Kann Martin Luther ein Vorbild sein?

13 Antworten

Du musst dich einmal in Luther hineinversetzen. Natürlich kann Luther ein Vorbild sein. Die Nazis haben vieles was Luther gesagt hat aus seinem Zusammenhang gerissen und für ihre Zwecke, sagen wir, etwas umformuliert. Er ist kein Vorbild für mich, das sind nur Jesus und die zwei Hannas aus der Bibel. Aber ich würde dir empfehlen den Zusammenhang mit dem 'man soll die Synagoge niederbrennen' noch einmal genauer zu untersuchen. Du musst ihn dir ja nicht zum Vorbild nehmen. Es gibt noch viele andere Vorbilder.

Klar kann Luthe rein Vorbild sein. Zumindest in einigen Punkten ;) Wie du schon ansprachst, ist Martin Luther auch nur ein Mensch und hat seine Fehler, falschen Einschätzungen und und und. Demnach sollt eman Martin Luther nicht nur auf die guten taten beschränken wie auch nicht nur auf die negativen. Demnach kann Martin Luther ein Vorbild sein, wenn man zum Beispiel anguckt, dass er gegen die mächtige katholische Kirche antrat, um die Wahrheit über Jesus, Gott und die Bibel zu verbreiten. Da muss man schon echt Eier in der Hose haben, um so viel Mut aufzubringen und eben zur Wahrheit zu stehen. Und das mit Liebe. Denn er rief nicht zu Gewalt auf und meinte: Los, stürzt die katholische Kirche, sondern er wollte, dass auch die Kirche, insbesondere der Papst versteht, auf was es Jesus und Gott ankommt. In diesem Punkt kann er uns allen ein Vorbild sein. Gegen unwahrheit und Ungerechtigkeit aufzustehen, auch wenn wir dafür viel zu verlieren haben. Und dies alles in Liebe machen und eben nicht zu Gewalt aufrufen oder zu Hass.

Martin Luther hat das religiöse Verständnis der damaligen Zeit vom Kopf auf die Füße gestellt, insofern könnte man ihn als Vorbild nehmen. Er hat auch Dank der Übersetzung des neuen Testaments vom Griechischen ins Deutsche Maßstäbe gesetzt und mit der Verbreitung des Hochdeutschen eine der Voraussetzungen für die Entstehung unserer Nation geschaffen.

Er hat ebenfalls unbewusst die Voraussetzung für die Säkularisierung Deutschlands geschaffen, indem er das Machtverhältnis zwischen kirchlicher Macht und weltlicher Macht zugunsten Letzterer verschob, wodurch die Fürsten und Könige die politische Macht der Kirche zurückdrängen konnten. Das französische Bürgertum hat indes 1789 einen nachhaltigeren Weg gefunden, um dieses Ziel zu erreichen. Der 2. Stand hat bis heute nichts zu melden im katholischen Frankreich, da hat Deutschland noch einiges nachzuholen.

Allerdings entwickelte sich Dr. Luther zum "Bösen alten Mann" und liess im fortgeschrittenen Alter seinem Antisemitismus freien Lauf. In jungen Jahren war er  genüber der jüdischen Religion jedenfalls nicht so negativ eingestellt.

Fazit: Rosinenpicker können Dr. Martin Luther durchaus zu ihrem Vorbild nehmen.

Nein - dazu gibt es keinen Handlungsbedarf.
Wenn Jemand Vorbilder braucht, dann gibt es viel bessere.
Wegen eventuell einigen positiven Eigenschaften, welcher jeder Mensch hat, muß man sich keine Vorbilder suchen vor allem nicht solche Menschen, welche mit ihrer menschlichen Haltung sehr hinterfragbar sind.
Luther hat die Botschaft Jesu nicht verinnerlicht.
Deswegen hatte sie in seiner "Theologie" auch kaum Platz, ja wurde im Wesentlichen auch strickt ignoriert.


Arlecchino  07.12.2017, 20:58

Upps?

Mit wem verwechselst Du Luther da?!

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Viktor1  08.12.2017, 00:15
@Arlecchino

Da liegt keine Verwechslung vor.
Gell - du hast außer deiner "guten Meinung" kein Wissen über M. Luther - Upps hin oder her.

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Ja, sicher kann er das. Es fragt sich nur, welche Ziele man anstrebt.

Für einen kultivierten, gebildeten, auch im weiteren Sinne religiösen (jungen) Menschen kann er mit einer ganzen Reihe von Eigenschaften Vorbild sein. Für jemand, der irgendwann einmal einen Ski-Weltcup gewinnen oder im Vorstand der Deutschen Bank sitzen will (zwei spontane Beispiele) wohl weniger. (Bei Letzterem wäre es wahrscheinlich sogar hinderlich  ;-)

Sicher nicht vorbildlich war sein Antisemitismus, auch wenn man bedenkt, dass er eine Geisteshaltung ist, die über die Jahrtausende gegenwärtig war und ist, nicht erst seit der Zeit des Dritten Reiches.

Bildung, Ernsthaftigkeit, Selbstbewußtsein und - nicht zuletzt - Lebenfreude sind Eigenschaften und Werte, die auch heute noch zu einem lebenswerten Leben beitragen können.