Warum darf eine Frau ohne das Einverständnis vom Vater abtreiben?

32 Antworten

Wenn sie abtreiben will, er aber nicht, ist das ein sicheres Zeichen dafür, dass in dieser Beziehung etwas ganz grundlegend nicht stimmt. Würde die Beziehung nämlich funktionieren, gäbe es in dieser Frage Einigkeit (in die eine oder die andere Richtung).

Die Frau darf nicht gezwungen werden, gegen ihren Willen 9 Monate lang ein Kind auszutragen. Das und die Geburt sind eine große körperliche Belastung, die der Vater einfach nicht hat. Und da es um den Körper der Frau geht, hat sie die Entscheidung zu treffen. Auch die Abtreibung ist nicht ohne und beeinflusst die Frau psychisch stark, weshalb die Entscheidung für eine Abtreibung von der Frau getroffen wird. Und einer muss nun mal die Entscheidung treffen, denn wenn beide was unterschiedliches wollen und jeder 50:50 mitreden kann, kommt man ja zu keinem Ergebnis. Es wäre völlig unfair, wenn der Mann die Entscheidung über den Körper der Frau alleine treffen könnte.

Wenn der Mann das Kind selber austragen kann, können wir nochmals darüber sprechen.

Stell dir vor, in dir wächst ein Kind welches du selber nicht willst. Schwangerschaften bedeuten Risiken, Schmerzen, Übelkeit etc. der Körper verändert sich, man ist eingeschränkt. Geschweige denn die Geburt an sich. Und das alles sollst du auf dich nehmen nur weil ein anderer Mensch, der nur ein Spermium beigesteuert hat, Anrecht auf das Kind will.

anonym290345 
Fragesteller
 25.05.2021, 20:01

Klar können Frauen Schmerzen in der Schwangerschaft bekommen, die Natur hat aber nun mal die Frau so konstruiert, dass sie Kinder gebären kann.

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Wonderworld01  25.05.2021, 20:03
@anonym290345

Das hat damit überhaupt nichts zu tun. Der Mann hat nicht das Recht so über den Körper der Frau zu bestimmen. Er muss zu dem Kind und der Schwangerschaft nur ein Spermium beitragen und das ist nicht verhältnismässig um dann zu sagen ICH will das Kind also musst DU es kriegen.

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staystrong1029  25.05.2021, 20:19
@anonym290345

Eigentlich, haben Menschen eine viel schmerzhaftere und risikoreichere Geburt als z. B Affen. Durch den aufrechten Gang, ist unser Becken kleiner geworden, durch die Intelligenz die Babyköpfe jedoch größer. In einer Doku wurde berichtet, dass 30 Prozent der Frauen, ihre Geburt als traumatisch empfanden. Belese dich erst mal zu dem Thema, als einfach daherzureden. Nur weil etwas körperlich noch möglich ist und/oder gerade so funktioniert, heißt das nicht, dass es einfach ist, es gibt genug Komplikationen. Ebenso, können sich durch den Hormonumschwung, bereits vorhandene psychische Probleme ins extreme verstärken oder treten zum ersten Mal auf, sei es währenddessen oder nach der Geburt in Form von der Wochenbettdepression, Wochenbettpsychose etc.

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anonym290345 
Fragesteller
 25.05.2021, 20:20
@Wonderworld01

Ah Ja, aber denn Vater dann dazu zwingen Alimente zu bezahlen, wenn die Frau sich anders entscheidet.

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Wonderworld01  25.05.2021, 20:23
@anonym290345

Das macht das Gesetz. Der Mann kann die Frau auch dazu zwingen wenn sie mehr verdient als er bzw. Er zum Kind schaut! Der, der das Sorgerecht hat, hat Anspruch auf Geld.

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anonym290345 
Fragesteller
 25.05.2021, 20:32
@Wonderworld01

Finde ich schon. Es ist immer noch eine gezielte Tötung eines Lebewesens.

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Wonderworld01  25.05.2021, 20:34
@anonym290345

Ja aber da muss man die Rechte eines nicht alleine überlebensfähigen Fötus mit den Rechten einer Frau abwägen. Und das macht das Gesetz. Darum es es ja auch nur bis zur 12. Woche Straffrei.

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anonym290345 
Fragesteller
 25.05.2021, 20:38
@Wonderworld01

Was für Rechte der Frau? Wo ist die Frau denn in den ersten 12 Wochen eingeschränkt?

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Wonderworld01  25.05.2021, 20:39
@anonym290345

Das gesamte Leben und die Selbstbestimmung der Frau.

In den ersten 12 Wochen ist es verantwortbar, die Schwangerschaft abzubrechen. Danach muss die Frau das Kind austragen ausser es hat schwere Behinderungen etc.

Sowas musst du mit dem Gesetz bzw. Gericht ausdiskutieren ;)

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Kugelflitz  25.05.2021, 20:43
@anonym290345

Dann ist das Kind bereits geboren und auch der Vater hat seinen Pflichten nachzukommen.

Die Frau hat übrigens das Recht auf Selbstbestimmung ihres Körpers, da hat kein Kerl reinzupfuschen.

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dasadi  29.06.2021, 12:20
@anonym290345

Eben KANN und nicht MUSS. Eine Frau wird nicht abtreiben, nur weil sie Angst vorm Geburtsschmerz hat. Die Entscheidung zur Abtreibung ist in den meisten Fällen die Hölle für eine Frau, und oft hat sie lebenslang unter dieser Entscheidung zu leiden, obwohl es in ihrem Fall die richtige Entscheidung war.

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Ja die Frau darf diese Entscheidung alleine treffen und es ist auch völlig egal, wieviel der Mann verdient. Es wird bzgl. der Kostenübernahme nur das Einkommen der Frau berücksichtigt.

Ich denke in unserer Gesellschaft sollte es für die Männer langsam normal werden, genauso lange zu Hause zu bleiben nach der Geburt wie die Frau. Warum sollte Frau länger zu Hause bleiben? Beide können Teilzeit arbeiten und Elterngeldplus beziehen. Das würde wahrscheinlich dazu beitragen, dass Frau den Mann auch ernster nimmt in seiner Meinung zur Schwangerschaft.

Falls jetzt das Argument kommt: Das muss man sich leisten können und er verdient ja mehr: Ja und das wird ein Leben lang weitergehen wenn sie zu Hause bleibt. Was tut er denn dafür, dass sie beruflich aufsteigen kann? Dann sollte sie unterstützt werden für Weiterbildung, Studium, Ausbildung, Deutschkurs usw.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Ist das eine ernst gemeinte Frage? Sie muss 9 Monate lang leiden und dann das Kind gebären, natürlich entscheidet nur sie?

anonym290345 
Fragesteller
 25.05.2021, 20:16

Das Frauen bei einer Schwangerschaft leiden kommt vor, findet aber hauptsächlich im Kopf statt. Die meisten haben keine ernsthaften Komplikationen.

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Elli113  27.05.2021, 00:21
@anonym290345

In Deutschland sind ca. 30% aller Geburten Kaiserschnitte, also eine massive, große Bauch-OP mit jeder Menge möglicher Spätfolgen (Wucherungen, Verwachsungen, beeinträchtige Funktion der Eierstöcke, Unfruchtbarkeit, Wundschmerzen, erhöhtes Risiko einer Plazenta accreta,...) und Komplikationen (Lungenembolie, starker Blutverlust, Thrombosen, ...) Bei den restlichen Geburten wird in etwa 30% der Fälle ein Dammschnitt gemacht - also das Gewebe zwischen Scheide und After durchgeschnitten. Es kommt auch nicht so selten vor, dass das Gewebe von selbst einreißt, wenn der Kopf des Kindes sich seinen Weg bahnt.

Der Beckenboden wird durch Schwangerschaft und Geburt massiv belastet. In einer britischen Studie gaben 38% aller befragten Frauen noch 12(!) Jahre nach der ersten Geburt an, eine persistierende (dauerhafte) Inkontinenz zu haben. Stell dir mal vor, was das bedeutet: du kannst nicht lachen, husten oder hüpfen, ohne ein paar Tropfen zu pinkeln.

Nicht weniger als 85 Prozent aller vaginal gebärenden Frauen müssen mit irgendeiner Verletzung ihrer Genitalien, Überdehnung und Abrissen der tragenden Muskeln und Bindegewebsplatten des Beckenbodens oder sogar dem Einreißen der Schließmuskeln des Enddarms rechnen, so beziffert es eine Übersichtsarbeit aus dem vergangenen Jahr.

Das Spektrum reicht von oberflächlichen Dammrissen etwa an den Schamlippen oder der Scheidenschleimhaut, die häufig unbehandelt wieder abheilen, bis hin zu tiefen Dammrissen, die quer durch den Beckenboden gehen und im schlimmsten Fall auch den Analkanal erreichen.

Als Konsequenz der Geburtstraumata und des geschwächten Beckenbodens können später innere Organe wie die Gebärmutter durch die Scheide nach außen vorfallen, oder die Harnblase beult zum Beispiel die Vaginalwand aus und drückt sich in die Scheide hinein. Weitere Beeinträchtigungen sind Harninkontinenz oder Verlust der Kontrolle über den Darmschließmuskel, was mit unwillkürlichem Abgehen von Winden oder flüssig-schmierigem bis sogar festem Stuhl – einer so genannten Fäkalinkontinenz – einhergeht. 

Und dann noch die psychischen Belastungen: Es gibt durchaus Frauen, die ernsthafte Geburtstraumata erleiden.

Bei etwa 4% der Frauen sind die so schlimm, dass sich eine Posttraumatische Belastungsstörung entwickelt https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/109514/Rund-vier-Prozent-der-Muetter-entwickeln-nach-der-Geburt-eine-posttraumatische-Belastungsstoerung

10-15% aller Gebärenden entwickeln eine Wochenbett-Depression. Etwa 0,2% entwickeln sogar eine postpartale Psychose.

https://www.deutsche-depressionshilfe.de/depression-infos-und-hilfe/depression-in-verschiedenen-facetten/in-der-schwangerschaft-und-nach-der-geburt#:~:text=10%E2%80%9315%20%25%20der%20Frauen%20entwickeln,eine%20starke%20depressive%20Symptomatik%20zeigen.

Beides ist gut belegt und dokumentiert. Folglich hat circa jede sechste Frau psychische Probleme aufgrund ihrer Schwangerschaft.

Und das nennst du also "keine ernsthaften Komplikationen"?

Sorry, aber du hast sowas von null Ahnung.

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