Versteht jemand das mit der Blende?

7 Antworten

wenn die weiter geschlossen ist, dass da weniger licht durch kommt

und

bei ner weit geöffneten blende, dass da viel licht durch kommt

stimmen auch beide. Es kommt bei geschlossene blenden weniger licht durch (jedoch erhöht sich dabei die F-Zahl), sodass bei gleichen restlichen einstellungen das bild logischerweise dunkler wird und bei geöffneter blende das bild heller wird (und sich die F-Zahl verringert).

Bei offenerer blende hast du einen kleineren/engeren scharfen bereich beim fokossieren.

Bei geschlossener blende hast du einen längeren/breiteren scharfen bereich.

Ob der hintergrund schärfer oder unschärfer ist hängt nicht nur von der blende ab, sondern auch wie nahe/weit du vom motiv/fokus entfernt bist.

Hast du keine kamera um diese dinge zu testen? Eventuell kannst du auch den manuellen modus deiner handykamera nutzen!

Vielleicht kannst du es dir so merken:

Je kleiner die Blendenzahl (große Öffnung), desto kleiner der scharfe Bereich (Schärfentiefe). 💁🏻‍♂️

Woher ich das weiß:Hobby – 15 Jahre Fotografie Erfahrung

Hallo

  • Blendenwerte f sind Bruchwerte (wie auch die Verschlusszeiten und die ASA/ISO Reihe) das heisst die grössere Zahl unter dem Bruchstrich / ergibt die kleinere Blendenöffnung. Beim Blendenwert f/1 sind Vorder- und Hinterpupille (Eintritt- und Austrittpupille) gleich gross also 1 zu 1. Bei Blende f8 hat die Hinterpupille 1/8 des Durchmesser der Vorderpupille und bei f64 sind es 1/64tel des Durchmesser. Optiken mit f Wert unter 1 haben eine grössere Hinterpupille und sind im Bereich der Mikrooptiken "üblich".
  • Blendenwerte sind nur Angaben zum Pupillenverhältniss (der Apertur) einer Optik und keine exakten Angaben zur Helligkeit (Transmission) einer Optik. Um die real ankommende Lichtmenge durch die Optik auf einen Sensor durchzulassen (transmitteren) baucht man zumeist Optiken mit f 0,95 bis f 0,9. Im Prinzip "schluckt" jede Linsenoberfläche um 1 % vom Licht so das eine 3 Linser Optik ca 6% der Photonen bremst/diffundiert/streut, ein gekitteter 3 Linser schluckt aber nur 2% (Siehe zb Refraktoren für Astrofotografie). Die Crux ist je "lichtstärker" (f Wert) die Optik gebaut wird um so mehr und grössere Linsen verbaut werden um so mehr Licht bleibt in der Optik "hängen". Moderne Festbrennweiten haben bis zu 15 Linsen und moderne Zooms bis zu 30 Linsen verbaut das heisst moderne Festbrennweiten müssen ca 10-25% grössere Pupillenverhältnisse für 100% Transmission haben und Zooms 25-50%. Es gibt aber Transmissions Boost "Tricks" wie evakuierte oder mit Edelgas gefüllte Linsengruppenpakete (zb bei Olympus, Leica, Zeiss, Nikon und Pentax bzw die Mikroskopbauer machen das schon über 100 Jahre)
  • je kleiner die Apertur um so grösser werden theoretisch die Schärfentiefenfelder und auch die Auflösung, in der Praxis hängt das von der Konstruktion des Objektivs und der Blendenmechanik ab weil irgendwann kommt die Beugungsproblematik und senkt die Auflösung wieder. Je grösser das Format um so dimensional kleiner ist die förderliche Blende bzw um so kleinere Blendenwerte sind ohne Beugung möglich. Zu Anlogfilmzeiten wurde PixDaumen einfach der Durchmesser des Bildkreis als Blendenwert der Beugungsrenze herangezogen meist hat der Objketivhersteller aber denn Blenden kleinstwert sinnvoll begrenzt zb Lichtstarke Kleinbild Optiken hab meist f16 als kleinstmögliche Blende, bei Kleinbild Makroptiken sind meist f45 üblich.
  • "Schärfe" ist komplex, bei Reportage/Amateuroptiken ist ein Zerstreuungskreis ab 1/1200 des Formats "Scharf", bei Profianwendungen 1/1600tel und im Kinobereich ist 1/2000tel des Formats "Scharf". Also bei 35mm Kinofilm (24mm Horizontal) sind das 0,020 - 0,015 - 0,012 mm. Aber Optiken können natürlich deutlich kleinere Zerstreuungskreise erzeugen bzw bis zur Rayleigh/Nyquist Grenze der jeweiligen Farbe. Der Grund ist für Amateure und Reportage ist um 1/1000 Zerstreuungskreis "gut genug", das reicht für "Vollformat" also bis 45x60cm Prints. Profis arbeiten für grössere Formate bzw das 1,2x1,8 Meter Citylight Poster auf Acryl und in Kinos werden bis zu 30 Meter Breite Projektionswände bespielt je höher die reale Auflösung um so mehr Sitzplätze kann man Richtung Projektionswand verkaufen. Der andere Effekt ist je höher die Auflösung um so "plastischer" ist die Bildwirkung. Bei grossen Formaten gibt es denn "Fenstereffekt" bzw bei Superresolution wird es "Hyperreal". Der Effekt ist aber abhängig von denn individuellen Sehfähigkeiten der Betrachter.
  • je grösser die Blende um so diffuser ist der Unschärfekreis am Rand, das erzeugt ein/das "Bokeh". Die Kunst bei der Fotografie ist die genau dosierte Schärfe zur Motivkonstellation.
  • das Thema Schärfentiefe wird auf Wikipedia mit Grafiken erklärt
Aber egal wo ich nachschauen steht es überall anders. Ich kann mir das einfach nicht merken.

Dann merk dir doch einfach, dass es genau anders rum ist, wie du denkst. Durch eine große Blendenöffnung wird Licht mehr gestreut, merk dir einfach in einen großen Eimer passt mehr Katzenstreu.

Hier ist eine Cheatcard:

Bild zum Beitrag

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Fotografiere in Hobby und Beruf seit 2003
 - (Kamera, Foto, Fotografie)

Du hast das falsch verstanden. Viel Licht heißt nicht schärfer.

Kleines Loch = wenig Licht (logisch), aber scharf gebündelt.

Großes Loch = viel Licht, aber gestreut, also unscharf.

Übrigens sind die Blendenwerte der Objektive bei kleinen Löchern größer