Unterschied zwischen Widerruf und Widerspruch?
8 Antworten
Martin Luther nagelte Thesen an die Kirchentüre, die den Ansichten der Kirche widersprachen - Seine Thesen standen also im Widerspruch zu den Ansichten der Kirche.
Die Kirche (und Teile des Staates) verlangten daher von Luther, dass er seine Thesen widerruft, dass er sagt: "Meine Thesen sind falsch!" Aber Luther lehnte in Worms (heute vor fast genau 500 Jahren! ;-) einen Widerruf seiner Thesen ab.
Juristisch sieht es heute so aus: Wenn man unzufrieden ist mit der Entscheidung einer Behörde, kann man dagegen Widerspruch einlegen, bevor man dagegen klagt (bzw. bevor man überhaupt klagen kann).
"Die Einlegung eines Widerspruchs oder eines Einspruchs ist nach § 68 VwGO, § 78 SGG, § 44 Abs. 1 FGO" möglich. ( Quelle)
Und wenn man eine Ware im Internet oder an der Haustür oder per Telefon bestellt hat, hat man zwei Wochen lang das Recht, den damit abgeschlossenen Kaufvertrag zu widerrufen, also einen Widerruf zurückzuschicken - samt der Ware.
Dies gilt aber auch für andere Verträge, siehe BGB Widerrufsrecht bei Verbraucherverträgen.
Gruß aus Berlin, Gerd
Wo soll denn die Gemeinsamkeit sein. Ein Widerruf ist, wenn man etwas, das man gesagt hat, zurück nimmt. Ein Widerspruch ist, wenn etwas das gesagt wurde verleugnet wird oder mit dem was man sagt nicht übereinstimmt.
Widerruf: Etwas wird rückgängig gemacht.
Widerspruch: Gegen etwas werden Einwände erhoben.
Das Widerrufrecht ist meist nur in einer bestimmten Zeitspanne gültig. Ein Widerspruch richtet sich also gegen gefällte Maßnahmen, wohingegen sich ein Widerruf auf eine getroffene Vereinbarung bezieht.
Das Wichtigste zum Widerrufsrecht und Widerspruchsrecht in Kürze
Widerruf = Wenn du etwas sagst/machst und es wieder zurück nimmst.
Widerspruch = Wenn einer etwas sagt und aber dagegen stimmt. Beispiel:
A: Ich möchte ein Auto.
B: Nein, das geht nicht.