Tipps zur Erziehung eines kangals?

3 Antworten

Ich an Deiner Stelle würde im Internet nach einschlägigen Foren suchen, die sich mit Herdenschutzhunden befassen. Oder vielleicht gibt es auch bei FB Gruppen dazu.

Hallo Emosch,

erst einmal möchte ich Dich korrigieren:

Es gibt keine "dominanten" Hunderassen! 

Da hast Du Dir schon den ersten Bären aufbinden lassen. Auch Herdenschutzhunde sind nicht "dominant" Lediglich sind Herdenschutzhunde "eigenständig denkende Hunde" die auch selbständig entscheiden.

Es ist traurig einen Hund - auch einen Herdenschutzhund - völlig alleine auf einem Grundstück und einem Zwinger zu lassen!

Auch Herdenschutzhunde sind Hunde und alle Hunde benötigen Sozialkontakte zu ihren Sozialgruppenpartnern - ständig. Kein Hund ist dazu geboren ausgeschlossen zu werden aus der Sozialgruppe (Familie) zu welcher sie gehören.

Ihr solltet Euch die Anschaffung überhaupt eines Hundes - vor diesen Bedingungen - gründlich überlegen.

Herdenschutzhunde sind zwar gerne draußen in einem eigenem Gartenterritorium - aber generell nur mit permanentem Zugang ins Haus, zur Familie.

Buchtipp: 

HSH, Hirtenhunde, Herdenschutzhunde Die verkannten Wesen ( Mirjam Cordt ) 

Bitte dringend noch VOR jeder Anschaffung lesen! Es gibt schon genug Herdenschutzhunde beim Tierschutz.

Emosch 
Fragesteller
 18.03.2017, 20:55

Vielen Dank für deine Antwort . 

Wir haben uns einen 18 Monate alten Rüden zugelegt ,der eigentlich ins Tierheim kommen solle (!) aufgrund von Zeitmangel des alten Besitzers . 

Der Hund ist total lieb , verspielt , versteht sich sehr gut mit anderen Hunden , bei Spaziergängen ist der gute die Ruhe in Person (außer bei beim Spielen mit anderen Hunden da tobt er sich auch mal aus ) 

Doch der will nicht ins Haus . Wir haben es jetzt seit 5 Tagen immer mal wieder versucht , mit Leckerlies , beim Spielen etc doch er will nicht rein , weder durch die Terrasse (die mit dem Garten verbunden ist und ins Wohnzimmer führt ) noch durch die Haustür .. ich sehe du kennst dich aus mit der rasse und würde mich über deine Meinung zu dem Thema interessieren 

0
YarlungTsangpo  19.03.2017, 22:25
@Emosch

Das ist das Problem wenn HSH nur draußen gehalten werden und den Aufenthalt im Haus nicht kennen.

Meine Do Khyi Hündin kannte auch nur Garten aber sie liebte es dann auch drinnen zu liegen. Vor allem bei Hochsommerhitze.

Mein derzeitiger Rüde kannte auch nur Kettenhaltung und kein Haus von innen. Er lebt inzwischen mit uns im Haus.... und geht auch nach draußen.

Zur Gewöhnung ans Haus:

  • Futter gibt es generell nur im Haus
  • geschlafen wird nachts im Haus bei der Familie
  • Nach Eingewöhnung sollte der Hund auch generell im Haus warten wenn die Besitzer nicht zuhause sind.
  • Im Haus wird "gemeinsam geruht" Bedeutet Ruhepausen für den Hund werden "geplant" und " verordnet durchgeführt" zusammen mit den Bezugspersonen anfangs, dann auch mal alleine = Auszeiten nehmen.

Gründe für die Hausgewöhnung:

  • Herdenschutzhunde arbeiten generell immer. Die Instinkte sind wach. Der Hund kommt draußen nicht ausreichend zur Ruhe
  • Wenn "Erzfeinde" (Fremdhunde) am Grundstück zu gewissen Zeiten immer wieder am Zaun vorbeikommen ist es ratsam den HSH dann taktisch klug, vorher ins Haus zu nehmen, denn der Hund soll keine " Feindbilder" aufbauen und sich nicht "in den Stresshormonen" hochfahren.
  • Zu gewissen Jahreszeiten (Hitze, extreme Kälte) ist es für den Hund besser an den Hausaufenthalz gewöhnt zu sein.
  • Reduzierung von Vergiftungsgefahr oder "trietzen des Hundes am Zaun" wenn man generell anwesend ist wenn der Hund in den Garten darf.
  • Nächtliches "Abwehrbereit - Bellen" sollte sich der Hund nicht angewöhnen.

Ich empfehle Dir das Buch HSH, Hirtenhunde, Herdenschutzhunde Die verkannten Wesen ( Mirjam Cordt)

1