Vor und Nachteile beim Fohlen Kauf?
Ich würde gerne mal die vor und Nachteile und Erfahrungen hören. Ich möchte nämlich übernächstes Jahr ein weiteres Pferd kaufen und finde die Vorstellung von Anfang an dabei zu sein sehr schön. Erfahrungen und Unterstützung ist natürlich gewährleistet! Wenn es so weit ist dann am besten zum Züchter oder wieder zur Auktion? Habe meinen Wallach damals auch als drei Jährigen ersteigert.
6 Antworten
Nachteile: aufsummiert dürfte das Pferd deutlich teurer als ein "fertiges" Pferd sein, da die Ausbildung meiner Meinung nach nichts ist, was in drei Monaten erledigt ist und es ein deutlicher Unterschied ist, zu reiten oder ein Pferd auszubilden. Die drei Monate, die für den Beritt oft genannt werden, bilden ja nur die Basis für die weitere Ausbildung.
Und dann kann man trotz der Jahre, die man mit dem Pferd bereits verbracht hat, unter Umständen auch feststellen, dass man reiterlich mit dem Pferd Mühe hat...
Den Vorteil, alles bei einem Fohlen selbst steuern zu können, kann evtl. auch nach hinten losgehen, wenn man keine Ahnung von Pferdeerziehung hat...
Ich würde mal sagen, wer ausreichend Erfahrung mit Erziehung und Ausbildung hat, zieht es einfach durch und fragt nicht nach, was andere davon halten....
Da klingt für mich persönlich zu viel Unsicherheit mit....
Kenne in meinem Umfeld durchaus Leute die das so gemacht haben, hat die aber viel Geld gekostet, all ihre Fehler auszubügeln
Es ist wie gesagt ja auch noch zwei Jahre hin und ist erstmal nur eine Überlegung und nichts konkretes. Ich bin mir eben noch nicht sicher ob es ein absetzer oder wieder ein rohes Dreijähriges wird. Ich habe regelmäßig mit Jungen Pferden zu tun und verstehe deine Bedenken sehr gut! Im falschen Händen kann auch ein Diamant nicht glänzen und wird verstauben. Ich stehe in einem Ausbildungstall und sehe selbst dass die obligatorischen drei Monate bei ganz ganz vielen noch nicht ausreichen, erst recht nicht wenn man dem Jungen Pferd fair gegenüber bleiben möchte.
Das finde ich keine gute Idee. Es spricht sogar eine ganze Menge dagegen und das fängt schon beim Kauf an.
Fohlenbeurteilung ist eine ganz schwierige Angelegenheit, bei der sich selbst erfahrene Pferdeleute ab und zu auf die Nase legen. Die kleinen Biester wachsen nämlich teilweise total unharmonisch. Ein von mir gezüchteter Hengst war als Absetzer hinten so überbaut, dass man Angst hatte, seine Hinterbeine überholen noch die Schultern. Als er ungefähr ein Jahr alt war, hatte sich das einigermaßen hingewachsen, dafür aber hatte er Hufgröße Waldbrandaustreter mit Beinen wie Victoria Beckham (sprich: manche Spinnen haben dickere Beine). Dann kam eine Phase, in der sein Hals zu kurz war gefolgt von einer, in der seine Schulter übel steil aussah.
Obwohl ich da einige Jahre auf einem Gestüt gearbeitet und wohl bedeutend mehr Fohlen als ein "Normalreiter" gesehen hatte - bei dem habe ich mir kein Urteil mehr getraut, habe aber dafür einen alten Freund mit ganz viel Zuchterfahrung gepestet - und der hat mir immer wieder versichert: "Der wächst sich schon hin, wart's nur ab." Er sei halt spätreif - und das sei bei seiner Abstammung (Mütterchen war eine halbe Trakehnerin aus einer Familie, die er als spätreif kannte) kein Wunder.
Auf "Schnäppchen" muss man bei Fohlen auch nicht hoffen - wenn der Züchter Ahnung hat, wird er sein Fohlen nicht billig verkaufen. Und wenn er keine Ahnung hat, kannst Du nicht sicher sein, dass seine Stute während der Trächtigkeit gut gefüttert und das Fohlen bis zum Absetzen richtig erzogen wurde.
Es ist ein "Hochrisiko-Geschäft". Bis so ein Fohlen zum Reitpferd heranwächst, kann verdammt viel passieren - und du kannst es nicht in Watte packen. Und leider reicht schon eine richtige Erkältung oder eine böse Kolik und das Kleine bleibt im Wachstum stecken.
Und dann hat man das Kind endlich so groß, dass man es in die Schule schicken kann - und wer kann schon einen Youngster ausbilden? Das sollte man erfahrenen Leuten überlassen - und die wissen meist, was sie wert sind und sind dementsprechend teuer. Sprich: Die Ausbildung eines jungen Pferdes ist das "teuerste".
Ich würde als Reiter kein Fohlen kaufen. M.E. lohnt sich das nur für einen Züchter, der selbst ausbilden kann.
Vorteile:
Vertrauen (das hast du von Anfang an)
Preis (Fohlen sind ja meist günstiger als ausgebildete Pferde, es gibt natürlich auch Ausnahmen)
Ausbildungsart (du kannst es bei dem Trainer deiner Wahl nach Reitstil deiner Wahl ausbilden)
wie du schon gesagt hast, das von Anfang an dabei zu sein, etc.
Nachteile:
Überraschungspaket (auch wenn es zb. von guten Sprinpferden abstammt, kann es sein, dass es nicht so gut springt, oder dass ihr dann einfach nicht harmoniert.)
Ausbildungskosten (Bereiter sind nicht billig, ebenso wie Sättel, und Zaumzeuge, wenn das Pferd noch nicht komplett ausgewachsen ist, oder man schauen will, was zum Pferd passt.)
Reiten (natürlich kannst du auch Spaß am Spazieren gehen etc. haben, aber dennoch musst du ca.3 Jahre fürs Reiten warten)
evt. öftere Arztbesuche (Fohlen haben meistens noch nicht alle Impfungen, evt. Kastration,...)
Das wäre ja mal das was mir gleich eingefallen ist. Am besten machst du dir eine Liste mit Pro's und Contra's, dann fällt dir das Entscheiden leichter. Ob du es von Versteigerungen oder Züchter holst, musst du entscheiden, ich würde mir das Fohlen aber auf jeden Fall vorher anschauen.
Also ich hab meinen auch als Absetzer bekommen. Zusammen mit einer Gleichaltrigen Stute. Das finde ich ziemlich wichtig, da weder der Mensch, noch erwachsene Pferde die Kumpels in dem Alter ersetzen können. Schön ist es definitiv, wenn man sie selbst „formen“ kann und ihr heranwachsen mit erlebt. Aber es ist eben auch eine Menge Arbeit und auch finanziell nicht zu unterschätzen, bis man ein ausgebildetes Reitpferd daraus gemacht hat. Ich bereue es auf keinen Fall, würde es aber kein zweites Mal mehr machen. Die Zeit, Nerven und Geduld werden halt mit zunehmendem Alter irgendwie nicht mehr. :-)
Hallo,
Vor und Nachteile liegen im Auge des Betrachters irgendwie. Wenn man zu viele Nachteile sieht, dann ist es eher nichts.
Große Vorteile sind sicher das man in den ersten 3 Jahren eher weniger Arbeit hat - lediglich 3-4x die Woche das Fohlen ABC. Dafür hat man dann wenn das Pferd eingeritten wird umso mehr finanziellen und zeitlichen Aufwand. Toll ist auch das man es selbst in der Hand hat und ein gesundes und gut erzogenes Pferd bekommt.
Ich habe leider noch keine praktische Erfahrung mit, aber mein 3 Pferd möchte ich definitiv selber aufziehen und ausbilden. Meine ersten beiden Pferde habe ich bereits im adulten Alter gekauft und beide (vor allem der erste) sind nicht gerade einfach, wobei mein aktueller Wallach schon ein tolles Pferd im Umgang sein kann (wenn man weiß wie), allerdings im Sozialverhalten recht problematisch. Gerade das hätte ich besser beeinflussen können.
Mit freundlichen Grüßen
Vany