Warum ändert sich die Gravitationskraft gefühlt nicht wenn der Aufzug mit konstanter Geschwindigkeit nach oben oder unten fährt?


09.11.2023, 21:51

Also ja, ich weiss F=ma aber trotzdem ist das irgendwie verwirrend.

5 Antworten

Bei einer gleichförmigen Bewegung, also wenn der Aufzug fährt und du in der Kiste sitzt, kannst du nicht feststellen, wie schnell du fährst, nach oben oder nach unten fährst. Du stehst auf dem Boden und eine Waage würde dein bekanntes Gewicht anzeigen. Erst wenn sich deine Bewegung ändert, wirkt eine Beschleunigung … im Fah4stuhl nach oben oder nach unten. Diese Änderung bewirkt, wenn z.B. die Kabine abgebremst wird, die Beschleunigung entgegen der Bewegungsrichtung erfolgt und das hat eine kurzzeitige „Gewichtszunahme „ zur Folge.

deine tasche erfährt relativ zum aufzugboden eine beschleunigung von 9,81 m/s². wo sollte denn deiner meinung nach die zusätzliche beschleunigung, die du dir zu erwarten scheinst, herkommen?

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Physiker (Teilchenphysik)

konstante Geschwindigkeit ist kräftefrei. Es gibt kein Warum.


Inkognito-Nutzer   10.11.2023, 12:56

Aber auch wenn ich mich mit dem Aufzug mit konstanter Geschwindigkeit bewege muss doch die ganze Zeit Kraft aufgebracht werden um gegen die Gravitation (, Reibung, Luftdruck) zu arbeiten?

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hologence  10.11.2023, 14:25
@Inkognito-Fragesteller

wenn ich ruhig auf dem Stuhl sitze, muss die ganze Zeit Kraft aufgebracht werden, damit ich nicht auf dem Fußboden lande. Das ist die gleiche Kraft.

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F7URRY  10.11.2023, 14:37
@Inkognito-Fragesteller

Stellen es dir so vor. Wenn du im Aufzug stehst, trägt er dein Gewicht. Du drückst ihn mit der Kraft mg nach unten und er drückt mit der Kraft mg auf dich. Sobald der Aufzug beginnt, nach oben zu beschleunigen, stützt er nicht nur dein Gewicht, sondern drückt auch nach oben in deine Füße, um deinen Körper mit nach oben zu beschleunigen. Der Aufzug drückt nun mit der Kraft mg + ma auf dich, was bedeutet, dass du mit der Kraft mg + ma auf den Aufzug drückst, so dass sich dein scheinbares Gewicht erhöht.

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F7URRY  10.11.2023, 14:39

Das warum ist schon manchmal sinnvoll. Es führt einen tiefer in die Materie und zeigt einem irgendwie, dass einem noch etwas fehlt beim Verständnis. Könnte beispielsweise in die Feldtheorie führen.

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hologence  10.11.2023, 17:23
@F7URRY

"warum ist das nicht so, wie ich es mir vorstelle" führt nirgendwo hin. Es ist der Hilferuf des kleinen Fritzchen, der von seinen Eltern abgeholt werden will, beim Bällebad seines Irrtums. Die korrekte Antwort ist immer: "weil sich die Natur nicht dafür interessiert was du dir denkst", und diese Antwort ist nie hilfreich.

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F7URRY  10.11.2023, 17:44
@hologence

warum? Ist der Antrieb der wissenschaftlichen Methodik, der Antrieb durch die Neugierde des Menschens überhaupt. Ich hoffe Sie sind kein Lehrer.

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F7URRY  10.11.2023, 17:49
@hologence

Natürlich interessiert sich die Natur nicht für unsere Modelle und ihr ist auch nichts mehr hinzuzufügen, mit dieser Sichtweise treibt man aber die Theorie nicht mehr vorran. Große Fortschritte haben immer bei einer simplen Frage angefangen, fragen die sich uns stellen, weil sie unserer bestandenen Vorstellung entsprangen.

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F7URRY  10.11.2023, 17:57
@hologence
  • Wrum ist der Himmel blau und nicht farblos? Diese Frage hat John Tyndall dazu gebracht, die Streuung des Lichts an kleinen Partikeln zu untersuchen.
  • Warum leuchtet die Sonne überhaupt? Das führte Albert Einstein zur Formulierung der Äquivalenz von Masse und Energie.
  • Warum ist die Schwerkraft so schwach? Das motivierte die Suche nach einer Theorie, die die Gravitation mit den anderen fundamentalen Kräften vereinigt.
  • Warum gibt es mehr Materie als Antimaterie? Und und und...
Es ist der Hilferuf des kleinen Fritzchen, der von seinen Eltern abgeholt werden will,

Das finde ich, ist ein sehr arrogantes Statement.

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F7URRY  10.11.2023, 18:00
@hologence

Ich vermute jetzt einfach mal frech, dass Sie aus dem Flügel der rigorosen Mathematik entstammen.

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hologence  10.11.2023, 19:06
@F7URRY

als Physiker habe ich mit dem Warum ein ähnliches Problem wie Richard Feynman: https://youtu.be/36GT2zI8lVA?si=OEWYm13AyepNK17g

Das volktümliche Warum ist kein Forscherdrang, sondern eine Beschwerde über eine Abweichung von der persönlichen Erwartung auf etwas vermeintlich Selbstverständliches, so wie in diesem Fall.

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Der Aufzug unter dir fährt genau so schnell wie du dich bewegst, wenn du nicht mehr beschleunigst, deshalb ist es wie normales auf den Boden stehen, nur das die Schwerkraft theoretisch immer ein winziges bisschen schwächer wird, wenn du nach oben fährst.

Im Prinzip wie im Zug auch. Wenn die Beschleunigung aufhört merkst du nichts mehr weil du dich ja genauso schnell mit bewegst wie der Zug fährt.