Pferdefutter/ Was füttert ihr?

5 Antworten

ähm... warum?

Bitte auf ein Grosspferd, welches jeden Tag ( zumindest im Sommer) auf die Weide kann( ca. 1-5 h).Jeden Tag 1- 2 h geritten oder longiert oder Boden Arbeit gemacht wird.

  • Stroh
  • Heu
  • Mineralstoffe
  • Mash
  • Zusatzfutter
  • Gemüse ( Karotten, Äpfel, ...)

die frage ist so, wie du sie stellst, nicht beantwortbar. ich erkläre dir, warum.

ein echtes pony hat einen andern stoffwechsel, als ein reitpony, das im prinzip ein kleiner warmblüter ist. ein leichtes pferd hat einen andern stoffwechsel, als ein schweres. ein kaltblüter wird anders gearbeitet, als ein hunter, ein springpferd anders, als ein dressurpferd, ein gewerblich gehaltenes pferd anders, als ein hobbypferd.

selbst wenn man das alles auf deine bewegungsangabe hochrechnen würde, kämen dabei völlig unterschiedliche ergebnisse heraus. nicht nur wegen der ererbten stoffwechseleigenschaften, sondern auch wegen der durch training erworbenen. stoffwechselveränderungen. so ist z.b. der gesamte stoffwechsel eines sportspringpferdes ganz anders als der eines kinderreitponys im schulbetrieb. das sportpferd hat einen viel schnellen muskelstoffwechsel, einen höheren bedarf an protein und auch einen höheren wasserbedarf, als wenn man dasselbe gewicht auf ein pony hochrechnen würde. die zeiten für arbeit, die du angibst, reichen für ein leistungssportpferd nicht mal als erhaltungsarbeit, wenn keine turniere anstehen und für das kinderreitpony ist sie völlig unrealistisch, weil es ein "ausdauersportler" ist, der 6-8 stunden im schritt oder jog geht.

übrigens ist JEDES pferd mit dem genannten pensum unterfordert. die stunde braucht ein pony im ponyreitbetrieb schon, um sich wirklich warmzulaufen.

oder ein rückepferd... die extreme muskulatur braucht schon in ruhe soviel energie wie ein warmblüter bei einer stunde longieren.

für die berechnungen, die du anfragst, braucht es eine tierärztliche untersuchung zum allgemeinzustand des pferdes und der typfeststellung und dann muss noch zusätzlich der energieumsatz wissenschaftlich berechnet werden.

ausserdem braucht es eine berücksichtigung einer anderen definition des energiegehaltes des futters. was normal an ernergiegehalt des futters berechnet wird, wird bezüglich der verwertbarkeit für menschen berechnet.

heu beispielsweise, das für den menschen faktisch energiefrei ist, liefert dem pferd in der regel die hauptenergie. die hauptenergie gewinnt der stoffwechsel des pferdes aus der im futter enthaltenen zellulose. der "brennwert" des heus ist also für das pferd anders als für den menschen.

übrigens ist genau das der grund, warum auf futtermitteln der energiegehalt anders angegeben ist, als auf lebensmitteln, die für menschen gedacht sind. die energie ist als "rohe" energie angegeben: rohfett, rohprotein, rohasche, rohfaser.

so. trotzdem noch eine "antwort" zur sache, damit ich nicht im off topic lande:

die ponys und esel stehen in einer gruppe zusammen und werden auch gemeinsam gefüttert.  ein teil der ponys arbeitet, 2 sind nachwuchs. die esel sind grossesel.

insgesamt 9 ponys unterschiedlicher grössen von 85cm bis 1,30m und 4 esel. sie bekommen ein stroh-heugemisch aus dem heutoy, aber auch aus der raufe und aus dem bodentrog. rauhfutter wird morgens und abends gegeben

insgesamt erhalten sie etwa 25-30kg heu und 12-15kg futterstroh. zudem wird pro tag nach dem misten im unterstand etwa 1 ballen zu 12-15kg aufgestreut, von dem ebenfalls ein teil gefressen wird.

auf die weide kommen sie nur hin und wieder mal, da zuviel gras (wie bei täglichem weidegang) für den stoffwechsel der ponys gift ist.

wenn die ponys schaffen, bekommen sie ausserdem eine individuelle menge kraftfutter, um die fehlende fresszeit beim rauhfutter auszugleichen. diese menge entspricht dem energiegehalt, der sonst über das rauhfutter zurgeführt wird.

summa summarum kann man nicht sagen, wie viel jedes pony frisst, da sie natürlich nicht die ganze zeit an einer stelle stehen und fressen, sondern von futterstelle zu futterstelle schlendern und auch mal wieder zu einer der futterstellen zurückkehren, wo sie schon waren. die futterstellen sind so angelegt, dass auch die rangniedrigen immer genug zu fressen haben.

am abend gibt es meist noch ein betthupferl in form einer karotte, eines halben apfels, ganz selten (alle 2 monate) mal eine halbe banane oder ein halbes hartes brötchen mit einem esslöffel apfelessig.

die tiere sind gesund, maukefrei und bis auf eins frei von hautveränderungen, haben keine probleme beim fellwechsel und auch keine mit dem hufwachstum oder dem langhaar.

mineralstoffe gäbe es, wenn eins welche bräuchte, individuell, mit so einem zeug wie mash bleibt man den kleinen vom leib. braucht kein mensch/pferd

immer zur verfügung stehen dafür knabberhölzer (je nach jahreszeit fichte, tanne oder obstbaumholz), die gern genutzt werden und dafür sorgen, dass der zahnarzt keine arbeit bekommt.

so. das wars. ich hoffe, ich konnte dir helfen.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Sachgerechter Umgang ist aktiver Tierschutz!
dasadi  27.04.2019, 12:06

Wow, tolle Antwort. Und Esel.........ich liebe Esel.

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pony  27.04.2019, 18:08
@dasadi

danke.

ich auch.

und die esel lieben MICH ;))

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Heu - frei zur Verfügung (ich schätze sie futtert so 12 kg am Tag)

Stroh - frei zur Verfügung ( meine Schätzug geht auf 1 kg am Tag)

Hafer - 0 bis 1,5 kg am Tag (bei uns Arbeitsunabhängig)

Mifu von Januar bis März und von September bis November.

Sonnenblumenkerne ca. 150 g von 24. 12 bis Februar und von 21. Juni bis August

Bierhefe wenn nötig, Lebertran wenn nötig (meist Frühjahr), Kräuter wenn nötig oder Sinnvoll.

Als Leckerlie - ganz ganz selten mal ein paar Hagebutten, mal eine Banane.

Mit 2 Sack Hafer komm ich im Monat aus - das sind ca. 20 Euro - das Mifu kostet 60 Euro reicht aber fast das ganze Jahr. Sonnenblumenkerne sind teuer - der Sack 40 Euro - reicht aber auch fast das ganze Jahr. Bierhefe ist 28 Euro - reicht je nach Indikation 1 Jahr oder auch nur 1/2 Jahre.

Das ist von Pferd zu Pferd unterschiedlich. Unsere Pferde bekommen neben Heu noch Hafer und Getreidesfreiesmüsli. Sonnenblumenöl, Mineralpellets. Der Westfale von meiner Mutter bekommt noch was für seine Gelenke und gegen sein Spat

Woher ich das weiß:Hobby – Ich reite seit meinem 6.Lebensjahr und habe zwei Pferde

Das ist von Pferd zu Pferd unterschiedlich. Als Beispiel mal meine zwei Ponys. Ein Shetty-Welsh Mix (23) und ein Welsh A (14). Beide laufen zusammen im Zweispänner, haben also das gleiche Arbeitspensum (3-5mal pro Woche werden sie je 15-30km gefahren). Der Mix ist schwerfuttrig, erhält neben Heu und Stroh ad libitum 3kg Puritan plus 3kg Heucobs verteilt auf 3 Mahlzeiten. Das Welshpony ist leichtfuttrig, ihm reichen Heu und Stroh völlig, er bekommt nur ein paar Krümel Puritan.

Jetzt geht hier gleich wieder der Shitstorm los, sag ich Dir sofort.

Ich habe es so gemacht:

Stroh hatte mein Pferd eh in der Box, Heu habe ich zusätzlich für 10 € im Monat vom Stallbesitzer dazu gekauft, Hafer und Kraftfutter gabs vom Stall, Kräutermüsli gabs von mir im Winter dazu, Mineralmüsli im Sommer, Mash hatte ich immer da und hab es ab und zu gegeben, wenn es nicht für den Notfall gebraucht wurde. Weiterhin gab ich jeden Tag Möhren und Äpfel dazu und etwas Leinöl. Manchmal rote Beete, aber die möchte sie meist nicht. So ein Sack Futter hat mich damals um die 15 € gekostet, ein Sack Möhren 2,80, ein Sack Äpfel 4,50 €. Von jedem hab ich 2 im Monat bekommen. Leckerli gabs bei mir kaum, dafür gabs mal altes, hartes Brot.

Ach so, mein Pferd stand ganzjährig in Herdenhaltung auf der Wiese und kam abends in die Box. Und es war ein kleines Großpferd, welches erst dressur/springreiten bewegt wurde, später nur noch Freitzeit/Gelände.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
pony  27.04.2019, 18:08

der haken ist - die FS wohnt in der schweiz. jeden preis, den du nennst, kannst du locker vervierfachen und dann in schweizer franken umrechnen.

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