Verwirkbare Social Media Lizenzen - Eine Möglichkeit gegen Hass im Netz?

Das Ergebnis basiert auf 3 Abstimmungen

Keine gute Idee. Rechte Demagogen sollten weiterhin hetzen dürfen 67%
Gute Idee zur Schaffung einer robusten Demokratie 33%

5 Antworten

Die Idee mag noch so toll sein: Die ist schlichtweg undurchführbar.

Es wird immer ein Weg gesucht. Siehe X.

MichaelK89

Ich kann weder das Eine noch das andere ankreuzen. Diese Gegensätze sind zu schwarz-weiß gemalt und werden der Sache nicht gerecht!

... und ein Entzug von Rechten, öffentlich Inhalte zu posten.

Das geht auf keinen Fall, denn das ist verfassungwidrig wenn der Staat sowas einführen würde per Gesetz.

Meinungsfreiheit

https://www.gesetze-im-internet.de/gg/art_5.html

Wer allerdings diese Freiheit für die Verbreitung von Hass, Hetze und zum Aufruf von Verbrechen tmissbraucht oder sich gegen die Verfassung wendet, dann ist das strafbar.

Volksverhetzung

https://dejure.org/gesetze/StGB/130.html

Strafgesetzbuch (StGB) § 111 Öffentliche Aufforderung zu Straftaten

https://www.gesetze-im-internet.de/stgb/__111.html

Allerdings können Plattformen im Netz interne Regeln aufstellen die der Gesetzeslage entsprechen, wobei Beiträge die dagegen verstoßen gelöscht oder sogar angezeigt werden können oder je nach dem sogar müssen. Klarnamenpflicht fände ich gut, aber andererseits ist man erheblich gefährdeter unter Umständen. Das gilt dann natürlich für jeden, für den der gegen die Regeln und Gesetze verstößt, aber auch für Betroffenen die persönlich darunter leiden. Dann könnte das was bringen. Gen FakeNews ist man machtlos. Da muss schon jeder selbst zusehen, das er das überprüft. Es gibt aber Webseiten die sowas aufdecken und sich zur Aufgabe gemacht haben und das Fernsehen bzw. der öffentlich-rechtliche Rundfunk greift gerne darauf zu

Journalistisch absolut serös

https://correctiv.org/

Herzlichen Gruß

Rüdiger

vonGizycki  29.04.2024, 18:12

xubjan

Habe noch etwas ergänzt, Du warst zu schnell.

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Keine gute Idee. Rechte Demagogen sollten weiterhin hetzen dürfen
Entzug von Rechten, öffentlich Inhalte zu posten.

Bringt halt nichts. Die ziehen sich dann entsprechend auf andere Plattformen zurück.

Klarnamenpflicht

Bring auch nichts. Die barriere hält etwa 1-2 Wochen danach sind die Leute genauso toxisch wie zuvor. Gibt schon versuche zu dem Thema

Fakeprofilverbot 

Also gibt es zum teil schon im Prinzip kannst du alle löschen lassen die sich als dich ausgeben, ist allerdings super kompliziert weil ständig neue profile erstellt werden.

Denkt ihr auch, dass dadurch das antidemokratische Gift, der Hass und die Hetze von überwiegend Rechten auf Social Media Plattformen gebannt werden kann?

Nein davon gehe ich nicht aus. Generell hat es einen Grund das Youtube/facebook/amazon/twitter/ebay/und und und nicht aus Deutschland kommen. Die Idee noch mehr zu regulieren ist bescheuert

Wer mit solchen Ideen, Regeln und Verboten daherkommt ist eine viel größere Gefahr für unsere Demokratie, als diejenigen die man irgendwie versucht zum Schweigen zu bringen. Erinnert sofort an Orwells Dystopie „1984” und dem Wahrheitsministerium.

Genau solche (Über)Regulierungen sind der Anfang vom Ende und morgen dann nicht nur diese oder oder jene Aussage verboten wird, sondern auch andere Begriffe die einem nicht genehm sind und so auf die Liste des Unsagbaren gesetzt werden.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Plato: Das Denken ist das Selbstgespräch der Seele.

Sehr nah an Grundrechtsentzug, deshalb würde ich das ablehnen.

Weshalb freie Meinungsäußerung die Freigabe von Hetze bedeuten sollte, sehe ich nicht. Selbst der höchst engagierte Vertreter der freien Meinungsäußerung Immanuel Kant betrieb keine politische Hetze. Oder siehst du das anders?

MichaelK89 
Fragesteller
 29.04.2024, 18:09

Sorry, Kant ist heute verbrannt. Auf ihn sollte man sich nicht mehr beziehen, wenn man nicht in der Lage ist, saftige Kritik einzustecken.

Kant hat in seiner zweifellos umfangreichen Arbeit auch Aussagen getroffen, die heute definitiv als politisch inkorrekt und problematisch angesehen werden können. Insbesondere in Bezug auf Rassentheorien (N-Wort) und die Rolle der Frau finden sich in seinen Schriften sehr problematische Aussagen.

Foucault, Crenshaw oder Judith Butler sollten mehr im Mittelpunkt stehen. Und nicht Chauvinisten wie Kant oder Nietzsche.

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Fontanefan  29.04.2024, 18:59
@MichaelK89

Leider gilt die Jüdin Judith Butler heute als Antisemitin.

Dass Kant weder Foucault noch Alice Schwarzer rezipiert hat, ist im genauso wenig übelzunehmen wie Sokrates, dass er partout weder Jude noch Christ noch Muslim werden wollte.

Jesus hat nichts von moderner Theologie verstanden, Platon nichts von Hegel und Marx. Außerdem waren alle weiß und hatten keine Ahnung vom menschlichen Genom. Alle menschlichen Weisen sind "Zwerge auf den Schultern von Riesen". Wer den Verfasser von Zum ewigen Frieden für einen Chauvinisten hält, sollte nicht über Chauvinismus reden, denn vermutlich kennt er nicht einmal den Unterschied zwischen positivem und negativem Frieden.

Zum Glück ist Kant nicht verbrannt worden wie viele Frauen, die wahnhaftem Aberglauben zum Opfer fielen, sondern friedlich verstorben. Auch wenn du es für sinnvoll halten könntest, seine Schriften genauso wie die von Freud und Thomas Mann zu verbrennen, weil er weder etwas von Quantentheorie noch von Strings etwas verstand.

Was heute als überholt gilt, könnte morgen weit fruchtbarer werden als heutige neue Erkenntnisse.

Bevor du über Kant lästerst, solltest du dich zunächst mit dem Freiheitsbegriff ein wenig auseinandergesetzt haben.

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MichaelK89 
Fragesteller
 29.04.2024, 19:21
@Fontanefan

Ich habe nicht gesagt, dass Platon ein Idiot war, weil er die Kopenhagener Deutungen nicht kannte.

Ich habe gesagt, dass die Philosophen der Aufklärung heute durchaus als problematisch gelten. Aber das ist ja kein Problem, man kann die Texte durchaus umschreiben oder mit einer Triggerwarnung versehen.

Nichtsdestotrotz sollte man Kant auch über seine politisch inkorrekten Aussagen hinaus kritisch diskutieren. Sein ewiger Friede und die dort vorgetragene Anwendungen seiner Moralphilosophie stößt auf seine Grenzen. Er betrachtet ein idealisiertes Modell und postuliert universelle Maximen, die nicht kompatibel mit der Realität vieler Menschen ist, insb. wenn sie sich in Großgruppen organisieren.

Viele seiner Prämissen wendet er deduktiv aus der Metaphysik der Sitten an - war das nicht das Werk, wo er impliziert hat, man solle einen Mörder nicht anlügen dürfen, wenn er nach dem Aufenthaltsort des Opfers fragt?

Insofern ist der alte Immanuel zwanghaft, fast schon neurotisch in der Idealisierung der Wahrheit verhaftet.

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Fontanefan  29.04.2024, 20:03
@MichaelK89

Und deshalb hätten die damaligen Monarchen seine Schriften unterdrücken sollen, weil sie politische Hetze gegen die damalige Herrschaftsform war? Würde ich in deinem Sinne vernünftiger argumentieren, wenn ich es unter meinem Klarnamen täte? Es geht schließlich um Art. 2 und 5 des GG und das Verhältnismäßigkeitsprinzip und nicht um die Verwendung des N-Wortes durch Kant oder irgendwen, wobei Αἴθιοψ Aithiops zwar nicht mit N anfängt, aber auch nicht schmeichelhaft war, bevor es vom M-Wort abgelöst wurde, das an einen Heiligen erinnert.

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