Tod der Oma nicht verkraftet?

6 Antworten

Such dir einen Gesprächspartner. Hast du eine/n nahestehende/n Verwandte/n, z. B. Cousin/e? Bist du in Therapie wegen der Depressionen? Falls ja, besprich es mit dem Therapeuten.

Google mal, ob es in deiner Stadt eine Trauerbegleitung gibt. Es wäre auch noch eine Möglichkeit, dass du dich an deinen Hausarzt wendest, der kann dir möglicherweise mit leichten, niedrig dosierten Medikamenten helfen.

Falls du mit niemandem darüber reden möchtest, kannst du ja auch so eine Art Tagebuch schreiben oder einen Abschiedsbrief, den du ihr geben kannst oder für dich behältst.

Und nein, es ist definitiv nicht albern. Deine Oma ist dir wichtig, du liebst sie und wenn es absehbar ist, dass man so einen Menschen verlieren wird, ist das grausam. Ich wünsche dir viel Kraft für die schwierige und schmerzhafte Zeit. Lass dir (professionell) helfen und beistehen!

Albern sind nur die, die über solche Dinge dumm lachen.

Damals bei meinen zwei Omas und besonders bei einer wars nicht viel anders, und ich war damals einige Jahre älter wie Du.

Ich meine daher recht gut zu wissen, was im Moment bei Dir passiert.

Deinen Bekannten brauchst es nicht zu erzählen, denen ists nur peinlich und 'zu viel'. Wenn, dann ein zwei wirklich guten Freunden, die Dir auch ein wenig helfen drüberzukommen. Mit der Mutter drüber reden kann wirklich sehr helfen, ich hätt mir das damals gewunschen. Aber da mit Mutter und schon gar nicht Vater überhaupt auch sonst nicht 'tiefergehend' zu reden war, wars auch da nicht der Fall. Wenns bei Euch gehen würde, tuts das. Das Gewicht verteilt sich dann schon mal auf zwei, ausserdem kann man sich besser absprechen, wie die nächsten Tage mit/bei Oma gut ablaufen können. Ist zwar ziemlich schwer, so hautnah mit dem Thema Abschied und Tod in Berührung zu kommen. Aber die Oma wird Euren Beistand bemerken, sie hat vielleicht auch Angst vor dem was kommt, und sie wird sich freuen dass wer an ihrer Seite ist,  und NUR um das geht es bei so Sachen. Angst oder Vorbehalte spielen dann keine große Rolle mehr.

Ich wünsch Dir wirklich alles Nötige und Kraft für die nächsten Tage.

Das ist nicht albern. Und sprech deine Freunde darauf an. Wenn sie es albern finden solltest du überlegen, ob das wirkliche Freunde sind. Ich bin mir aber sicher, dass mindestens einer deiner Freunde dir zuhört. Vielleicht könntest du auch die "Nummer gegen Kummer" oder wie die heißt anrufen.

Hallo Chiaralau,

einen geliebten Menschen zu verlieren ist zweifellos eine traumatische Erfahrung. Gerade am Anfang ist es besonders schwer. Möglicherweise fühlst Du Dich innerlich leer und empfindungslos, oder plötzliche Stimmungsschwankungen und Weinkrämpfe machen Dir zu schaffen. Nun liegt ein längerer Weg der Trauer vor Dir.

Einem Trauernden stellt sich auch immer wieder die Frage, wie er am besten mit der Situation umgehen kann. Ist es z. B. normal, Schuldgefühle zu haben oder zornig zu sein? Oder ist es richtig, die Gefühle der Trauer zu unterdrücken und den Starken zu spielen? Manche, die mit einem Verlust fertig werden mussten, haben gemerkt, dass es gut ist, seine Trauer zu durchleben. Warum? Es kann den Druck erleichtern, wenn man seine Gefühle heraus lässt. Diese Gefühle jedoch zu unterdrücken, mag in körperlicher und auch in seelischer Hinsicht großen Schaden anrichten. Dazu, die Trauer zu durchleben, gehört auf jeden Fall zu reden!

Ich bin einmal auf einen Text in der Bibel gestoßen, der in diesem Zusammenhang sehr gut passt. Dieser Text ist dem Bibelbuch Hiob entnommen. Dieser Hiob sagte nach dem Tod seiner 10 Kinder, sowie einiger anderer dramatischer Erlebnisse, folgendes:"Meine Seele empfindet bestimmt Ekel vor meinem Leben. Ich will meiner Besorgnis um mich freien Lauf lassen. Ich will in der Bitterkeit meiner Seele reden!"(Hiob, Kapitel 10, Vers 1). Hiob tat also etwas sehr Wichtiges. Er behielt seine bedrückenden Gedanken nicht für sich, sondern redete mit anderen darüber und fand so Erleichterung. Etwas Ähnliches sagte auch Shakespeare in Macbeth: " Gib Worte deinem Schmerz, Gram der nicht spricht, preßt das beladene Herz, bis daß es bricht". Wenn Du also Deine Erfahrungen und Gefühle in Worte kleidest, kannst Du Dich zum einen selbst besser verstehen und findest auch ein gewisses Maß an Erleichterung. Sehr hilfreich wäre es natürlich, wenn Du jemanden zum Reden hast, der selbst einen geliebten Menschen verloren hat und den Verlust erfolgreich überwunden hat. Durch ihn könntest Du vielleicht praktische Anregungen erhalten, die Dir helfen, Deinen Kummer zu bewältigen. Es kann aber auch sein, dass es Dir überhaupt nicht danach ist, über Deine Gefühle zu sprechen. Was dann?

Manchen hilft es, das, was sie bewegt, aufzuschreiben und es später wieder zu lesen. Auch auf diesem Weg kann man seiner Trauer Ausdruck verleihen und fühlt sich hinterher besser. Etwas anderes, was die Trauer erleichtert, ist weinen. Das Vergießen von Tränen gehört mit zum Heilungsprozess und man braucht sich dafür nicht zu schämen. In der Zeit der Trauer werden manche sogar zusätzlich mit Schuldgefühlen geplagt. Sie meinen, irgendein Versäumnis habe mit zum Tod des Angehörigen beigetragen. Wenn Du je so empfinden solltest, dann brauchst Du nicht zu denken, das sei nicht normal. Auch hier ist es eine Hilfe, über seine Gefühle zu sprechen, statt sie für sich zu behalten. Letztendlich haben wir keine Macht über das Leben eines uns nahestehenden Menschen.

Bei der Trauer um einen lieben Menschen kann auch die Hilfe von Gott ein ausschlaggebender Punkt sein. Ich fand einmal einen sehr schönen zu Herzen gehenden Text in der Bibel, der folgendermaßen lautet: "Wenn aber aufrichtige Menschen zu ihm rufen, hört er sie und rettet sie aus jeder Not. Der Herr ist denen nahe, die verzweifelt sind, und rettet jeden, der alle Hoffnung verloren hat (Psalm 34:18 Hoffnung für alle)

Das, was einem Trauernden jedoch am meisten hilft ist das Versprechen Gottes, die Toten eines Tages wieder zum Leben zurückzubringen. Jesus beschrieb das einmal mit folgenden Worten: " Denn so, wie der Vater die Toten auferweckt und sie lebendig macht, so macht auch der Sohn die lebendig, welche er will. Wundert euch nicht darüber, denn die Stunde kommt, in der alle, die in den Gedächtnisgrüften sind, seine Stimme hören und herauskommen werden...zu einer Auferstehung" (Johannes, Kapitel 5, Verse 21, 28 u. 29a). Diese Verheißung beschreibt, das Millionen von Verstorbenen wieder auf der Erde leben werden, und zwar unter besseren Verhältnissen als heute.

Ich selbst habe vor wenigen Jahren meine beiden Elternteile und meine Schwester verloren und finde bis heute in dem eben zitierten Text Trost. Ich habe außerdem schon oft festgestellt, dass ein persönliches Verhältnis zu Gott manches besser ertragen lässt. Wenn man sich glaubensvoll im Gebet an ihn wendet, dann ist er nicht nur ein passiver Zuhörer, sondern kann uns "Kraft geben, die über das Normale hinausgeht" (2. Korinther, Kapitel 4, Vers 7). Gott nimmt zwar den Schmerz der Trauer nicht vollständig hinweg, doch er hilft uns, ihn besser zu ertragen.

LG Philipp

Rede da mit jemandem drüber... am besten Freunde, Familie o.ä

Wenn du wirklich niemanden findest, wie wär's mit der Telefonseelsorge? 

In wenn du das nicht willst, meldet sich hier bestimmt gleich einer