Verknöcherte Sehnenschäden beim Pefrd, darf es noch springen?

5 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Äh ...

Wieder mal ein Eimer voll Halbwissen, der Dir da mitgegeben wurde.

Gamaschen bitte NICHT ANLEGEN!

Eine Gamasche, egal aus welchem Material kann keine 600 kg Pferd stützen!

Eine Gamasche wärmt die Sehne auf über 40° auf - wurde oft genug gemessen und bei diesen Temperaturen verkleben die Sehnen und werden damit verletzungsanfällig. Es reicht schon, dass man die Sehne nicht vom Pferd weg halten kann, wenn man die Muskulatur durch die Bewegung wärmt bzw. dass die Sehne dann auch warm wird. Muskulatur gehört aber wieder gut aufgewärmt und trainiert, da sie der Sehne dann Last abnehmen kann.

Eine Gamasche dient lediglich dem Schutz vor Streif- und Schlagverletzungen. Da diese aber im Vergleich mit einem Sehnenschaden meist viel harmloser sind, sieht bei mir kein Pferd eine Gamasche und schon gleich gar keines, das schon Sehnenprobleme hatte. Wenn, dann mal kurzfristig zum Hängerfahren oder so.

Verknöchern können Sehnen nicht, das können nur knöcherne Strukturen. Wenn die Sehne so knorpelartiges Gewebe bildet, spricht man vom chronischen Sehnenschaden und der schließt Springen ein für allemal aus. Und Springen wäre für mich noch ein Grund, doch mal eine Gamasche anzulegen für die paar Minuten, aber so schließt sich auch hier Sehnengeschichte und Gamasche aus.

Was ist ein Sprung? Man sagt, Cavaletti gehen trainierte Pferde noch im Dreitakt. Erst bei höheren Höhen lösen sie den Galoppsprung zum beidbeinigen Sprung auf. Also, was im Galoppdreitakt geht, ist allerhöchste Fahnenstange, kommt aber immer auf das Training an und wie es um die Sehne bestellt ist. Wenn Du sicher gehen willst, lass den Tierarzt Ultraschall machen und lass Dir erklären, wie schlimm die Sehne dran ist.

Pferde mit Sehnenproblemen (egal, ob akut oder chronisch) brauchen viel harten Boden. Also, wenn Du gern ausreitest, nicht immer sofort auf den Grasstreifen, sondern ruhig mal den Schotterweg entlang gehen oder auch die Asphaltstraße. Steppenboden, wie ihn unsere Pferde von Natur aus hätten, ist viel härter als man denkt. Die meisten Pferde werden auf tendenziell zu weichen Böden gehalten und bewegt, was ihnen nicht immer zuträglich ist.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Durchgenend Pferdeerfahrung seit 1981
lotti1234 
Fragesteller
 30.09.2011, 20:27

danke erstmal für die Ausführliche Anwort! Aber, ich habe die Gamaschen auch mal eine Zeit lang ausgelassen, weil ich auch wusste das man sie eigendlich nicht tragen sollte. Nach ungefair einer Woche wurde das Bein immer sehr warm und das liegt daran das die Gamaschen aus waren! Ich weiß und zwar seh gut, dass man auf gar keinen Fall schalengamaschen anziehen sollte, denn das belastet das Bein noch mehr, aber die Gamashcne sind extra für Sehnenprobleme angefertigt, also was soll dran falsch sein?

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reiterhexe  04.10.2011, 09:38
@lotti1234

Wenn man Sehnen und Bänder und Bindegewebe immer stützt wird es mit der Zeit schwächer und hält allein nichts mehr. Die Kraft wird durch die ständige Unterstützung gemindert und kann irgendwann nicht mehr ohne Unterstützung

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Eine Ankaufsuntersuchung wird Dir sicher Auskunft geben können, auf evtl. verschwiegene Schäden an den Beinen die der Vorbesi selbst vielleicht nicht erkannt hat wird man Dich dann vorbereiten können. Vielleicht wirst Du dann auch auf dann auf einen Kauf verzichten. Warum ein Problempferd kaufen das bereits jetzt einen "Mangel" hat wenn Du springen willst? Du wirst vielleicht auf Dauer dann selbst traurig sein weil Du nicht reiten kannst was Du willst und das Pferd gesundheitlich überlastet oder ein Pflegefall.

Wenn man bereit ist einen Mangel hinzunehmen ist das absolut ok, allerdings muß Dir klar sein dass sowas Folgeschäden haben kann.

Ein Pferd wird schließlich auch nicht jünger.

Gamaschen allein werden bei einem Sprung die ca 600 kg Pferd nicht auffangen können wenn das Bein nachgibt. Die Unfallgefahr ist damit natürlich höher (evtl OP Versicherung?? Eine die auch bereits bekannte Schäden akzeptiert?)

Gamaschen haben einen Nachteil, vor allem wenn immer bandagiert und gestüzt wird, erschlafft das Bindegewebe, Stützsehnen und Bänder weil diese ihre Arbeit nicht mehr voll leisten müssen. Das bedeutet dass auf Dauer das Pferd immer schwächere Gelenke und Beine bekommt.

lotti1234 
Fragesteller
 30.09.2011, 20:22

em... die Verkäuferin ist sehr nett und ill auch nur das beste für ihr Pferd! Mein Pferd ist perfekt für mich und es zählt nicht ob es vlt eine kleine Behinderung hat, denn es ist kein Nachteil, außer halt beim springen, aber ich springe ja nicht! Ich habe diese Frage ´gestellt, da ich wissen wollte ob ihr ein kleine Sprung über ein Kawaletti schaden würde oder nicht! Nach deinen Aussagen zu urteilen, reitest du sicherlich auf Tunieren und Co... Ich finde wenn man das Pferd auf Tunieren reitet, kann man kein Vertrauen aufbauen! Wenn du Antwortet gibst, fühlt man sich immer so runtergemacht, du stellst einen so dar als ob man sein Pferd quälen würde!? Ich habe zu meinem Pferd eine ganz besondere Bindung, denn es zählt nicht das äußere oder was für Eltern das Pferd hat, sonder ganz und alleine der Charakter! Manche Leute verstehen das nicht und dann kann ich einfach nicht verstehen warum die reiten!

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reiterhexe  04.10.2011, 09:36
@lotti1234

grins nein ich reite auf keinen Turnieren.

Natürlich ist eine Verkäuferin nett - sie will das Pferd schließlich verkaufen. Nimm es mir nicht krumm aber bitte bitte bitte... nicht naiv sein!

Natürlich zählt der Charakter eines Pferdes, natürlich kann es auch mit einem körperlichen Mangel das Liebste und Beste sein! Ich hab selbst ein Pferd mit Arthrose das aufgrund einer Veränderung an der Wirbelsäule nicht galoppieren soll aber immer will... Eben deswegen warne ich Dich!

Wenn Du Dich bereits in das Pferd richtig "verliebt" hast ist das natürlich schwierig, aber beim Kauf sollte man möglichst objektiv un mit klarem Kopf entscheiden.

Ein Schaden an der Sehne kann ein Pferd schnell unreitbar machen. Ich kenne selbst so einen Kandidaten bei mir am Stall der nach einem Ausritt im Gelände fast zum Pflegefall / Todeskanditaten wurde. Das Pferd muß nur einmal in ein Loch treten und dann ist Schluß mit der Reitpferdkarriere.

Es ist schön wenn einem Vertrauen usw wichtig ist, es ist schön wenn man seine Ideale hat und auch vertritt. Aber Du kaufst Dir ja kein Pferd weil Du ihm die Tierarztkosten zahlen willst und max. eine Runde spazieren gehen willst.

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frag am besten den tierarzt.. der kann dir mehr über den zustand der verknöcherung sagen und wie viel das ganze noch aushält.. er besitzt zwar auch nicht den röntgenblick, aber hat ultraschallgeräte etc. und natürlich mehr erfahrung als wir hier ;)

lg

Wenn du einen Bänderriss im Sprunggelenk hast, dein Fuß bei Anstrengung immer dick wird, dann machst du nicht bei Geländeläufen mit. Und Hoch- und Weitsprung wirst du dann auch nicht mehr trainieren...

Deinem Pferd geht es genau so. Springen ist eine Extrembelastung der Vorderbeine, weil es auf nur einem Bein landet - mal rechts, mal links, kommt auf den Galopp an.

Sicher wird es nicht gleich tot umfallen, wenn du im Gelände über einen Ast springst oder ganz gelegentlich mal über ein Cavaletti springst.

Aber ich würde es komplett lassen, zumal du ja schon sagst, dass die Vorderbeine leicht anschwellen...

lotti1234 
Fragesteller
 30.09.2011, 20:29

du hast geschrieben "wenn es immer dick wird", das Bein ist immer dick, man kennt es also gar nicht anders! Das ist föllig okay, denn es soll sogar so sein. Die Beine sind auch nicht warm, sondern es war bis jetzt einmal, wo ich die Gamaschen ausgelassen habe!

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reiterhexe  05.10.2011, 09:20
@lotti1234

Du findest es ok wenn das Bein immer dick ist??? Ach herrje .. das kann nicht gesund sein! Hoffentlich hat das Pferd keine Schmerzen

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lotti1234 
Fragesteller
 27.06.2012, 19:05
@reiterhexe

Der Tierartz war schon ziech mal da! Außerdem sind es Verknöcherte Sehnenschäden, das heißt, das dicke kommt nicht, dass das Bein entzündet ist, sondern, dass sie die Knochen verknöchert haben!!!!

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Ich würde es besser lassen ... Aber um genaue Auskunft zu bekommen wäre ein Tierarzt zu Fragen ...