Was wisst ihr über den Kangal?

8 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Hi,

Das Image des Raubtierkillers ist mir neu 🤨 meines Wissens nach wurden die so riesig gezüchtet damit sie in erster Linie eine abschreckende Wirkung haben. Sie sollen selbstbewusst Eindringlinge verscheuchen in erster Linie indem sie auf sie zugehen und bellen. Erst wenn der Eindringling weiter ins Revier vorrückt und das ignoriert greifen die im Ernstfall auch an.

Als Schutzhund würde ich kein kangal führen wollen da die mir zu selbstständig sind, die Gefahr ist mir zu hoch das der Hund irgendwann eine falsche Entscheidung trifft.

Ein Kangal ist auch kein Jagdhund der Interesse an der Jagd eines flüchtenden Fuchses hat. Denn er ist ja meist eher bemüht das Gelände schnellstmöglich zu verlassen 😄

Denn beim Kangal gilt in der Ruhe liegt die Kraft die sparen gerne Energie für den Ernstfall. Es wirkt gemütlich kann aber trügerisch sein.

Maya707 
Fragesteller
 07.09.2021, 22:42

Danke! Als "Raubtierkiller" wird er tatsächlich gern in den sozialen Medien bezeichnet. Oft sogar im positiven Sinne gemeint, was ich ganz furchtbar finde.

Ich kannte den Kangal bis vor kurzem eigentlich nicht. Eben nur den Quatsch aus dem Netz.

Nun lernte ich die Hündin kennen und möchte mehr über sie erfahren und wie Kangals wirklich sind.

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jww28  07.09.2021, 23:02
@Maya707

Schade, denn eigentlich sind die dafür nicht gezüchtet, würde ja auch dazu führen das der Hirte häufig neue Hunde braucht oder neue Schafe 🐑 weil die Hunde abgelenkt waren.

Allerdings bietet die typische Stadt für ein Kangal halt viele Tücken an die sich manche Exemplare ein Leben lang nicht gewöhnen können. Hier kommt mal eben der gutgelaunte distanzloser Labrador um die Ecke gedüst und kommt zu nah, auch müssen manche Besucher das bellen ignorieren wie der Postbote zb oder im Ernstfall vielleicht auch die Rettungssanitäter, die Grenzen eines kangals werden in der Stadt häufiger missachtet das ist der Grund warum viele aggressiv auffallen und im tierheim landen. Leider werden ja auch noch welche importiert die mitunter eine ganz andere Sozialisierung genossen haben für diese Hunde ist das meist am schwersten da sie viel Zeit brauchen um überhaupt erstmal die neue Welt kennen zu lernen.

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Maya707 
Fragesteller
 07.09.2021, 23:19
@jww28

Leider ist der Kangal für so manchen in "Mode" geraten. Da meinen tatsächlich irgendwelche Städter sich so einen Hund anzuschaffen, weil er schön und gerade auch etwas "in" ist. Ohne sich im geringsten zu informieren, WAS sie sich da eigentlich ins Haus holen. Unter dieser Ignorant leiden dann die armen Tiere.

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jww28  08.09.2021, 10:51
@Maya707

Leider ist das immer so, dieses Schicksal teilen ja viele Listenhunde ebenso😔 wir brauchen hier im Grunde kein Gefahrhundgesetz sondern eins gegen gefährliche Menschen, würden wir Gesetze wie in den Staaten haben hätten viele wahrscheinlich ne Feuerwaffe anstatt ein Hund. Dieses sinnbefreite Aufrüsten mit lebewesen ist absolut krank😔

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Nichtsagen  29.07.2022, 14:50
@Maya707

Ein Kangal kann einen Wolf, Puma töten, ebenfalls verjagt es riesige Bären.

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Maya707 
Fragesteller
 18.08.2022, 01:03
@Nichtsagen
Ein Kangal kann einen Wolf, Puma töten, ebenfalls verjagt es riesige Bären.

Diese Einstellung finde ich heftig. Natürlich ist ein 60kg Kangal einem (hierzulande) 40kg schweren Wolf überlegen. Das muss er auch, um seine Herde zu beschützen.

Aber Kangals sind doch keine Killer. Ein solcher Hund, der eine große Katze angreift, ist darauf abgerichtet. Denn er wird dabei höchstwahrscheinlich sein eigenes Leben lassen...

Herdenschutzhunde dürfen nicht dafür da sein, um Wildtiere zu killen. Sondern diese zu vertreiben, um damit diese Wildtiere gleichzeitig zu schützen.

Denn wenn z.B. Wölfe durch Hunde vom Viehriss abgehalten werden, werden sie auch nicht geschossen. Die Hunde helfen also beim Artenschutz. Und so soll es doch sein.

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Ein Onkel von mir züchtet Kangals in der Türkei nennt man da Kangal Ciftligi also Bauernhof für Kangals es sind ganz friedliche und ruhige Hunde können aber aggressiv werden wenn man sie mal richtig ärgert die dafür gezüchtet werden auf die Herde aufzupassen und zu beschützen zB auf Schafe vor Wölfen oder auf das Territorium in dem sie unterwegs sind allerdings sind es keine Hunde wo man befehle gibt mach das mach dies den Kangals tun nur dass was sie für richtig halten die haben ihren eigenen Kopf und sind extrem schlau. Sind also keine Hunde die man mal eben in die Leine nimmt und Gassi geht bei einem Sprint kannst du ruck zuck die Kontrolle verlieren und man landet aufm Boden Kangals haben in Deutschland eigentlich auch nichts zu suchen.

Maya707 
Fragesteller
 26.09.2021, 15:35

Danke für deine Antwort. Mit "meiner" bin ich mittlerweile sehr vertraut. Sie hört super aufs Wort. Sogar wenn uns Hunde entgegen kommen.

Sie ging aber auch zur Welpen- und Hundeschule.

Die Besitzer haben mich tatsächlich regelrecht überredet, sie auch ohne Leine laufen und sich austoben lassen.

Da du und andere User gleichermaßen schrieben, dass ein Kangal im Ernstfall nicht hört, hatte ich mir das nicht getraut.

Allerdings muss sie ja auch mal rennen und sie hört wirklich top.

Die Frage ist nur, WANN wäre eine solche Situation, wenn sie Gefahr für sich erkennt...?

Wie gesagt, sozialisiert ist sie wunderbar. Auch Fremde auf ihrem Grundstück werden liebevoll begrüßt.

Nur ihren Hühnern und Katzen darf man natürlich nichts tun.

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Bin zwar kein Experte auf dem Gebiet, aber soviel weiß ich:

Es sind Herdenschutzhunde, die in der Türkei gezüchtet wurden, um eigenständig, ohne einen Hirten, die Herde über einen längeren Zeitraum(Teilweise Wochen) zu beschützen. D.h die Hunde haben ohne Menschen die Herde bewacht und sich auch selbst mit Futter versorgt.

Dementsprechend eigenständig und genügsam sind die Hunde. Wenn ein Befehl/Kommando für sie keinen Sinn macht, kann es gut sein, dass sie nicht hören.

Aber sie sind nicht grundsätzlich gefährlich.

Fremden Menschen gegenüber sind sie distanziert bis misstraurisch. Bei Gefahr zögern sie nicht ihre Herde/Familie zu verteidigen, greifen oft aber erstmal auf Drohungen(Bellen, Knurren,...) zurück.-Wie auch bei dir.

Der Familie gegenüber sind sie loyal, treu, sanft, ruhig und ausgeglichen.-natürlich, wie bei jedem Hund, nur bei richtiger Erziehung.

Kangals sind keine "Killerhunde". Natürlich können sie, so wie andere Hunderassen auch, dazu erzogen werden, aber sie sind es nicht grundsätzlich.

Also der Kangal deiner Nachbarin ist keine Ausnahme, sondern eher die Regel, bei richtiger Erziehung.

Soviel hab ich zum Wesen/Charakter des Kangals gelesen.

Ich mag die Rasse, gerade wegen ihrer Eigenständigkeit.

Maya707 
Fragesteller
 11.09.2021, 10:30

Danke für deine ausführliche Antwort! Was heißt genau selbsternährt? Großwildjäger sind Hunde ja nicht.

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SurvivalRingen  11.09.2021, 11:07
@Maya707

Groß genug sind sie zum Jagen-größer als Wölfe. Was genau sie gegessen/gejagt haben weiß ich nicht. Ich hab nur gelesen, dass sie auch gejagt haben.

In der Regel waren ja mehrere Kangals bei einer Herde-sie konnten sich mit jagen also abwechseln.

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Maya707 
Fragesteller
 11.09.2021, 11:14
@SurvivalRingen

Andere Länder, andere Sitten. Hierzulande wird oft lieber verlangt, Wölfe zu schießen, als den Schutz durch Hunde wenigstens in Erwägung zu ziehen. Wir sind viel zu bequem als das wir mit einem Raubtier leben wollen. In anderen Ländern ist es völlig normal.

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Kangals sind wunderbare Hunde. Sie können sehr freundlich und sanft sein.

Aber man darf sie nie unterschätzen. Ich kenne keine andere Hunderasse die so blitzartig von einer Sekunde zur anderen "umschalten" kann wenn seiner Meinung nach Gefahr droht....

Maya707 
Fragesteller
 07.09.2021, 22:03
Ich kenne keine andere Hunderasse die so blitzartig von einer Sekunde zur anderen "umschalten" kann wenn seiner Meinung nach Gefahr droht....

Kann man das auf Herdenschutzhunde allgemein übertragen oder trifft das auf den Kangal ganz besonders zu?

Ich hatte diese Situation mit "meiner" Hündin noch nicht. Wäre sie in einer solchen Situation dann doch aggressiver als andere Hunde?

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William1307  07.09.2021, 22:40
@Maya707

Ich denke das trifft auf alle Herdenschutzhunde zu. Diese Hunde sind nicht "aggressiver" aber sie handeln selbständiger als andere Hunde. Und hören dann in diesen Situationen auch nicht mehr unbedingt auf den Menschen. Mit "Aus un Pfui" kommst Du dann nicht mehr weit. Und sie sind sehr gross und sehr schwer und alleine dadurch natürlich schon "gefährlicher" als ein Dackel.

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Bis vor ca. einem Jahr wohnte ein paar Häuser weiter eine Kangalhündin die öfters aus ihrem nicht ausbruchsicheren Grundstück abgehauen und durch's Dorf gestreunt ist. Mit meinem Mann ist sie mitgegangen und hat sich wieder auf ihr Grundstück bringen lassen, einer Nachbarin hat sie in die Arm gebissen. Der Arm musste im im Krankenhaus behandelt werden.

Ich denke man sollte einen Kangal nicht unterschätzen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich lebe seit mehreren Jahren mit Hunden zusammen.
Maya707 
Fragesteller
 10.09.2021, 21:03

Danke für deine Antwort! Unterschätzen auf keinen Fall. Sind schließlich große Herdenschutzhunde.

Aber es muss doch was gewesen sein, dass der Hund gebissen hat...? Oder neigen Kangals tatsächlich schneller dazu aggressiv zu werden?

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Flauschy  10.09.2021, 21:33
@Maya707

Laut meiner Nachbarin hat sie nichts gemacht. Sie hat allerdings keinen Hund. Vielleicht ist sie anders mit der Hündin umgegangen als mein Mann.

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Maya707 
Fragesteller
 10.09.2021, 21:41
@Flauschy

Mm wäre möglich. Natürlich darf sowas trotzdem nicht passieren.

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