Wann ist Zusatzfutter für Pferde sinvoll?

8 Antworten

So wie du dein Pferd jetzt fütterst ist es genau richtig. Bei der Pferdefütterung gilt das Prinzip weniger ist mehr.

Ich beobachte oft dass viel zu viel ins Pferd gestopft wird und sich die Besitzer dann wundern warum das Pferd auf einmal Probleme mit Kotwasser etc. pp. bekommt. Natürlich wird das dann einfach wiederum mit einem Pülverchen behandelt und so weiter und so fort.

Unser TA hält bei uns im Stall regelmäßig Vorträge zur richtigen Pferdefütterung und die Kernbotschaft ist immer dieselbe: Gutes Heu, abgestimmtes MiFu und bei Sportpferden zusätzlich Hafer - das reicht völlig aus. Wenn man darüber hinaus mal ein Mash, einen Apfel oder eine Karotte füttern will ist das natürlich absolut okay, mehr braucht ein gesundes Pferd jedoch nicht.

Dass man im Krankheitsfall zeitweise mit diversen Zusätzen arbeiten KANN ist auch klar - jedoch sollte das ausschließlich in Abstimmung mit dem TA erfolgen und nicht einfach nur ins Pferd gestopft werden weil das Kräuterchen laut Internet ja sooo toll wirken soll.

Wir lassen für unsre Pferde in regelmäßigen Abständen von ca. einem Jahr ein Blutbild durch den TA machen und stimmen danach das Mineralfutter in Absprache mit dem TA darauf ab. Damit fahren wir seit Jahren gut und mehr als MiFu und ggf. im Fellwechsel etwas Bierhefe hat bisher keines meiner Pferde an Zusätzen benötigt.

Mash: Es ist sinnvoll bei Wiederanfütterung nach OP oder Kolik, ansonsten ist es unnötig.

Vitamine: Bei Weidegang haben die Pferde in der Regel die meisten Vitamine schon.

Mineralstoffe: Je nach Boden haben sie viele schon - bei Mangelgebieten muß man zufüttern.

Pulver für Glenke: Wenn das Pferd was hat, kann es die evtl. brauchen, halten tu ich davon nichts, schon gar nicht fürs gesunde Pferd.

Muskelaufbauprodukte: Vollkommen unnötig, weil ein Muskel wird aufgebaut mit ordentlicher Ernährung und Sport plus Dehnungsübungen.

Deine Karotten sollten sich auf 2 im Monat beschränken, dein Salzleckstein nur unter Aufsicht bestimmte Zeiten beleckt werden dürfen.

Dann wenn irgendwas im Argen liegt. Ab und an mal ein Blutbild machen lassen kann deshalb ganz hilfreich sein um einen Mangel früh bzw. überhaupt zu erkennen (Manche Pferde zeigen ja erst sehr spät oder überhaupt keine Symptome, bzw. erkennen manche Besitzer viele Symptome nicht)

Solange dein Pferd gesund ist braucht es diese ganzen Pülverchen eigentlich nicht.

Woher ich das weiß:Hobby – Ü20 Jahre Reit und Pferdeerfahrung, Haltung eigener Pferde

Das passt doch prima so!

Nur wenn der TA noch etwas anderes für nötig hält, wäre eine Ergänzung sinnvoll.

Im Fellwechsel der jetzt beginnt ist täglich 1-2teeloeffel Sonnenblumenkerne MIT Schale sinnvoll für ein gutes Durchhaaren und ein schönes Winterfell.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Braucht es beim gesunden Pferd, zumal beim Freizeitpferd, alles nicht! Gutes Heu, im Sommer Wiese, MiFu nach Bedarf, als Kraftfutter Hafer, sofern nötig.

Ist ein Pferd krank, wird extrem gefordert oder hat zB altersbedingte Mangelerscheinungen, zB weil es Heu wickelt oä, dann kann durchaus das ein o. andere Mittelchen u. spezielles Futter Sinn machen. In Abstimmung mit dem TA.

In der Praxis kann ich oft echt nur die Hände über dem Kopf zusammen schlagen, was so alles ohne Not, Sinn u. Verstand ins Pferd gestopft wird. Im Bestreben dem Tier was Gutes zu tun, wird genau das Gegenteil erreicht.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Pferdewirtschaftsmeisterin