Wann lernt man die Relativitätstheorie?

Ich kam mit selbiger im zarten Alter von 13 Jahren erstmalig in Kontakt. Allerdings nicht durch die Schule, sondern durch ein Buch, in dem es unter anderem auch um das Universum ging. Wenn ich mich recht erinnere, war es ein Buch aus der "Was ist Was - Reihe"

Ich kann nicht behaupten, dies in diesem Alter vollständig erfasst zu haben, aber vor allem der Aspekt der Zeitdilatation hat meine Phantasie mehrfach auf Reisen geschickt. Es war eine interessante Vorstellung auf diesem Wege "in die Zukunft zu reisen".

Im Schulunterricht hatten wir dieses Thema jedoch nicht. Ich hatte auch nur bis zur zehnten Klasse Physik, daher kann ich nicht sagen, ob es in der Oberstufe dran gekommen wäre.

Wirklich intensiver mit diesem Thema befasst habe ich mich erst später im Erwachsenenalter. Es ist eine komplizierte Materie, aber gleichsam auch hoch-interessant.

VG Abia

Hallo drecksnickname,

in der Schule wurde die Spezielle Relativitätstheorie (SRT) bei uns nach meiner Erinnerung in der gymnasialen Oberstufe (Jahrgangsstufe 11-13) behandelt. Unser Gymnasium hatte einen altsprachlichen Schwerpunkt. Ich könnte mir vorstellen, dass sie in einem naturwissenschaftlichen Gymnasium früher oder/ und ausführlicher behandelt wird.

Die Allgemeine Relativitätstheorie (ART) wird, wenn man Glück hat, in Grundzügen erklärt, in ihrer mathematischen Ausführlichkeit aber hauptsächlich an der Universität in optionalen (!) Vorlesungen vermittelt, da sie Kenntnisse über Tensoren höherer als 2. Stufe voraussetzt.

Leider ist die schulische Vermittlung der SRT ziemlich oberflächlich und versäumt es insbesondere, den Kern der SRT zu treffen: GALILEIs Relativitätsprinzip (RP).

Beim Lichtuhr- Gedankenexperiment etwa ist immer wieder von "dem ruhenden" Körper/ Beobachter B und von "dem (mit 1D-Geschwindigkeit v) bewegten" Körper/ Beobachter B' die Rede, dessen Lichtuhr aufgrund seiner Bewegung langsamer geht als die von B gehen würde. Die Idee ist, dass alle Uhren um denselben Faktor langsamer gehen müssen, damit B' nichts merkt.

Diese Redeweise lässt die Aussage des RP außer Acht, dass man ebensogut B' als ruhend und B als mit −v (gleiches Tempo, entgegengesetzte Richtung) bewegt interpretieren kann, und man dann nämlich eine Lichtuhr und überhaupt jede Uhr von B als langsamer gehend zu interpretieren hat.

Das bedeutet natürlich, das ist auch Interpretationssache ist, wissen oder nun langsamer geht, was widersprüchlich scheint. Das ist es aber nicht, und das liegt an Ihre räumlichen Bewegung relativ zueinander.

Als Analogie kann man sich zwei Autofahrer vorstellen, die auf zwei fast parallelen Straßen genau gleich schnell fahren (sagen wir, mit einem Tempo u). Der kleine Winkel θ zwischen den beiden Straßen sorgt aber dafür, dass die vorwärts Richtung des einen Fahrers für den anderen schräg vorwärts ist.

Der rechte Fahrer fährt aus der Sicht des linken mit u∙sin(θ) seitwärts und mit u∙cos(θ) vorwärts. Er selbst fährt aus Sicht des rechten Fahrers mit −u∙sin(θ) seitwärts und ebenfalls mit u∙cos(θ) vorwärts.

Jeder fällt also in Bezug auf die Vorwärtsrichtung des anderen zurück.

Wir haben die spezielle Relativitätstheorie auf Schulniveau, aber dafür komplett (mit Transformationen, Paradoxa, Dilatation, relativer Betrachtungsweise, etc.) durchgenommen. Das war im ersten Halbjahr der 12. Klasse im Physikleistungskurs eines Gymnasiums in Thüringen. Sehr spannendes Thema übrigens.

Ich hatte früher abundzu mal Vertretungslehre die einfach so reinkamen und darüber gelabert haben, aber in der Schule hatte ich nicht.

Vielleicht im Physik Leistungskurs

Bei uns (Sachsen) im Physik Leistungskurs 12.Klasse