Wann übersetzt man im Lateinischen ins Präteritum und wann ins Präsens?

2 Antworten

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Man übersetzt ein Präsens mit einem Präsens.

Die wirkliche Auswahl besteht zwischen Imperfekt (als Unvollendete Vergangenheit) und Perfekt (Vollendete Gegenwart), die sich im deutschen und lateinischen Sprachgefühl überlappen.

Daher lässt dir jeder Lateinlehrer die Freiheit, Perfekt und Imperfekt (Präteritum) beliebig zu verwenden, wenn du mit einem gewissen Feingefühl übersetzt.

In der Consecutio temporum (Zeitenfolge) spricht man davon, dass die beiden Zeiten auf derselben Zeitstufe stünden.

http://dieter-online.de.tl/Consecutio-temporum-_-Zeitenfolge.htm

Präsens: ich trage - porto


Präteritum (deutsch): ich trug - Imperfekt (lateinisch): portabam

Perfekt deutsch: ich habe getragen - lateinisch: portavi

Die letzten beiden können nach Sprachgefühl ausgetauscht werden.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Unterricht - ohne Schulbetrieb
Zephyr711  29.01.2017, 19:47

Man könnte noch hinzufügen, dass bestimmte Formulierungen unabhängig von der übersetzten Zeit (eigentlich) immer im Präsens stehen. Nebensätze mit Dum (in der temporalen Bedeutung "während") fallen mir da spontan ein. "Dum forum peto, nonnullos senatores vidi." - "Während ich zum Forum eilte, sah ich einige Senatoren."

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Volens  29.01.2017, 23:53
@Zephyr711

Ausnahmen gibt es gelegentlich,
postquam mit Perfekt in Latein ist auch so eine. Das heißt auf Deutsch nachdem und wird bei Vorzeitigkeit gegenüber Perfekt/Imperfekt trotzdem mit Plusquamperfekt übersetzt.

Es gibt manche Konjunktion, die sich einer gewissen Sonderheit erfreut.

Das ändert aber nichts am Prinzip.

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