War Martin Luther ein guter Mann?

12 Antworten

Für DAMALIGE Verhältnisse war er in EINEM kritschen Punkt modern und damit "gut" eingestellt.

Er hatte aber zu den meisten anderen Dingen dieselben für uns veralteten aber damals übliche Ansichten.

Allerdings ist es heute fast unmöglich als guter Mensch zu gelten. Irgendeinem tritt man immer auf die Füße. *augenroll*

Woran willst du gut messen ?
Die Antworten hier liegen teils voll daneben.
Messen muß man ihn an seinem eigenen Anspruch, das Christentum (Kirche ?) zu reformieren und den "Glauben" wieder auf Christus (den Erlöser !!!) zu fokussieren.
Dies hat er voll verfehlt. Es ist nicht ersichtlich, wo er sich der "Botschaft Jesu" verpflichtet fühlte, z.Bsp. hier:
https://de.wikipedia.org/wiki/Martin_Luther#Verh.C3.A4ltnis_zu_verschiedenen_Gruppen

wo er jede Nächstenliebe vermissen läßt.  Die ihm folgende Theologie der Reformation läßt diesen Punkt zur Erlangung des Heils (Rechtfertigungslehre) ja auch weitgehend aus.
Einen solchen Menschen kann man einfach nicht als "Erneuerer des Christentums" feiern.
Das berechtigte Anprangern von Mißständen (wurde auch von vielen anderen gebracht) in der kath. Kirche, seine Leistung bei der Bibelübersetzung reichen einfach nicht um das Prädikat "gut" zu verleihen.
Inwieweit er wirklich "gut" war, seinem Gewissen folgend (nicht nur sein spektakuläres Bekenntnis in Worms)
https://de.wikipedia.org/wiki/Martin_Luther#Reichstag_zu_Worms
kann keiner wissen, nur Gott.
So wollen wir ihn nicht verurteilen - er war ja auch ein "Kind seiner Zeit" - aber ihn auf das Podest heben ist wohl voll daneben. 

Hallo Foxsteady,

„War Martin Luther ein guter Mann?“ – vermutlich nicht nach unseren Maßstäben: juden- und moslemfeindlich, patriarchal, cholerisch, ängstlich – ein Mann des finsteren und gewalttätigen Mittelalters. Man kann fragen: Hätte er überhaupt irgendeine Chance gehabt, in seiner Zeit nach unseren Werten ein „guter Mann“ zu sein? – Wohl kaum, weil unsere Werte sich erst durch die Jahrhunderte mit ihren schweren Auseinandersetzungen und vielen Opfern gebildet haben.

Das Reformationsjubiläum will eigentlich nicht Martin Luther auf ein Podest stellen und zur Bewunderung empfehlen. Die Reformation hat aber eine Befreiungsbewegung des religiösen Denkens, der Bildung und Kultur in Gang gesetzt, die die Grundlage unserer Werte heute ist. Der Mut, sich selber Gedanken über Gott und die Welt zu machen, dies ist damals als größere Bewegung in die Welt gekommen und hat sich bis heute nicht mehr vertreiben lassen. Es gab Vorläufer wie Hus und die Waldenser, Menschen neben und nach Luther wie Zwingli, Calvin, Reuchlin, Erasmus, Müntzer, Menno Simons und viele andere. Und zum Protestantismus kann man gerne auch Paul Gerhardt und Bach hinzuzählen.

Die Reformation ist ein unabgeschlossenes Projekt. Um welche Veränderung, um welche geistliche Freiheit müsste es heute gehen? Vielleicht um Unterbrechungen in der Optimierungs- und Verwertungslogik, die in immer kürzeren Innovationszyklen das menschliche und geschöpfliche Maß zerstört und alle Ressourcen plündert?

andreas@kirchenbotschafter

Statt die Menschen in die Aufklärung zu führen, hat er sie in neue Sektiererei geführt. Er war bibelvernarrt ohne deren erschreckende Schwächen zu  erkennen.

Den Landesfürsten hat er sich voll an den Hals geworfen - gegen die berechtigten Anliegen der Bauern.

Luther hat keinen Feiertag verdient.


Nein, Martin Luther war kein guter Mensch.
In meiner Familie wird überliefert, daß Martin Luther der Mörder eines Vorfahrens war, nämlich Hieronymus Buntz. Nur durch das Eintreten in ein Kloster entzog er sich der Gerichtsbarkeit.

Luther war ein Choleriker, der handelte, bevor er dachte. Er hetzte die Adligen gegen die Bauern, war ein Antijudaist, ein Trinker und hinter jedem Weiberrock her, während er die Frauen auch noch gering achtete. Die Bibel übersetzte er - vorsichtig ausgedrückt - auch nicht gerade präzise.

Er trug dazu bei, daß ein Volk nicht nur einer aufgezwungener Religion zu folgen hatte, sondern innerhalb des Glaubens sich auch noch aufspaltete.

Karl37  30.10.2017, 17:19

Es gab vor Luther schon sehr viele Bibelübersetzungen, die auch gedruckt vorlagen. Die erste gedruckte Bibel in deutscher Sprache kommt aus Straßburg in einer Zeit als Luther noch nicht geboren war.

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