Studieren oder lieber eine Ausbildung?

4 Antworten

Ich glaube, dass man das nicht so stereotyp sagen kann.

Allerings hat Rubezahl2000 absolut recht, wenn er erstmal auf die Statistik schaut: Jeder 3. Student bricht das Studieren ab und macht doch lieber eine Ausbildung. Wie viele Abiturienten brechen das Abitur ab? Deutlich weniger.

Außerdem sollte man betrachten: Das Abitur soll die Vorbereitung fürs Studium sein. Sodass man im ersten Semester nicht komplett hilflos ist (ok, ist man trotzdem... was meinst du, wie viele 18jährige nicht in der Lage sind, sich die Woche selbst zu organisieren).

Grundsätzlich mal ist das Studieren eine komplett andere Art zu lernen, als die Schule. In der Schule kannst du dich darauf verlassen, dass das, was du in der Klassenarbeit wissen solltest, auch irgendwann mal im Unterricht besprochen wurde. Das ist im Studium regelmäßig nicht der Fall, sondern vom Prinzip her lernst du mal eigenverantwortlich und die Veranstaltungen sind mehr eine Orientierung, in welche Richtung du lernen sollst. Es kann absolut vorkommen, dass in einer Klausur was gefragt wird, das der Dozent nie erwähnt hat - weil es einfach aus der Logik heraus zum Fach gehört. Und nein, du brauchst nicht fragen "was kommt in der Klausur dran?".

Außerdem organisiert sich ein Student klassischerweise selbst, wann er was macht. Klar, es gibt eine Empfehlung, wann man was machen kann. Aber du bist nicht daran gebunden - heißt aber auch: Wenn du in einem Semester zwei "Fächer" belegen willst, deren Lehrveranstaltungen sich dummerweise überschneiden, musst du damit auch wieder selbst klarkommen.

Es interessiert sich auch niemand dafür, ob du anwesend warst oder nicht. Ob deine Anwesenheit in regem Interesse bestand oder du gepennt hast. Sondern am Ende des Semesters schreibst du eine Klausur... wenn du die nicht bestehst und das Fach wiederholen musst, ist das wieder dein Bier und brauchst nicht anfangen, ob man doch irgendwie lieb zu dir ist. Der Dozent macht sich sicher nicht die Mühe, deinen Namen zu lernen.

Und bei all dem gibt es Studiengänge, bei denen die meisten Klausuren einfach sind und wo die meisten Studenten auch zwischen regelmäßigen Alkoholexzessen und Langschläferei locker ihren Zweien aus dem Ärmel schütteln. Aber es gibt auch Studiengänge, in denen es schon fast eine Sensation ist, wenn irgendein Streber alle Klausuren beim ersten Versuch besteht... normale Menschen lernen dann sehr schnell, dass eine 4 eine tolle Note ist, weil man bestanden hat und nicht wiederholen muss.

Ob es sich lohnt, muss jeder für sich selbst überlegen. Menschen haben ja unterschiedliche Ziele im Leben - für manche davon ist ein Studium notwendig, in anderen Fällen ist es sinnvoll und in wieder anderen Fällen bringt es einem kaum was.

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was würdet ihr machen ?

Ich habe mich fürs Studieren entschieden. Das war damals keine richtige Abwägung von Aufwand und Nutzen (oder gar mit einem Ziel), sondern ich hatte ein gutes Abitur, jeder sagte mir ich sei einer von den intelligenteren Menschen und ich wollte "was Besseres" machen. Grundgedanke war, dass ich später keine Arbeit machen wollte, die Woche für Woche gleich läuft, außer der Chef sagt was anderes.

Ganz ehrlich? Ich bin jetzt im 2. Semester des Masterstudiums (eines der "schweren" Studienfächer) und überlege mir, dass ich jetzt wahrscheinlich glücklicher wäre, wenn ich eine handwerkliche Ausbildung, dann den Meister und mich dann selbstständig gemacht hätte.

Jetzt kann ich natürlich nicht in der Zeit zurück reisen und es mir anders überlegen. Und eigentlich ist mir das Wissen aus meinem Studium wirklich sehr wichtig - es ist wirklich toll, so einen tiefen Einblick zu haben, wie die Welt funktioniert! Also überlege ich mir lieber, in welche Richtung ich mein Studium in den letzten beiden Semestern lenke und was ich dann mit dem Abschluss anstelle.

Kommt schlicht darauf an, was man später beruflich im Leben machen möchte. Nicht jeder "braucht" ein Studium.

Aber ja ein Fachabi ist mit einem Studium nicht zu vergleichen. Letzteres ist klar viel schwerer

Studieren ist VIEL schwieriger, anspruchsvoller und arbeitsintensiver als Fachabitur und Abitur.

In Deutschland bricht im Schnitt jeder 3. Student sein Studium ab. Schade.

Ob sich ein Studium "lohnt", das hängt davon ab...

  • ob man das Studium erfolreich schafft
  • ob es ein Studienfach ist, für das genug Bedarf am Arbeitsmarkt besteht
  • ob man anschließend einen guten Job findet

Kommt darauf an

Ich denke ein Sozialpädagogik Studium würde ich schaffen, auch ohne Abitur, da ich Erfahrungen in Kita und Krippe und eine pädagogische Ausbildung habe, hingegen ich ein wirtschaftswissenschaften Studium auch mit Abitur nicht schaffen würde