Verkabelung von Stromkreisen?
Hallo,
wie ist das bei einer neuenWohnungsverdrahtung wo jeder Raum einen eigenen Stromkreis haben soll.
z.B. 5 Stromkreise und 5 LS Schalter.. geh ich mit jedem Kabel vom LS Schalter in einer Abzweigdose und verkabel dort den 1 Stromkreis und gehe mit den 4 weiteren Kabeln dann weiter zu den nächsten Räumen?
6 Antworten
Vom LS-Schalter im Stromkreisverteiler ( Unterverteilung ) mit einer 3-adrigen Leitung in den entsprechenden Raum. Innerhalb des Raumes wird die Leitung in eine Schalterklemmdose verlegt ( tiefe Schalterdose ).
Von der Schalterklemmdose werden Leitungen wie von einer Abzweigdose aus verlegt.
Der Vorteil der Schalterklemmdose besteht darin, dass bei einer Fehlersuche/ Umverdrahtung die Wandoberfläche nicht wie bei Abzweigdosen zerstört werden muß.
Bitte den RCD nicht vergessen.
Bei Neubauten sind Abzweigdosen eher unüblich.
Wenn du tiefe Abzweigdosen setzen kannst, können die Abzweigdosen entfallen. Wenn die Abzweigdosen beibehalten werden sollen, bietet es sich an den Stromkreis von dort aus zu verteilen.
abzweigdosen macht man eigendlich heute nicht mehr. normalerweise kommt die zuleitung für den betreffenden raum in den Lichtschalter.
bei stromkreisen z.B. für die Arbeitsplattensteckdosen in der küche dann eben in die erste Steckdose.
du legst also vom Sicherungskasten aus für jeden raum, der einen eigenenen stromkreis kriegen soll eine eigene leitung zum Lichtschalter des betreffenden raumes. von da aus holst du dir dann die leitungen für die Leuchten bzw. weitere Steckdosenanschlüsse.da wo der (oder die) lichtschalter verbaut werden, muss dann eine entsprechend tiefe gerätedose gesetzt werden.
achte bei der verkabelung am besten darauf, dass nach möglichkeit nicht mehr als zwei leitungen in einer steckdose münden. wenn doch, musst du dann entsprechende tiefe gerätedosen verbauen.
es gibt allerdings so viele feinheiten zu beachten z.b. bezüglich kabelwege, art der befestigung der leitungen, querschnitte etc. z.B. für alles über 2 kW sollten 2,5 mm² verlegt werden, wäre es dir dringend anzuraten, dir jemanden zu suchen, der sich mit so was auskennt.
spätestens, wenn es an das zusammenpuzzlen der Verteilung geht, solltest du dir wirklich dringend fachkundige hilfe vor ort suchen.
lg, Anna
Wie du die Kabel vom Sicherungskasten weiter verlegst bleibt natürlich dir überlassen, allerdings solltest du in jedem Raum eine Dose setzen von welcher du dann zu allen Verbrauchern weiter gehst.
Btw normalerweise macht man auch unterschiedliche Kreise für Ortsfeste Geräte, wie zB Licht, Heitzung etc. und Steckdosen.
Der Grund dafür ist einfach, dass ein Kurzschluss in einer Steckdose nicht das Licht beeinflussen soll.
Je nach Leistung kann es auch Sinnvoll sein mehrere Kreise zu verlegen, also E-Herd und Heizung getrennt zum Licht verkabeln, weil diese Geräte selbst viel Leistung benötigen und daher nicht zusammen mit dem Licht gesichert sein sollten.
Jeder LSS sichert - so sagt der Name - seine abgehende Leitung ab. Also pro Leitung ein LSS.
Somit verlegst du vom Verteiler aus zu jedem Raum je eine Leitung. Diese sollte auch dann einen Querschnitt von 2,5mm² haben, wenn eigentlich nur 1,5mm² nötig wären.
In dem jeweiligen Raum endet diese dann in der ersten Abzweigdose. Und von dort geht es dann weiter zu den Steckdosen.
Im Verteiler enden nun 5 Leitungen. Die Außenleiter verteilst du auf die LSS. Die 5 PE's auf die PE-Schiene und die 5 N's auf die N-Schiene.
Schöner wäre es, wenn du zusätzlich noch die Leuchten separat zu den Steckdosen versorgst, damit du beim Kurzschluss im Steckdosenstromkreis nicht noch zusätzlich im Dunkeln stehst. Da kannst du getrost die Leuchten mehrerer Räume zusammenfassen. Aber bitte min. 2 Leuchtenstromkreise machen, damit du bei einem Fehler in einem Leuchtenstromkreis nicht trotzdem im Dunkeln stehst.
Zudem bekommen Großverbraucher, die immer am selben Ort stehen oder gar ortsfest sind, einen eigenen Stromkreis (Waschmaschine, Herd, Warmwasserbereiter...)
In der Küche nicht zu geizig sein! Die Steckdosen über der Arbeitsplatte auch hier auf mehrere Stromkreise aufteilen.
Vergiss die RCD für die Steckdosen nicht!
Denke daran, dass du Arbeiten am Verteiler oder an sonstigen bereits am Stromnetz angeschlossenen Komponenten nur unter Absprache und Aufsicht einer Elektrofirma machen darfst!
Danke, so hatte ich es gedacht, die Unterverteilung ist noch im Hausflur und soll direkt in die Wohnung gesetzt werden. Vom Zähler aus soll es auf 3 Schmelzsicherungen gehen und von dort zu den RCD dann LSS. Vom Zähler zu den 3 Schmelzsicherungen 5x16mm2 und von den Schmelzsicherungen zum RCD ebenfalls? Danke
Warum Schmelzsicherungen? Ein LSS wäre auch an dieser Stelle besser. Schmelzsicherungen haben besonders bei Drehstrom das Problem, dass im Fehlerfall nicht unbedingt alle 3 Außenleiter abgeschaltet werden.
Eine Querschnittsverringerung findet erst hinter einer Sicherung statt.
Ist ein Altbau, Abzweigdosen sind vorhanden, alte elektrik soll raus und beue rein