Ttätowiert als Logopäde?
Hey derzeit bin ich Freiberufler und würde gerne erneut eine Ausbildung beginnen. Ich bin eher alternativ (Tunnel, Septum, Gepierct, bunte Haare), wisst ihr wie dies im Beruf des Logopäden toleriert wird? Ich hab natürlich um den Mundraum herum keine Piercings die meine Artikulation beeinflussen könnten und auch kein Tattoo mitten im Gesicht. Von den Voraussetzungen würde ich wunderbar in den Beruf rein passen, möchte mich äußerlich aber für keinen Beruf einschränken. Vielleicht hat jemand hier Erfahrung :)
8 Antworten
Ciao :-)
Meine Tochter macht gerade ihre Ausbildung (Berufsfachschule) zur Logopädin und in ihrer Klasse sind auch einige die tätowiert sind oder Tunnel haben. Und einige haben auch bunte Haare.
Da man während der Ausbildung Praktikums in verschiedenen Bereichen (HNO, Kindergarten, Logopädie Praxis und neurologische Klinik) macht und keiner ihrer Klassenkameraden da Probleme hatte, denke ich, dass das heutzutage auch keines mehr ist.
Kinder und Jugendliche sind heute viel offener als ihre Eltern. Wenn du die Möglichkeit hast, dann mache es, denn es ist ein wunderschöner Beruf mit vielen Weiterbildungsmöglichkeiten.
Meine Tochter sagt immer: "Die besonderen Menschen (durch ihr Aussehen und ihre offene, direkte Art) sind die besten in sozialen Berufen, weil sie einfühlsamer sind und einen auch so nehmen wie man selbst ist."
Klar wirst du immer wieder Menschen haben, die dich ablehnen, aber solche hast du auch im privaten Bereich.
LG
Als Logopäde hast du quasi ständigen Kundenkontakt. Egal ob angestellt oder selbstständig - die Patienten müssen sich dafür entscheiden, zu dir und nicht zu einem anderen Logopäden zu gehen.
Entsprechend dürfte dein beschriebenes Äußeres da je nach Ort ein größeres oder kleineres Problem sein. In Großstädten wie Berlin wird es kaum jemanden jucken. Da sind die Patienten wahrscheinlich einfach froh, wenn sie zeitnah einen Termin bekommen ;).
Im Kleinstädtchen oder Dorf, wo jeder jeden kennt und wo es wesentlich konservativer zugeht, dürftest du hingegen eher auf Probleme stoßen. Da herrscht gegenüber so einem Äußeren dann doch wesentlich mehr Ablehnung...
Die Frage ist letztendlich, wie weit du es im Berufsalltag "herunterschrauben" bzw. verdecken kannst. Kannst du Piercings rausnehmen (potentiell übrigens auch wegen Hygiene und Arbeitsschutz!)? Kannst du Kleidung anziehen, die deine Tattoos vollständig verdecken? Wäre es für dich undenkbar, die Haare in natürlicheren Farben zu färben und einen Schnitt zu wählen, der am Wochenende beim Weggehen zwar wilde Frisuren zulässt, während der Arbeit aber durchschnittlich aussieht? Wärst du bereit, entsprechende "Anpassungen" für den Beruf vorzunehmen?
Derzeit bin ich Studiosprecher, da interessiert es eben niemanden wie ich aussehe :D ich hab auch bereits mein Fachabitur im Sozialen und Gesundheitswesen als Klassenbeste absolviert und wollte für die Zukunft beides kombinieren (: Ich lebe in Berlin, würde evtl nach Köln ziehen. Jetzt gerade bin ich kurz davor zu einem Vorstellungsgespräch zu gehen. Bislang hab ich meine Haare noch nicht gefärbt, würde es aber gerne wieder tun. Warte natürlich mit Färben bis nach dem Gespräch. Aber ich neige dazu immer wieder was neues machen zu wollen, lerne auch gerade privat tätowieren und möchte mich ungern kreativ für einen Beruf einschränken. Besonders nicht, wenn es nichts über meine Kompetenzen nachsagt. Ich verstehe z.b in manchen Berufsgruppen, dass gewisse Hygienevorschriften (Piercing) einzuhalten sind, aber möchte natürlich auch nicht negativ anecken 😅 dieses Dilemma eben
pauschales vorurteil : leb dein leben - lass das mit der sprachlehre .
Natürlich sagt das Äußere eigentlich nichts über Kompetenzen aus. Aber es wird eben doch von recht vielen Menschen genau so interpretiert. Kannst du doof, nervig und ätzend finden, ist letztendlich auch falsch und Unfug. Aber du wirst es allein nicht schaffen, die gesamte Gesellschaft da zum radikalen Umdenken zu bewegen.
Entsprechend musst du dir eben die Frage stellen, was dir wichtiger ist - das extrem aus der Norm fallende Äußere oder der Job mit ständigem Kundenkontakt?
Das ist kein Problem. Und von vielleicht Snake-Eye abgesehen beeinflusst eigentlich kein Piercing deine Aussprache.
Ganz normal bewerben, und mach das beim Vorstellungsgespräch nicht zum Thema.... verhalte dich ganz normal, sei freundlich, zuvorkommend und versteck oder verstell dich nicht.
Zeig Interesse, sei Neugierig, versuch alles zu verstehen was gesagt wird.
Dann ist das eigentlich überhaupt kein Ding.
Wenn der Personaller das direkt anspricht, sei einfach offen und ehrlich, und erzähle das es deine Leidenschaft, Überzeugung und Teil deiner Person ist. Und das stimmt ja auch :-)
ps: Wenn dich Leute hier direkt oder indirekt beleidigen.
Dann Melde sie.
Die Plattform hier ist leider auch nicht frei von Menschen die Ihre komischen Ansichten absondern und Trollen. Sowas muss nicht sein. Und sowas wird relativ zügig gelöscht.
Danke erstmal für dieses Feedback :) Mir ist durchaus bewusst, dass in einer solchen anonymen Plattform einige unangenehme Kollegen dazwischen sind :) damit kann ich umgehen, solang ich trotzdem meine Antwort erhalte :D Ich werde es jedenfalls versuchen, hab ja wie gesagt ein Vorstellungsgespräch und werde es so machen wie im freiberuflichen auch. Ich bleib so wie ich bin und entweder ich kann durch die gesamte Erscheinung überzeugen, oder es passt eben nicht (: die Frage hier dient vor allem der Selbstsicherheit (: Daaaanke!
Mir ist das Äußere eines Mitarbeiters (komme aus dem Bereich Reha/ Medizin) egal, solange es nicht unhygienisch ist oder einschränkt.
Meine liebste MA ist von Kopf bis Fuß tätowiert, trägt Tunnel (was ihr den Spitznamen Steiff- Teddy eintrug :) ), wahlweise grüne, blaue oder rosa Haare, konsequent schwarze Klamotten. Na und? Sie war fachlich super und eine unfassbar liebe Seele.
Wenn das dein Weg ist, dann gehe ihn. Rechne aber mit wenig Toleranz gerade bei älteren Patienten, die du wahrscheinlich (z.B. nach einem Schlaganfall z.B.) haben wirst.
Viel Erfolg!
A.
Mit Patienten kann ich souverän umgehen, solange der Arbeitgeber hinter mir steht (: Das Feedback macht Mut, nach der Ausbildung nicht arbeitslos zu sein, danke ! Sehe ich nämlich ganz genau so. Weiß halt trotzdem nicht, ob diese Haltung ins Zeitalter passt oder noch Wunschdenken ist. Aber diese Antwort macht mir defintiv Mut, danke ! :)
Das ist eine sehr sehr schöne Antwort und da steckt so viel wahres drin. :) Dann hoffe ich mal, dass ich einen Ausbildungsplatz finde ♡