Unterschied zwischen Wing tsun, Krav Maga und Karate?

5 Antworten

Karate ist sehr Traditionsbewusst.

Krav Maga ist effektiv, wenn man eine niedrige Hemmschwelle besitzt.

Beim Wing Tsun gibt es sehr viele Stile die mal mehr und mal weniger brauchbar sind.

Unterm Strich kommt es aber auf die Leidenschaft und die Entschlossenheit des Trainierenden an. Da ist die Kampfkunst zweitrangig.

Woher ich das weiß:Hobby – Beschäftigt mich

Karate: Japanische Kampfkunst, harte Bewegungen. Entstand aus der Notwendigkeit, waffenlose Verteidigung bereitzustellen. Sehr Block-lastig (zuerst die Verteidigung), Handtechniken und Fußtechniken basieren auf der Logik: schnell und effektiv, Kraft kommt aus der Hüfte, demnach mit einer Gesamtbewegung verbunden. Es gibt verschiedene Stile wie z.B. Shotokan, eher auf die Sauberkeit der Bewegungen achtend, oder Kyokushin, kampfbetont. Teilweise sind auch Würfe integriert. Jedoch nicht klassisch, Karate ist klassisch Blocken + Reaktion. Bodenkampf gehört normalerweise nicht dazu. DKV und DJKB sind gute Verbände in Deutschland. Inzwischen stark Wettkampfsport, kann aber auch in reellen Kampfsituationen verwendet werden, wenn man entsprechend trainiert und offen ist.

Wing Tsun: Chinesische Kampfkunst, weich, fließend (aber im Schlag / Tritt dennoch hart natürlich). Blocktechnik sehr nah am Körper. Schlagtechnik eher aus dem Stand und weniger durch Schlagkraft, als vielmehr durch schnelle Wiederholungen gekennzeichnet, quasi aus dem Trizeps heraus. Beintechniken eher wenig akrobatisch, auch hier nicht sonderlich aus der Bewegung heraus (anders als z.B. TKD). Etwas Wurf und sehr einfache Bodentechnik (Fixieren) kann auch integriert sein, gerade aus dem für WT typischen Nahkampf heraus. Wenn Du auf die Kernspecht-Truppe EWTO abspielst, das sieht bei den meisten in manchen Aspekten anders aus als das klassisch-chinesische Wing Chun (in Sachen Schnelligkeit, Explosivität, Körperbewegung, Athletik) kenne ich aber nur von außen, kann ich also nicht voll beurteilen. Das ganze WT, WC, VT etc. ist sowieso so arg zersplittert, da gibt es viele Unterschiede in den einzelnen Schulen außerhalb China. Wenn WT, WC richtig trainiert wird, ist das für den reellen Kampf gut brauchbar.

Krav Maga: Israelische Militärkampfdisziplin, sehr kampflastig sparring-lastig, auf reellen Kampf angelegt. Alles drin, Schläge, Kicks, Würfe, Bodenkampf, Kampf gegen Waffe etc. Auf reelle Situation ausgelegt, Militärursprünge spürbar. Kein Stil im Sinne einer Kampfkunst, eher wie Systema oder LL nimmt KV alles, was es braucht, aus anderen Disziplinen und entwickelt selbst. Auf reellen, harten Kampf fokussiert.

Ich persönliche ziehe Karate vor als Basisschule vor (vgl. Lyoto Machida), auch Taekwondo für die Beintechnik ist sehr gut (z.B. Michael Smolik). Und dann weitere Techniken (Boxen, Wurf - hier ist Judo top - , vielleicht bisschen Bodenkampf etc) und man ist vollständig. Ich persönlich mag weder Bodenkampf noch Werfen, bin darin also nicht fit.

Hallo,

ich beschränke mich mal auf die aus meiner Sicht wesentlichen Merkmale:

Karate

Je nach Stilrichtung und Organisation/Dojo Kampfkunst (es geht in erster Linie darum, sich selbst zu beherrschen) oder Kampfsport (gemeint ist hier der Wettkampf). In beiden Fällen sicherlich ein tolles Hobby, das fit hält und extrem zur Charakterschulung beitragen kann. Im Einzelfall ist es sicherlich auch zur Verteidigung geeignet, aber dass ist (zumindest heute) nicht mehr der Kern der Sache.

Wing Chung/Wing Tsun, etc.

Usprünglich ein auf den Zweikampf ausgerichtetes Nahkampfsystem, das primär entwickelt wurde, um die Verteidigungsfähigkeit zu verbessern. Das Problem (nach meinen bescheidenen Erfahrungen damit) ist, das es um Perfektion in den Bewegungsabläufen bemüht. Wenn man´s einmal drauf hat, kann man sich sicherlich damit verteidigen, aber das braucht halt sehr lange. Der Fitnessfaktor hält sich eher im mittleren Bereich.

Krav Maga

Klarer Fokus auf schnelle Herstellung der Verteidigungsfähigkeit. Techniken sind eher grobmotorisch und darauf ausgerichtet, dass man sie schnellsmöglich unter dem Stress einer realen Situation abrufen kannt. Perfektion ist nicht das Ziel. Inhaltlich bedient man sich beim Boxen/Thaiboxen, und ringerischen Systemen wie Brazilian Jiu-Jitsu. Aber hier gilt der Grundsatz: Ein Generalist ist in den den einzelenen Disziplinen niemals so gut wie eine Spezialist (bei gleicher Begabung, Trainingsauffwand etc.). Guter Fitnessfaktor.

Ich hoffe, es hat geholfen und niemand fühlt sich auf den Schlips getreten.

Beste Grüße

Mario

Bei krav maga geht es um selbstverteidigung , die man effektiv im alltag anwenden kann. Wobei Regel Nummer eins ist: wenn du davon laufen kannst, dann tus.

Krav Maga wird auch häufig beim Militär eingesetzt.

Die anderen beiden sind Kampfsportarten. Zwar elegant und schön, aber in selbstverteidigung eher ungeeignet. Soweit ich jetzt glesen hab gibts zwar auch eine Karateform, die auf selbstverteidugung ausgelegt ist, aber das ist halt nicht das kassische Karate

nobytree2  20.01.2020, 10:22

Karate klassisch ist gerade zur Selbstverteidigung und zum Kampf entwickelt worden, nix mit elegant und schön, wie auch Kabudo, entwickelt worden. Erst später wurde Karate zum allgemeinen Sport in Japan und dann auch zum Wettkampfsport.

Als harter Stil wird oft Kyokushin genannt, aber es gibt auch andere, die auf den Kampf angelegt sind. Der Klassiker für schön & elegant ist hingegen das bekannte Shotokan.

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Tooru  20.01.2020, 12:19
@nobytree2

Da scheiden sich offenbar die Geister. Einige sagen, dass es zu gefährlich is um als Selbstverteidigung zu gelten, andere wieder dassbes komplett ungeeignet ist. Dann soll es doch wieder gehen.

Fest steht, dass Krav Maga wohl eher dafür geeignet is, wenn es darum geht, dass man sich selbst verteidigen möchte, weil es schon von Haus als als Selbstverteidungsart angepriesen wird und nicht als Kampfkunst

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nobytree2  20.01.2020, 12:40
@Tooru

Das ursprüngliche Karate hatte als Idee, dass der Gegner mit einem Schlag beendet sein muss. Das entspricht jedoch nicht der Verhältnismäßigkeit der Notwehr- und Notstandsregelungen im Strafrecht. Daher kam das "zu gefährlich". m gegenwärtig gelehrten Karate werden daher viele Techniken nicht mehr gelehrt, welche auf eine radikale Verletzung des Gegners abzielen (Tritt in die Kniescheibe und Mieseres etc.).

Karate als Kampftechnik ist definitiv geeignet, so hat u.a. Lyoto Machida den übermächtigen Jon Jones mit Karate arg zugesetzt, bevor ersterer mit einer extremen Technik gefinisht worden ist. Da könnte ich noch einige weitere Beispiele nennen, in denen kampffokussiertes Karate arg gefruchtet hat.

Das ungeeignet bezieht sich auf das heutige Wettkampfsportkarate, insbesondere auf das schöngeistige Kata und Kumite im Shotokan. Dennoch: Ein Schlag oder Kick von z.B. Jasmin Bleul, der trifft (und sie ist sehr schnell), dürfte im real life den Kampf auch schnell beenden.

Aber Du hast recht, Krav Maga dürfte im Zweifel die bessere Wahl sein für jemanden, der sicher real kämpfen lernen will, weil KV ja darauf ausgelegt ist, real zu kämpfen. Und Bodenkampf / Grif- und Haltetechniken ist in Karate ja auch nichts, Würfe untergeordnet (deswegen lernen Kampfsportfreaks in Japan auch nicht nur Karate).

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Wing tsun und Karate sind Sportarten, Krav maga nicht

Marethyu2  20.01.2020, 09:25

Ja in der westlichen Welt. Im Grunde sind Sportarten wie diese ein Gleichnis. Nehmen wir Karate. In Karate sollte man eins mit den bewegung sein. Es muss aus dem Inneren kommen und nicht als Sport zb Fussball. Weißt du, bewegungen müssen wie ein Vogel sein der sich vom Wind tragen lässt. Wen man im Kopf hat es ist nur eine Sportart, dann wird man nie weit kommen. Weil der eigne Körper wie eine Schranke wirkt die einem nicht durch lässt. Dabei spielt es keine Rolle ob Karate, Kraft Marga oder Judo. Sogenannte Kampfsport Arten bringen nix wen du dein Chi nicht findest. Dann kannst du auch Tennis mit einem Golfschläger spielen 😉

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whabifan  20.01.2020, 09:30
@Marethyu2

Ich verstehe deinen Punkt. Der ist auch richtig. Ich habe es in der Hinsicht gemeint, dass bei Karate zb Wettbewerbe/Turniere veranstaltet werden, weil es eine Sportart ist. Krav maga hingegen ist eine militärische Kampfkunst, da gibt es keine Meisterschaften drin

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Shiranam  20.01.2020, 11:02

Wing Tsun ist keine Sportart. Es ist eine Kampfkunst, dir sich zur Selbstverteidigung eignet.

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