Traum vom eigenem Pferd finanzieren?

Kisajelo  13.07.2022, 06:28

Bezogen auf die laufenden Kosten oder die Anschaffungskosten?

Paulafrk 
Fragesteller
 20.07.2022, 16:38

Beides :)

15 Antworten

Ein gut bezahlter Job, mit dem du dir Wohnung, Auto, Einkäufe, Versicherungen etc. leisten kannst und dann immer noch genügend Geld für ein Pferd hast, ohne jeden Cent zweimal umdrehen zu müssen, ist das Einzige, was dir hilft, den Traum zu verwirklichen. Sonst geht es nicht. Selbst, wenn du in einen Selbstversorgerstall mit 200 € im Monat gehst, und damit deutlich unter den Kosten für Halb- und Vollpensionsställe liegst, solltest du diese Zahl nicht unterschätzen.

Hast du im Monat nicht min. 500 € über, die du für anderen Krempel ausgeben oder sparen kannst, würde ich dir in der aktuellen Situation von einem Pferd abraten. Aus Erfahrung kann ich dir jedoch sagen, dass dieser Puffer für Themen rund ums Pferd, zumindest teilweise oder ganz, je nach Situation, drauf geht.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Eigenes Pferd
Paulafrk 
Fragesteller
 13.07.2022, 00:04

Danke für die Hilfreiche Antwort!☺️

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Von Experten Sallyvita und Punkgirl512 bestätigt

Da Reiten mein Beruf ist erübrigt sich für mich die Frage, aber als Stallbesitzer kann ich dir sagen, habe ich Einsteller vom Arzt über die Anwältin bis zur Krankenschwester, der ganz normale Bürosachbearbeiterin, auch Studenten, Rentner und Schülerinnen. Einige leisten sich das bzw. die Pferde easypeasy, andere verzichten dafür auf Urlaub, Essen gehen, (teure) Klamotte, (teures) Auto, oder haben noch einen Nebenjob.

Es kommt ja auch darauf an, was du möchtest. Auf einer top ausgestatteten Anlage kostet es natürlich teilweise deutlich mehr als im Selbst- oder Teilselbstversorgerstall.

Fang doch einfach an und lege dir monatlich als Durchschnittsbetrag 500€ zur Seite. Das machst du über ein paar Monate, 1/2 Jahr, 1 Jahr. In dieser Zeit kannst du in Ruhe auf Pferde- und Stallsuche gehen, hast am Ende einen schönen Betrag in der Tasche und hast vor allem gemerkt, ob du das gestemmt bekommst, oder nicht.

Und ja - alles ist echt teuer geworden und wir auch noch weiter teurer werden. Da wird es bei einigen dann schon eng.

Wenn du Turniere gehen willst, dann brauchst du natürlich entsprechende LK, die was kosten. Training, das was kostet. Einen Hänger, der was kostet. Fahrten, die was kosten. Alle dafür nötigen Impfungen, die was kosten. Nenngelder, Ausrüstung für das Pferd und dich... da kannst du gleich nochmal Geld für auf die Seite packen.

Zudem bitte ich dich zu bedenken, dass ein Pferd in erster Linie Pferd ist. Erst in 2. Linie Reit-, Spring-, Sportpferd. Ergo sollte doch bitte an erster Stelle stehen, dem Pferd ein schönes und artgerechtes Leben zu bieten. Das Pferd selbst braucht keine Halle, Führanlage, etc.... das sind nur Dinge, die wir Menschen uns leisten.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Pferdewirtschaftsmeisterin
Salomchen  13.07.2022, 09:51

ich würde sogar mehr ansetzen, mit 500 € kommt man nicht mehr weit.

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Urlewas  13.07.2022, 10:32
@Salomchen

…außer bei einem Selbstversorger in Weidehaltung im Osten könnte es vielleicht noch hinkommen.

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Naja, ich gehe Arbeiten, bin Grundschullehrerin. Damit mach ich zwar auch keine Millionen aber ich verdiene doch sehr gut.

Zusätzlich teile ich mir die Miete und Lebenshaltungskosten mit meinem Mann. Das macht natürlich einen großen Unterschied, als wenn man allein wohnt.

Mein Auto ist klein, verbraucht nicht viel.

Meine Pferde stehen nicht in einem Luxusstall. Wir haben keine Halle und ich arbeite in vielen Bereichen viel mit. Dadurch ist der Stall natürlich auch nochmal günstiger als der Schicki-Micki-Stall.

Urlaub ist auch nicht sooo oft drin. Meist besuche ich Verwandte oder Freunde in den Ferien und mache quasi dort Urlaub. Dieses Jahr haben wir jetzt zum ersten Mal in den letzten 5 Jahren was längeres im Ausland geplant. Aber auch hier: kein Luxushotel, sondern Mietwagen und diverse Campingplätze oder B&Bs.

Woher ich das weiß:Hobby – Ü20 Jahre Reit und Pferdeerfahrung, Haltung eigener Pferde

die monatlichen Kosten finanziere ich selbst, da ich einen vollakademischen Beruf mit entsprechendem Gehalt habe.

ABER, wenn ich bedenke, was alles auf uns zukommt an Teuerungen wird mir Angst und Bange. Und mein Pferd steht in einem Freitzeitoffenstall, der aber jetzt am 1.9.vom Nachbarstall geschluckt wird. Eine Halle wird es nicht geben, ein normaler Reitplatz ist da. . , viel weniger Auslauf und Weide - Selbstmisten versteht sich - 400,- will die neue SB haben.

Den Kauf habe ich mir auch selbst finanziert, aber ich wollte auch nie ein Sportpferd haben, mit dem man auf herkömmliche Turniere gehen kann, und ich habe das Pferd vor 16 Jahren gekauft.

Viele begeisterte Mädels träumen vom Sportpferd, mit dem sie auch auf Turniere gehen können. Dazu eine kleine Geschichte, die mir meine RL erzählte. Sie hat viele KOntakte in die Sportszene, kratzt selbst am Goldenen RA mit Kundenpferden (wohlgemerkt). Jedenfalls wurde sie von einem Vater eines Mädels angesprochen, dass sie sich mal umhören solle, er suche ein junges Pferd mit Potential zu sicheren fliegenden Wechseln und natürlich mit 1 er TÜV. 80.000 wäre er bereit, dafür zu investieren. Potential, wohlgemerkt, nicht fertig ausgebildet.

Sie rief also jemanden an und der fragte nur, wieviel der Vater inverstieren wolle: 80.000 sagte sie. Ihr Kontakt am anderen Ende der Leitung lachte laut und legte auf.

Na ja, anders durch Arbeit gehts halt nicht. Entweder man hat einen gut dotierten Job oder im Zweifelsfall mehrere, wenn man sich unbedingt ein Pferd leisten (können) möchte.

Verzicht auf Dinge, die andere Menschen so machen, wie Urlaube, ständig shoppen gehen, neues Auto etc.

Und Abstriche bei den Wünschen: Muss es tatsächlich ein Sportpferd sein (auch Turniere kosten Geld).

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung