , ,denn :

solange man ein Feindbild hat ,hat der Tag wenigstens Struktur!  (Dr.Daniele Ganser )

Das Buch :

Genuin katholisch: Edith Stein – 14. September 2012

von

 

Gabriele Waste  

 gibt in einem Kapitel

,darüber eine sehr einleuchtende und verblüffende Erklärung ab .

Wer es haben  will kann es bei mir auch per Mail bekommen .

earnest  09.04.2015, 20:38

Grundsätzlich hat das eher mit der grundsätzlich eher frauenfeindlichen Haltung der katholischen Kirche zu tun - "Geschlechtersymbolik" hin oder her.

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martin7812  09.04.2015, 21:52
@earnest

Die Behauptung, die katholische Kirche sei frauenfeindlich, ist absoluter Unsinn.

Mit Ausnahme der Zulassung zum Weihesakrament, bei dem ausschließlich religiöse Gründe eine Rolle spielen, kenne ich nur einen Punkt in der katholischen Kirche, bei dem zwischen Frauen und Männern ein Unterschied gemacht wird:

Führungspositionen und andere lukrative Jobs werden so gut wie ausschließlich an Frauen (!) vergeben, wenn man für die entsprechende Position nicht unbedingt eine Person mit Weihe möchte bzw. benötigt.

Ich bin seit etwa 30 Jahren in unterschiedlichen römisch-katholischen Kirchengemeinden aktiv und habe von einer (angeblichen) Frauenfeindlichkeit noch nichts gemerkt!

Auch Frauen in den entsprechenden Kirchengemeinden - und davon kenne ich logischerweise viele in allen Altersgruppen - kritisieren zwar sehr gerne und viel an der Kirche (wie Männer auch), haben aber noch nie auch nur angedeutet, dass diese frauenfeindlich wäre.

Da du angeblich so gut über die Frauenfeindlichkeit in der Kirche bescheid weißt, würde ich von dir gerne erfahren, woher du denn das wissen willst. Ich könnte wetten, dass du noch nie in einer römisch-katholischen Kirchengemeinde aktiv gewesen bist.

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martin7812  09.04.2015, 22:19
@earnest

Und noch etwas:

Ist die frauenfeindliche Haltung des DFB schuld daran, dass in der deutschen Fußballnationalmannschaft keine Spielerinnen zu finden sind?

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earnest  10.04.2015, 06:24
@martin7812

Nicht alles, was hinkt, ist ein gelungener Vergleich. Aber schick DIESEN Vergleich mal zwecks Erbauung an die Männer-Riege im Vatikan. 

;-)

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Waldfrosch4  10.04.2015, 18:17
@martin7812

@Martin Auf solche chronische Angriffe ,bar jeglicher Realität und Sachlichkeit gehe ich ,gar nicht mehr ein ... der Mensch beraubt sich nun mal gerne selbst ,da kann man nichts machen ...@erarnst wird das auch nach 100 maliger erklärung nicht wissen ,weil er /sie es nicht will ..wir sollten uns die Energie sparen .

Da du angeblich so gut über die Frauenfeindlichkeit in der Kirche bescheid weißt, würde ich von dir gerne erfahren, woher du denn das wissen willst. Ich könnte wetten, dass du noch nie in einer römisch-katholischen Kirchengemeinde aktiv gewesen bist.

Und das ist sogar so sicher wie das Amen in der Kirche !

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earnest  10.04.2015, 19:05
@Waldfrosch4

Falls du mich meinen solltest, Waldfröschin: Ich vermag auch zu erkennen, daß American Football ein brutale Sportart ist - ohne dafür Coach der "49ers" gewesen sein zu müssen.  

Du hast soeben ein klassiches Selbsttor geschossen.

;-)

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martin7812  10.04.2015, 21:02
@earnest

Um bei deinem Vergleich zu bleiben:

Bei den Kommentaren, die du über die katholische Kirche abgegeben hast, ist es eher so, als würde sich jemand als Experte im American Football ausgeben, der in seinem Leben nur einmal für zehn Minuten in eine Fernsehübertragung dieser Sportart hineingezappt hat.

Woher willst du denn wissen, ob die katholische Kirche frauenfeindlich ist - wobei zumindest alle mir bekannten katholischen Frauen (die die Kirche von innen her kennen) in diesem Punkt anderer Meinung sind?

Ohne selbst in einer Gemeinde aktiv gewesen zu sein, kannst du gar nicht wissen, wie eine Glaubensgemeinschaft wirklich ist. Deine Vorurteile basieren nur auf Informationen aus zweiter Hand und auf Gerüchten.

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Hallo

Die Frage soll man wohl vor dem Hintergrund verstehen, dass es in der römisch-katholischen (übrigens nicht in der alt-katholischen) Kirche anders ist?

Die evangelische und die katholische Kirche haben sehr unterschiedliche Auffassungen, was denn ein "Pfarrer" ist:

In der katholischen Kirche kann nur ein geweihter Priester Pfarrer werden. In der römisch-katholischen Kirche gibt es sehr große Diskussionen darüber, was denn die Weihe ist und daraus wiederum die Frage, ob Frauen geweiht werden dürfen oder nicht.

Aus der Tatsache, dass die Weihe momentan nur für Männer möglich ist, ergibt sich, dass auch nur Männer als Pfarrer arbeiten können.

In der evangelischen Kirche ist ein Pfarrer hingegen kein geweihter Priester. Daher gibt es auch diesen Grund, aus dem Frauen nicht als Pfarrer arbeiten können, in der evangelischen Kirche nicht.

Ps.:

Die Frage, ob Frauen nun geweiht werden dürfen oder nicht, ist nach katholischer Überzeugung keine Frage, die von Menschen entschieden werden darf. Nur Jesus Christus steht diese Entscheidung zu. Daher wird fieberhaft nach Bibelstellen gesucht, die Aufschluss darüber geben könnten, was Jesus denn gewollt hat.

Viele (röm.) Katholiken (z.B. ich) sind der Ansicht, dass Jesus es gewollt hat, dass auch Frauen Priester werden können. Diese Leute wären selbst dann dafür, wenn sie es persönlich gar nicht gut finden, dass auch Frauen Priester werden können.

Andere (und dazu zählt eben auch die Kirchenführung in Rom) sind der umgekehrten Ansicht. Diese wären selbst dann dagegen, wenn sie es persönlich eigentlich ganz gut finden würden.

Formal: Weil die Synode es beschlossen hat.

Theologisch: weil es keinen Grund gibt, Frauen nicht zu ordinieren.

Kritik: der Pfarrberuf wird mehr und mehr zu einem bürgerlichen Beruf und wird immer weniger im Zusammenhang, ein Amt, ein Ordo zu sein, gesehen. Doch Klerikalismus ist in der evangelischen Kirche ebenso verbreitet wie bei den Römern. 

Doch ob dies allein der Frauenordination zuzuschreiben ist, sei einmal dahingestellt.

Weil Diskriminierung aufgrund von Geschlecht zurecht "unpopulär" geworden ist und dies auch "die" Kirche nicht mehr ignorieren kann. (Wenn sie es doch ignoriert, muss sie sich nicht wundern, dass sie ebenfalls unpopulär wird.)


martin7812  09.04.2015, 20:55

Wenn du einen Blick in die römisch-katholische Kirche werfen würdest, würdest du sehen, dass das noch lange kein Grund ist.

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earnest  09.04.2015, 21:37
@martin7812

Du meinst: Die katholische Kirche, auch wenn es sie zunehmend unpopulärer macht, ignoriert trotzdem das Frauenpriestertum?

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martin7812  09.04.2015, 22:05
@earnest

Ich bin mir nicht einmal sicher, ob die katholische Kirche sich durch die Zulassung von Frauen zur Weihe populärer machen würde.

Ausgerechnet Gruppierungen wie die Pius-Bruderschaft (für die das Attribut "frauenfeindlich" tatsächlich passen würde) sollen z.Z. gerade großen Zulauf haben - unverständlicherweise hauptsächlich von jungen Frauen.

Ich war vor ein paar Wochen auf einem Single-Treffen, bei dem ich eine solche Frau kennengelernt habe, die mir das erzählt hat.

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MissMarplesGown  09.04.2015, 22:13
@martin7812

Wenn du einen Blick in die römisch-katholische Kirche werfen würdest

Mich interessiert exakt aus diesem Grund an römisch-katholischen Kirchen vor allem die Akustik. Männer, die sich selbst in ihrem eigenen Club feiern (hier als männlich-göttliches Ebenbild, aus dessen Rippe ein dienendes, kopfbedecktes Weibchen zu ihrer Belustigung geschaffen wurde), finde ich nicht einmal mehr psychologisch interessant.

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earnest  10.04.2015, 06:30
@MissMarplesGown

Nur die Akustik? Gegen die Architektur zum Beispiel des Kölner Doms gibt es meiner Ansicht nach auch wenig einzuwenden. Und vor kurzem hat sich dort sogar ein erzreaktionärer Kardinal in den Ruhestand verabschiedet.

Es besteht noch Hoffnung, Miss Marple. 

;-)

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MissMarplesGown  10.04.2015, 13:02
@earnest

Ich sehe dort wesentlich mehr und anderes als nur die Architektur, es gibt insbesondere historische Kirchen, die kann ich aus diesem Grund nicht einmal betreten. Aber das gehört nicht hierher. Für historische Architektur ansich begeistere ich mich - aber dort sind andere Dinge dominanter. Kirchen unterscheiden sich je nach "Historie".

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homme  10.04.2015, 01:04

Wenn du die Frage, oder auch entsprechende Antworten dazu allein auf die "Diskriminierung von Frauen" beziehst, hast du ganz einfach den religiösen Aspekt der Regeln nach der Bibel und nach den Anwendungen in den unterschiedlichen Konfessionen nicht verstanden. - Es dreht sich nun mal nicht alles immer um die Frau. 

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earnest  10.04.2015, 06:19
@homme

Gleichberechtgung heißt nicht: Es dreht sich alles um die Frau.

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martin7812  10.04.2015, 06:26
@earnest

Wie kommst du darauf, dass es sich um eine "Diskriminierung" handelt, wenn dass Weihesakrament für Frauen in der römisch-katholischen Kirche nicht erlaubt ist?

Wie ich bereits in einem anderen Kommentar geschrieben habe, müsste es dann auch "Diskriminierung" sein, dass der DFB in der deutschen Fußballnationalmannschaft nur männliche Spieler aufstellt.

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earnest  10.04.2015, 09:55
@martin7812

Dort habe ich deinen hinkenden Vergleich kommentiert.

;-)

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MissMarplesGown  10.04.2015, 12:50
@homme

Es dreht sich nun mal nicht alles immer um die Frau.

Oh. Aber wir sprechen hier schon doch von Gesetzen, die in Zeiten Richtlinie waren, in denen sich buchstäblich alles um den MANN drehte und der Mann die Gesetze zu seiner eigenen Freude und zu seinem Vorteil und zur Kontrolle und dauerhaften "Ver-ohn-mächtigung" von Frauen machte - beinhahe überall auf der von "fort-schreitenden" Männern bewohnten Welt?? Frauen durften nicht studieren, waren erbtechnisch benachteiligt und mussten ihre männlichen Verwandten fragen, ob diese ihnen erlauben, lesen und schreiben zu lernen oder gar ein Geschäft zu tätigen. Und sie erlaubten es ihnen in der Regel NICHT - nicht wegen der Frau, sondern aufgrund ihres eigenen Ansehens vor anderen Männern. Da Frauen als zu dumm, zu beschränkt, zu sündig für so ziemlich alles gehalten wurden und ein Mann, der seine Frau schreiben ließ, sich lächerlich machte und selbst für dumm gehalten wurde. Und Priester werden durften sie auch nicht.

homme, wie unaufmerksam muss man sein um nicht zu erkennen, dass die angebliche Order dieses Gottvaters "zuuuuuufällig" exakt in diese allgegenwärtige Ausgrenzung der Frauen von Machtpositionen jedweder Art passte? Die Kirche diskutierte, ob Frauen (im Gegensatz zu Männern!) überhaupt eine Seele haben! Lass mich raten: Weil dies bedeutet hätte, dass sie etwas besitzen, das von Gott kommt und das folglich zu respektieren und zu (be)achten wäre???

Gott ist das Haupt Jesus` - Jesus ist das Haupt des Mannes - der Mann ist das Haupt der Frau - danach kommt nichts nennenswertes aussser "Latrinen, Küche, Mägde". WO Ist der höhere Sinn der Köpfe von Frauen? Jetzt sage mir nicht, Frauen durften in kirchlichen Klostern Schreiben und Lesen lernen. Es wäre erforderlich gewesen, dass sie diese in einer korrupten, männer-regierten Welt so überaus wichtigen Fähigkeiten in FREIHEIT und in der WELT erlernen und dort auch anwenden durften. Sie waren nicht in der Lage, die Bibel, die Gesetze oder Verträge zu lesen oder eigene zu formulieren und mussten jedem Mann glauben, der daherkam und ihnen etwas erzählte.

Schon im Mittelalter haben mutige Männer die klugen Bücher ihrer Ehefrauen und Töchter herausgebracht - unter ihrem Namen, um sie vor "Rechtsbruch" und Strafe zu schützen und ihren "Kopf und Geist" dennoch nicht verkommen zu lassen.

Mit den Köpfen von Frauen ist alles in Ordnung. Tun wir nicht so, als ginge es hier NICHT um persönliche Machtsanierung von Männern. Sie haben ihre Selbstherrlichkeit und ihr unerschütterliches "Recht" gegenüber Frauen im realen Lebensalltag unmittelbar von einem Gott in ebenfalls traditionell "väterlicher" Position abgeleitet - einer Position, die damals auch in der Welt Macht und Herrschaft bedeutete. Sie haben die Hälfte der Menschheit systematisch unterdrückt und ihren Gott gezielt und systematisch dafür eingesetzt.

Mit der selben Selbstherrlichkeit haben sie andere Völker versklavt und deren Kultur zerstört. Auch die Frauen hatten die "Kultur", die Mann ihnen erlaubte und aufdiktierte, keine andere. Das Leben von Frauen war zu dieser Zeit je nach Stand entweder voller Arbeit und Mühsal und brachte einen frühen Tod - oder war angefüllt mit Langeweile, Kontrolle, Intrigen und Missbrauch, um Herren Söhne und Erben zu schenken oder bei Versagen "beseitigt" zu werden - wieder anhand der Gesetze, die Mann extra hierfür gemacht hatte.

Das ist nicht schön zu reden, egal, wie man es wendet. Es GIBT keinen Grund, Frauen vom Priesteramt auszuschließen. Es sei denn, ein Mann will tatsächlich daran glauben, eine Frau sei bereits durch Geburt und Weiblichkeit nicht würdig, einem Gott so nahe zu sein, seine Lehre zu verbreiten und für ihn 1:1 zu sprechen wie ein Mann dies kann und darf. 

"Es dreht sich eben nicht alles immer um die Frau" ist in diesem Gesamt-Zusammenhang eine entsetzlich unmenschliche, einseitige und ignorante Anmerkung. Ich frage mich ernsthaft, wie Männer, die so denken, die Köpfe von Frauen oder sonstwem sein wollen. Ich habe keinen Bedarf für ein "Ober-Haupt" solch fragwürdiger Qualität.

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martin7812  10.04.2015, 21:09
@earnest

Du hast dort lediglich behauptet, dass es sich um einen hinkenden Vergleich handelt. Warum der Vergleich nicht korrekt sein soll, hast du nicht geschrieben.

Wahrscheinlich deswegen, weil du selbst nicht weißt, warum der Vergleich nicht passen soll:

In beiden Fällen gibt es Gründe, warum ausschließlich Männer an diesem Arbeitsplatz eingestellt werden:

Beim DFB ist es das Regelwerk von FIFA und UEFA. Die katholische Kirche hat ihre wichtigsten Gründe dafür 1994 bekanntgegeben, als sie die "Einstellungspolitik" überdacht hat. Auch wenn viele Katholiken (so wie ich) diese Begründungen für Unsinn halten, handelt es sich dabei ausschließlich um religiöse Gründe und definitiv nicht um Frauenfeindlichkeit.

Wo soll also in diesem Punkt der Unterschied zwischen der RKK und dem DFB sein?

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earnest  11.04.2015, 11:31
@martin7812

Ganz einfach Martin. Dein Vergleich hinkt auf allen Füßen. 

Nimm mal an, die beiden Fußball-Nationalmannschafte spielte gegeneinander. Da wäre dann nur die Frage, ob die Männer mit 16:0 oder mit 19:1 gegen die Frauen gewinnen würden. Und das liegt an den unterschiedlichen körperlichen Gegebenheiten von Mann und Frau.

Eine Pastorin und ein Pastor unterscheiden sich hingegen in keiner Weise hinsichtlich ihrer körperlichen und geistigen Gegebenheiten. Sie sind daher grundsätzlich in gleicher Weise für den Job als Pastorin oder Pastor geeignet.

Die Gründe, die die Altherrenriege aus dem Vatikan immer noch für ihre archaische Haltung nennt, empfinde ich als vorgeschoben - und zunehmend lächerlich.

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martin7812  11.04.2015, 17:21
@earnest

Dein Kommentar zeigt mir, dass du es immer noch nicht verstanden hast. Deine Argumentation ist so, als würde man sagen:


Es ist frauenverachtend vom DFB, dass in der Nationalmannschaft keine Frauen mitspielen, da Frauen in Mathematik genau so gut sind wie Männer und sich daher genau so gut fürs Fußballspielen eignen.


Genau so, wie bei der Auswahl zum Nationalspieler ausschließlich sportliche Gründe (und eben nicht die Fähigkeiten in Mathematik) ausschlaggebend sind, sind für eine Priesterweihe ausschließlich religiöse Kriterien (und eben nicht die "körperlichen und geistigen Gegebenheiten" des Bewerbers) ausschlaggebend.

Wenn du die Begründungen des Vatikans kennen würdest, warum Frauen nicht zum Weihesakrament zugelassen sind, würdest du sehen, dass es sich dabei ausschließlich um religiöse und eben nicht um frauenfeindliche Gründe handelt.

Das ist übrigens in der altkatholischen Kirche (wo Frauen in allen Ämtern zugelassen sind) nicht anders wie in der römisch-katholischen Kirche - lediglich verstehen die Verantwortlichen in der jeweiligen Kirche bestimmte Bibelstellen (einige davon tauchen hier auf der Seite übrigens auf) anders.

Aber auch dort sind es ausschließlich religiöse Gründe, die den Ausschlag geben und eben nicht die Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau oder sonst irgend etwas.

Im übrigen muss ich noch sagen, dass es von extremer Frauenverachtung zeugt, wenn man einfach so ohne Beweis behauptet, dass eine der besten Fußballmanschaften der Welt (6 mal Europa- und 2 mal Weltmeister in den letzten 20 Jahren) auf jeden Fall gegen eine andere Mannschaft (jeweils nur einmal Welt- und Europameister im gleichen Zeitraum) verlieren würde, nur, weil es sich um ein Frauenteam handelt. Im Fußball kommt es nicht nur auf körperliche Kraft und Ausdauer an, sondern eben auch auf Passicherheit und Spieltaktik. Und in diesem Punkten wurde dem Deutschen Männer-Fußball schon öfter nachgesagt ("Rumpelfußball"), nicht gerade besonders gut zu sein.

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holodeck  11.04.2015, 17:49
@martin7812

Martin ...

Wenn du die Begründungen des Vatikans kennen würdest, warum Frauen nicht zum Weihesakrament zugelassen sind, würdest du sehen, dass es sich dabei ausschließlich um religiöse und eben nicht um frauenfeindliche Gründe handelt.

Welche religiösen Begründungen hat der Vatikan?  
Diese hier?

Was in der Kirche überall, immer und von allen festgehalten und geübt wurde, kann nicht aufgrund emanzipatorischer Anwandlungen geändert werden. Dazu hat die Kirche keine Befugnis“ Der dritte Grund ist die beständige Lehre der Kirche. Die Kirche nämlich, die ja nicht Herrin, sondern Dienerin der Wahrheit ist, hat immer gelehrt, dass das Männern vorbehaltene Priesteramt in Übereinstimmung mit Gottes Plan für seine Kirche steht. (aus Ramm: „Heilige Berufung“, Wigratzbad 2010)

Ein Glück dient der Vatikan nicht auch noch der Wahrheit der FIFA; sonst hätte eine Fußballmannschaft 12 Spieler und die Mannschaft des Vatikan würde die Regeln vollends verwursteln: "Schießt dir einer ein Tor, halte ihm noch die andere Ecke hin." Und bloß keine Frauennationalelf, schließlich hat Jesus auch kein Fußball gespielt. Dann schon lieber Füßewettwaschen ;-))

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martin7812  11.04.2015, 20:31
@holodeck

Die Hauptbegründung des Vatikan ist es (oder war es zumindest eine Zeit lang), dass Jesus ausschließlich Männer als Jünger berufen hat, obwohl er die Möglichkeit gehabt hätte, auch Frauen zu berufen.

Weitere mir bekannte Begründungen, sind Bibelstellen, die hier auf dieser Seite der User "homme" (wenn ich seine Beiträge in anderen Fragen richtig verstehe ist er nicht katholisch) zitiert hat.

Unabhängig ob diese Begründungen sachlich richtig sind oder nicht, basieren sie also auf Bibelstellen.

Ob diese Bibelstellen etwas mit einer möglichen Frauenfeindlichkeit der Gesellschaft zu Lebzeiten Jesu und des Paulus oder gar (wie oft vermutet) einer Frauenfeindlichkeit des Paulus selbst zu tun haben, ist erst einmal völlig egal, denn:

Die Behauptung von User "earnest" war, dass die angebliche Frauenfeindlichkeit der heutigen katholischen Kirche die Begründung für die Zulassungskriterien zur Priesterweihe wären.

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martin7812  11.04.2015, 21:15
@holodeck

Und noch was zu dem von dir zitierten Text:

... kann nicht aufgrund ... geändert werden. Dazu hat die Kirche keine Befugnis

In diesem Punkt hat der Autor des Textes vollkommen recht. Eigentümer der Kirche ist Jesus Christus alleine. Nur er hätte die Befugnis, fundamentale Änderungen vorzunehmen.

Alle anderen Menschen, vom einfachen Gläubigen bis hin zum Papst haben sich dieser Tatsache zu fügen.

Wem das nicht passt, der hat in der katholischen Kirche nichts verloren.

Übrigens: Der Ausdruck "emanzipatorischer Anwandlungen" wirkt im Deutschen ziemlich frauenfeindlich. Alle Originaldokumente des Vatikan sind jedoch in lateinischer Sprache verfasst, so dass dieser Ausdruck auch auf eine ungünstige Übersetzung geschoben werden kann.

Die Kirche nämlich, die ja nicht Herrin, sondern Dienerin der Wahrheit ist,

Dieser Satz bedeutet das gleiche, wie der andere Satz:

Die Kirche kann die christliche Religion nicht ändern, sondern ihre Aufgabe ist es, die von Menschen nicht änderbare christliche Religion möglichst "originalgetreu" zu erhalten.

Auch hier gilt: Wer das nicht glaubt, kann von sich nicht sagen, ein gläubiger Katholik zu sein.

... dass das Männern vorbehaltene Priesteramt in Übereinstimmung mit Gottes Plan ...

Das zum Thema "ob die Begründungen richtig sind oder nicht"...

(Immerhin handelt es sich bei dieser Begründung um eine religiöse Begründung: Gottes Plan soll es also sein, dass nur Männer Priester werden dürfen.)

Ich selbst bin wie viele Katholiken bei diesem Thema anderer Ansicht als der Vatikan.

Ich selbst kenne mehrere Bibelstellen, die für eine Zulassung von Frauen zur Priester- und Bischofsweihe sprechen (die Diakonweihe für Frauen ist ja immer wieder mal im Gespräch).

Da mir diese Begründungen logischer vorkommen, als die des Vatikan, bin ich für die Zulassung von Frauen.

Aber:

Erstens:

Wenn eine Behörde einen Antrag ablehnt und eine Liste von Gesetzen präsentiert, weswegen der Antrag angeblich abzulehnen ist, bedeutet das noch lange nicht, dass ich diese Entscheidung einfach so akzeptiere.

Trotzdem käme ich nie auf die Idee, der Behörde vorzuwerfen, sie hätte meinen Antrag nicht wegen der Gesetze auf der Liste abgelehnt, sondern dass in Wirklichkeit andere, private Gründe (hier: Frauenfeindlichkeit) dafür verantwortlich wären.

Das wäre den Beamten in der Behörde gegenüber einfach nur eine Frechheit.

Wenn der Vatikan religiös motivierte Gründe präsentiert, warum Frauen deren Meinung nach nicht als Priester zugelassen werden, ist es entsprechend ebenfalls eine Frechheit, zu behaupten, dass in Wirklichkeit andere Gründe im Spiel sind.

Zweitens:

Ich gehe davon aus, dass es keine gläubige Christin und kein gläubiger Christ akzeptiert, wenn bei für sie oder ihn sehr heiklen religiösen Themen andere Menschen, für die das Thema keine heikle religiöse Bedeutung hat, versuchen, mit nicht-religiösen Argumenten zu argumentieren.

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Pfarrerin meinst du wohl. Wieso sollten sie nicht dürfen?

Dass man darauf keine plausible Antwort hat ("gehört sich halt so" ist nur eine faule Ausrede) haben unter anderem die Evangelen schon vor einiger Zeit gemerkt. Und entsprechende Konsequenzen gezogen.