War Martin Luther ein guter Mensch?

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Zuerst einmal war er ein Mensch des Mittelalters. Eine Zeit mit sehr grausamen Strafen, einer "groben" Sprache, wenig Nächstenliebe, mit viel Aberglaube....

Aus meiner Sicht war er beides. Nachdem die Juden seinen Glauben nicht annahmen, begann er sie zu hassen und rief zur Gewalt gegen sie auf. Das ist eine ganz miese Seite des Reformators.

Die Not und das Leid der Leute schienen ihm nicht gleichgültig zu sein. Das eine gute Seite von ihm.

Gegen Gegner konnte er in Worten und Schriften hart austeilen. Da fehlt aus meiner Sicht die christliche Nächstenliebe. Doch wie oben beschrieben, die Zeiten waren mitmenschlich hart und kalt.

Aus "seiner Sicht" schon möglich (Mt.19,17).

Woher ich das weiß:Recherche

Er war jedenfalls ein Kind seiner Zeit.

Er stand auf der Seite der Fürsten, als diese die aufständischen Bauern bekämpften.

An vielen Orten kam es 1524 zu ersten Erhebungen. Tausende von Bauern sammelten sich. Sie schlossen sich zu so genannten "Haufen" zusammen. Zunächst versuchten sie durch Verhandlungen zum Ziel zu kommen.
In Schwaben verfasste die Bauernschaft im März 1525 Zwölf Artikel. In ihnen wurden zum Beispiel die Milderung der   Frondienste, die Beseitigung der   Hörigkeit und die Wiederherstellung der Allmende gefordert. Die Zwölf Artikel wurden gedruckt und verbreiteten sich in ganz Deutschland.  Sie gelten als erste Niederschrift von Menschenrechten
Die schwäbischen Adligen waren im Schwäbischen Bund zusammengeschlossen. Ihnen wurden die Artikel übergeben. Die aber hatten kein Interesse an Verhandlungen und rückten mit einer Armee von Landsknechten und Reitern gegen die Bauern vor. Die plünderten indes Klöster und Adelssitze und brannten Burgen nieder.
(...)
Luther wendet sich gegen die Bauern
Martin Luther hatte sich inzwischen auch gegen die Bauern gewandt, da er die Gewalt gegen Klöster und Adlige verurteilte. Er verlangte in seiner Schrift "Wider die räuberischen und mörderischen Rotten der Bauern" die Vernichtung der Aufrührer.
Https://www.kinderzeitmaschine.de/neuzeit/reformation/ereignisse/reformation/deutscher-bauernkrieg/#:~:text=Luther%20wendet%20sich%20gegen%20die,Bauern%22%20die%20Vernichtung%20der%20Aufr%C3%BChrer.

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Die Bauern selbst wollten vor allem ihre altüberlieferten Rechte wiederherstellen und ein menschenwürdiges und im Übrigen gottesfürchtiges Leben führen. Ihre Forderungen nach Milderung der Lasten und Aufhebung der Leibeigenschaft aber rüttelten an den Grundfesten der bestehenden Gesellschaftsordnung.
(...)
Die Argumentation Luthers in seiner Schrift   Von der Freiheit eines Christenmenschen (1520), dass   Ein Christenmensch […] ein Herr über alle Dinge und niemandem untertan sei, sowie seine Übersetzung des Neuen Testaments ins Deutsche 1522 waren weitere entscheidende Auslöser für das Aufbegehren der dörflichen Bevölkerung:
Nun war es auch den einfachen Leuten möglich, die mit dem „Willen Gottes“ gerechtfertigten Ansprüche von Adel und Klerus zu hinterfragen.
(...)
Noch 1525 kritisierte Luther in seiner   Ermahnung zum Frieden das „hochmütige“ Verhalten der Fürsten.
Erst nach der   Weinsberger Bluttat schlug er sich eindeutig auf die Seite der Fürsten und verurteilte die Aufständischen scharf:
„wider die mörderischen und räuberischen Rotten der Bauern […] man soll sie zerschmeißen, würgen, stechen, heimlich und öffentlich, wer da kann, wie man einen tollen Hund erschlagen muss.“
Https://de.m.wikipedia.org/wiki/Deutscher_Bauernkrieg

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Ausserdem hat er gegen Juden gehetzt:

Doch knapp 30 Jahre später verfasste Luther ein Pamphlet mit dem Titel "Wider die Sabbather", dem 1543 die Hetzschrift "Von den Juden und ihren Lügen" folgte.
Jüdische Schulen, Häuser und Synagogen solle man "mit Feuer anstecken und was nicht verbrennen will, mit Erden beschütten, dass kein Mensch ein Stein oder Schlacke davon sehe ewiglich", schrieb er.
Luther bezeichnete Juden als Feinde und vermutete: "(…) wenn sie uns alle töten könnten, täten sie es gern. (…) Ihr sollt sie nicht leiden, sondern vertreiben"
Https://www.himmelunderdeonline.de/hue/luther-die-unbekannten-seiten-des-reformators.php

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1543 forderte er die evangelischen Fürsten zur Versklavung oder Vertreibung der Juden auf und erneuerte dazu die judenfeindlichen Stereotype, die er 20 Jahre zuvor verworfen hatte.
(...)
Er beschrieb sie als aus   Exkrementen des Judas Iskariot gewonnen,  griff dabei die Wittenberger Judensau-Skulptur auf, nannte Juden „diese Teufel“ und setzte so Juden, Judas, Exkremente, Schweine und Teufel bildhaft gleich. Seine   Vulgärsprache erreichte selbst im damals üblichen groben Schimpf- und Beleidigungsstil eine maximale Schärfe.
Luther äußerte hier auch eine frühneuzeitliche, langfristig wirksame   Verschwörungstheorie:
Juden seien eine „Grundsuppe aller losen, bösen Buben, aus aller Welt zusammengeflossen“ und hätten sich „wie die Tattern und Zigeuner“ (  Tataren und Roma bzw. Nichtsesshafte) zusammengerottet, um die christlichen Länder auszukundschaften und zu verraten, Wasser zu vergiften, Kinder zu stehlen und hinterhältig allerlei Schaden anzurichten. Sie begängen wie die   Assassinen Meuchelmorde an christlichen Regenten, um dann deren Gebiete einzunehmen.  [68]
Https://de.m.wikipedia.org/wiki/Martin_Luther_und_die_Juden

Besagte Judensau hängt übrigens noch heute an Luthers Kirche.

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Auch über Frauen hatte er eine Meinung:

Frauen sollen sich tot tragen

»Der Tod im Kindbett ist nichts weiter als ein Sterben im edlen Werk und Gehorsam Gottes. Ob die Frauen sich aber auch müde und zuletzt tot tragen, das schadet nichts. Lass sie nur tot tragen, sie sind darum da.«

Die Ehre des Weibs

»Die größte Ehre, die das Weib hat, ist allemal, dass die Männer durch sie geboren werden.«

Frauentausch

»Will die Frau nicht, so komm’ die Magd!«

Frauen bringen es nicht

»Weibern mangelt es an Stärke und Kräften des Leibes und Verstandes.«

http://hassprediger-luther.de/luther-und-dir-frauen/

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Oder falls du lieber Videos schaust:

https://youtu.be/VDpzzz-ECc8

Aus heutiger Sicht wohl nicht, denn er war extrem antisemitisch eingestellt.
Aber das wird von der evangelischen Kirche sicher irgendwie
weggequasselt, also sag für die Schule mal ja und halte
die Rechtfertigung der evangelischen Kirche bereit, falls
Lehrer oder Mitschüler vorher gegooglet haben.

Er war ein normaler Mensch wie viele Andere, der sich entschloss, etwas zu tun, das ihm auf dem Herzen lag.