Verwahrender Schenkel im Galopp?

5 Antworten

Hier geht es nicht ums Aussehen, sondern die Hilfen sollen wirklich eine „HILFE“ für das Pferd sein. Das hat was mit Anatomie zu tun. Daher : ja, der äußere Schenkel bleibt verwahrend „eine Handbreit hinter dem Gurt“. Das ist in de Praxis ziemlich wenig und sollte nicht seltsam aussehen. Wenn es seltsam aussieht., ist das Bein definitiv zu weit nach hinten geschmissen worden.

Das Angaloppieren erfolgt ja eigentlich nur durch einen leichten Impuls. Und wenn man ruhig auf dem Pferd sitzt, und die Wade freundlich an ihrem Platz liegt, „holt sich das Pferd die weiteren Hilfen bei jedem Galoppsprung selber ab“ durch seine eigene Bewegung. Ob und wie stark man weiter Impulse setzten muß, hängt von vielen Faktoren ab - vor allem von der Rittigkeit des Pferdes und dem Ausbildungsstand des Reiters. Ob man auch außen treiben muß, hängt mit der natürlichen Schiefe des Pferdes ab, aber das kommt dann beim „Abitur“, während du ja erst mal die „Grundschule“ machst. Dein Reitlehrer dir ja fürs erste immer sagen, was du wann zu machen hast 😄

Hallo ,

Ich mache es immer so ich gebe Hilfe mit dem äußeren ( also eine Handbreite nach hinten ) und gebe dann einmal einen Impuls mit dem Inneren Bein dann geht sie in Galopp und ich nehme dann mein äußeres Bein im Gallop wieder runter und treibe ganz normal weiter im Galopp . und wenn ich merke sie fällt in Trab gebe ich bevor sie in Trab fällt erneut die Hilfe.

Woher ich das weiß:Hobby
verreisterNutzer  21.10.2022, 15:00

Oke ,danke ,also treibst du ,wenn sie dir ausfällt, dann nur innen oder mit beiden?

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Da Galopp eine unsymmetrische Gangart ist, lässt man die Biegung im Pferd. Und genau dafür ist der verwahrende Schenkel da - wie bei jeder Biegung, die man reitet, also auf jedem Zirkel, in jeder Ecke (ist ja auch nur eine Viertelvolte und für die Volte gilt das auch), ... in jeder Gangart sowie auch bei Seitengängen. Der verwahrende Schenkel hat mit dem Galopp nichts zu tun, abgesehen davon, dass er genannt wird, weil für den Galopp auch auf gerader Linie das Pferd gebogen ist, also spielt auch der verwahrende Schenkel mit.

Der verwahrende Schenkel zurückgelegt verführt leider viele, aus dem Knie das Bein nach hinten zu klappen - dabei resultiert das aus dem Drehsitz für die Biegung aus der Hüfte. Der Reiter sitzt etwas gedreht am Pferd und von außen erkennt man das daran, dass sein Bein eben im Vergleich zum geraden Sitz eine Handbreit weiter hinten anliegt.

Ob man mit dem äußeren oder inneren Schenkel den Impuls zum Angaloppieren gibt, scheiden sich die Geister. Die Argumente beider Lehrmeinungen sind stimmig und da die Schenkelhilfe, genau wie die Zügelhilfen nur einen geringen Bruchteil der Gesamtilfen ausmachen, die Sitzhilfe immer vorherrschen soll, spielt es irgendwann auch keine Rolle mehr. Wer seine Sitzhilfen beherrscht, dem kommt es vor als würde er nur an Galopp denken und schon klappt es. Natürlich macht man unbewusst auch beim Denken die Sitzhilfe mit, wie wenn Menschen beim Zuschauen mit Springreitern "mitreiten". Ich habe es tatsächlich auch auf den äußeren Schenkel gelernt, da ich damit dann das korrekterweise abfußende Pferdebein treibe und nicht das, das zuerst mal durchstützt. Natürlich spielen viel mehr Faktoren rein in die Gesamtargumentation für das eine oder das andere - und, wenn ich außen den Startimpuls gebe, brauche ich nicht glauben, das innere Bein hätte frei. Es muss der innere Schenkel schon auch parat sein, denn der verantwortet die Biegung. Die Argumentation der Galopp-Schenkelhilfe außen ist mir, alles zusammengenommen, die schlüssigere. Ich hatte noch nie Probleme mit dem Angaloppieren und von mir gerittene Pferde haben unter Reitern, die innen angaloppieren in keiner Weise Verständnisprobleme, wie auch umgekehrt.

Die ganze Zeit treibt man nie beim Reiten, weder im Galopp noch sonst. Nur, wenn man möchte, dass das Pferd was ändert, z. B. wieder mehr Energie bringt oder die Gangart ändert oder eine Lektion einleitet, ... DANN gibt's eine Hilfe. So lange sich das Pferd gleichförmig bewegt, lässt man es in Ruhe. Das Aufhören der Hilfen nach der, auf die es reagiert hat mit z. B. Angaloppieren, sagt dem Pferd "ach, das wollte der Reiter, hab ich verstanden". Geht die Hilfe weiter, weiß es nicht, ob es das falsche anbietet oder der Reiter noch mehr davon will ... und das schaukelt sich hoch, bis es sich genervt wehrt oder einfach gar nichts mehr freiwillig macht.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Durchgenend Pferdeerfahrung seit 1981

es heisst ja verwahrend.

verwahren bedeutet, wenn etwas bleibt, wo es ist.

der verwahrende schenkel gibt aber keine aktive hilfe.

häufig beobachtet man, dass mit dem äusseren schenkel getrieben wird oder dass das ganze bein hochgezogen wird. manche pferde buckeln beim angaloppieren, weil sie den äusseren schenkel in der nierengegend einfach doof findet.

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wenn man pferdefreundlich reitet, treibt man nach dem angaloppieren nicht permanent, sondern nur, wenn das pferd nicht mehr im tempo bleibt oder ausfällt.

im unterricht machst du es bitte so, wie die reitlehrerin es sagt.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Sachgerechter Umgang ist aktiver Tierschutz!

Da du nicht mehr gerade auf dem Pferd sitzt, wenn es galoppiert, ergibt sich die Lage des Schenkels von selbst.

Die Hilfe selbst kommt über den Sitz aus der Hüfte, eigentlich nicht vom Schenkel.