Sprachen Was ist älter?

8 Antworten

Altgriechisch ist älter als Latein. Latein ist älter als Neugriechisch.

die griechische kultur ist wesentlich älter als die römische - mit den sprachen verhält es sich entsprechend

Die altgriechische Sprache ist älter als die lateinische.

Griechisch wurde schon im 2. Jahrtausend v. Chr gesprochen (der älteste bekannte Dialekt wird Mykenisch genant). Die ältesten Schriftzeugnisse sind für 1400 v. Chr. oder etwas früher vorhanden (genaue Datierungen sind manchmal, es besteht Abhängigkeit von Funden; ein Vorschlag mit einer Inschrift um 1650 v. Chr. ist auch auf Verwerfung gestoßen).

Lateinisch hat es im 8. Jahrhundert v.Chr. gegeben. Die frühsten schriftlichen Zeugnisse wie z. B. die Forumsinschrift auf den Lapis Niger stammen aus dem 6. Jahrhundert v. Chr.

Vorstufen des Griechischen können schon im 3. Jahrtaunsend vermutet werden, Vorstufen des Lateinischen erst im 2. Jahrtausend v. Chr.

Griechisch und Latein sind indogermanische Sprachen. Eien Ur-indogermanische Sprache ist nicht Texten belegt, kann aber wegen Ähnlichkeiten und Gemeinsamkeiten von Sprache von vergleichender Sprachwissenschaft aufgrund zahlreicher und systematischer Beobachtungen erschlossen (rekonstruiert) werden.

Eine Einheitlichkeit hat sich in der Sprachentwicklung dabei aufgelöst, das Indogermanisch hat sich verzweigt. Ein Zweig ist das Griechsische, ein anderer, etwas später ausgebildeter das Italische. Das Italische hat sich weiter untergliedert. Wie angenommen wird, ist dabei unter anderem über eine Vorstufe das Lateinische entstanden.

Mit der Ausbreitung des römischen Reiches in den östlichen Mittelmeerraum war eine umfassende Aneignung griechischer Kultur verbunden, die in vielen Bereichen der römischen überlegen war. Dieser Akkulturationsprozeß wurde stark durch einen Wunsch der Römer hervorgerufen, sich die glanzvolle Kultur der Mittelmeerwelt zu eigen zu machen und weltweit auf Spitzenniveau dazustehen.

Die griechische Kultur und Wissenschaft war in vielen Hinsichten früher ziemlich hochentwickelt als die römische. Griechische Medizin hat sich sich nach anfänglichen Vorbehalten auch bei den Römern durchgesetzt. Der griechische Art Galenos hat beispielweise eine sehr bedeutende Wirkung erzielt. Bei dem Kontakt zwischen griechischer und lateinischer Sprache ist es zu Entlehnungen griechischer Begriffe gekommen. Völlig einseitig war das Verhältnis nicht. Auch Römer leisteten etwas und die lateinische Sprache hat bezeichnngen hervorgebracht. Aulus Cornelius Celsus ist ein Beispiel für antike medizinische Schriften in lateinischer Sprache.

Thomas G. Palaima, Linear B. In: The Oxford handbook of the Bronze age Aegean (ca. 3000 - 1000 BC).Edited by Eric H. Cline. Oxford ; New York : Oxford Univeristy Press, 2010 S. 356:
„Linear B is a late Bronze Age (ca. 1500 – 1200 BCE) writing system within the dinstinctive of Cretan and Cretan-inspired scripts (Cretan Hieroglypic and Linear A, Cypro-Minoan and CyprioteSyllabic) that spanned nearly two millennia (ca. 2100 to ca. 225 BCE) […].”

“The pimary language in the preserved Linear B texts is Greek […] as it was developing in the 14the and 13the centenuries BCE.”

S. 159 Ablehnung eines Vorschlags über einen Linear-B-Text und seiner Datierung auf 1650 v. Chr.

Michael Meier-Brügger, Indogermanische Sprachwissenschaft. Unter Mitarb. von Matthias Fritz 9., durchgesehene und ergänzteAuflage. Berlin ; New York : de Gruyter, 2010 (De Gruyter Studium), . 143:
„Die aktuelle Reihenfolge lautet: - Anatolisch (altheth. Originaldokumente aus dem 16. Jh. v. Chr., enthalten z. T. Abschriften von Texten aus dem 17. Jh. v. Chr.); - Griechisch (myk. Originaldokumente aus dem 17. und aus dem 14./13 Jh. v Chr.); - Indisch (die Überlieferung aus den Rigveda muß tief in das 2. Jahrtausend n. Chr. rein mündlich erfolgt sein, die Abfassung einzelner Verse und einzelnes inhaltliches Gedankengut reicht im Kern aber vermutlich in das 13. Jh. v. Chr. zurück; ferber: die Nebenüberlieferung führt für ein püaar Götternamne und Termini bis in das hurritische Mitanni-Reich des 16./14. Jh. v. Chr.); - Iranisch (der Kern des altvestischen Textkorpus geht auf den Religionsstifter Zarathustra und damit ins 10. Jh. v. Chr. zuück; die uns erhaltenen Texte sind abre erst nach einer langen mündlichen Tradition in mittelpersischer Tradition aufgezeichnet worden); - Italisch (die sog. Fibula Preanestina […] stammt wohl noch aus der 1. Hälfte des 7. Jh. v. Chr.; andere latinische Denkmäler wie die sog. Duenos-Inschrift gehören dagegen erst ins 6. Jh. v. Chr.); - Keltisch (kontinentalkeltische Inschriften seit dem 2. Jh. v. Chr.); - Germanisch (Wulfilas Bibelübersetzung ins Gotische datiert um 350 n. Chr.; germ. Namen auf Münzen und in Nebenüberlieferung sind aber seit Caesar im 1. Jh. v. Chr. belegt); - Slawisch (9 Jh. n. Chr.); - Baltisch (14. Jh. n. Chr.); - Albanisch (15. Jh. n. Chr.).“

Albrecht  20.08.2012, 01:29

S. 151: „Die frühesten Zeugnisse des Griechischen, das bis heute fortlebt, sind Inschriften in Silbenschrift („Linear-B-Schrift“). Das älteste heute bekannte Dokument stamt aus der Nähe von Olympia, […] und datiert um 1650 v. Chr. […].“ „Ein Teil der Tontäfelchen aus Knossos stammt aus dem 14. Jahrhundert, alle jüngeren datieren um 1200 v. Chr.“

„Die Sprache der Inschriften wird als mykenisches Griechisch oder Mykenisch bezeichnet.“

S. 157: „Weitaus am besten bezeugt ist unter den id. Sprachen Altitaliens das Lateinische.

1) Latein war zunächst der latinsche Dialekt der Stadt Rom und stand in engster Bezeihung zur Landschaft Latium […].

2) Das früheste Zeugnis sind stadtrömische Inschriften aus dem 6. Jh. v. Chr. Die Sprache vom 5. bis zum 1. Jh. v. Chr. bezeichnet man als Altlatein.“

Harald Haarmann, Geschichte der Schrift. Original-Ausgabe, 3. Auflage. München : Beck, 2007 (Beck'sche Reihe : C.-H.-Beck-Wissen ; 2198), S. 127:
„Bis vor kurzem herrschte in der Archäologie die Meinung vor, die Mykener hätten die minoische Linarschrift (Linear-A) erst für ihre Sprache adaptiert, nachdem sie die politsiche Kontrole im Nordteil der Insel übernommen hatte. Inzwischen sind Schriftfunde vom Festland in Linear B. mit dem das Mykenische geschrieben wurde, aus der Ziet vor der Eroberung kretas bekannt geworden. Die erst seit kurzem bekannte älteste mykenisch.griechische Inschrift stammt aus dem heiligen Bezirk von Olympia und wird auf die Zeit um 1650 v. Chr. datiert. Dies bedeutet, daß die Mykener schon früh auf dem Festland mit Linear B experimentiert haben und daß Linear B schon in Gebrauch war, als die Mykener um 1600 v. Chr nach Kreta kamen.“

Bernhard Forssman, Griechisch I. Altgriechisch. In: Der neue Pauly (DNP) : Enzyklopädie der Antike ; Altertum. Herausgegeben von Hubert Cancik und Helmuth Schneider. Band 4: Epo – Gro. Stuttgart ; Weimar : Metzler, 1998, Spalte 1223 – 1228 gibt an:

Spalte 123 – 1224: Die erhaltenene Texe setzen um 1400 v. Chr. ein. Das G. ist damit in Euroa die am frühesten überlieferte Sprache, uter den indogermanischen Sprachen steht es an zweiter Stelle (→ Hethitisch). Das das G. eine teilweise erschlossene Vorgeschichte hat 8…] und bis h. fortlebt, kann Sprachgeschichte hier durch etwas 5000 J. hindurch verfolgt werden.“

Als indogermanische Sprache geht das Griechische auf das Ur-Indogermanische zurück, das sich villeicht um 3000 v. Chr. aufgelöst hat.

Spalte 1224: „Im 3. Jt. bildete sich allmählich das noch vorhandene Ur-G. heraus. Ihm gehören Erscheinungen an, die den späteren Dialekten als Eigenerbe gemeinsam sind, also nicht durch jüngere Ausbreitung oder Parallelentwicklung zustandegekommen sind."

Spalte 1225: „Einige Jh. nach der Einwanderung der Griechen beginnt um 1400 v. Chr. mit dem Myk. die histor. Zeit des G.“

Die Vorstufen des Ur-Griechischen haben sich nördlich von Griechenland entwickelt, das Ur-Griechische könnte sich ebenfalls dort entwicket haben oder später als sie sich im nördlichen Griechenland befanden.“

Robert Plath, Mykenisch. In: Der neue Pauly (DNP) : Enzyklopädie der Antike ; Altertum. Herausgegeben von Hubert Cancik und Helmuth Schneider. Band 6: Mer – Op. Stuttgart ; Weimar : Metzler, 2000, Spalte 572:
„Als M. bezeichnet man diejenige Sprachform des Griechischen, in der die in der Schrift Linear B verfaßten Texte aus der Spätbrz. (ca. 1420-1180 v.Chr.) wiedergegeben werden.“

Helmut Rix, Latein. In: Der neue Pauly (DNP) : Enzyklopädie der Antike ; Altertum. Herausgegeben von Hubert Cancik und Helmuth Schneider. Band 6: Iul - Lep. Stuttgart ; Weimar : Metzler, 1999, Spalte 1160 – 1163 gibt an:

Latein ist eine indogermanische Sprache, durch spezifische Veränderung an dem durch Rekonstruktion zugänglichen Urindogermanischen (4./3. Jahrtausend v. Chr.) hervorgegangen. Im 3. Jahrtausend v. Chr. hat sich aus einem westindogermanischen Dialektkontinuum (im Donauraum?) das weitgehend rekonstruierbare Uritalische ausgegegliedert.

Bei der sukzessiven Einwanderung nach Italien (2. Jahrtausend v. Chr.?) hat sich das Uritalische in die Vorstufen von Venetisch, Sabellisch (Oskisch-Umbrisch) und Latein aufgegliedert.

Zu Beginn der Geschichte (8. Jahrhundert v. Chr.) wurde Latein in Latium (daher Lingua Latina) gesprochen, also vom unteren Tiber bis zum Liris. Bevor die Etrusker Ende des 2. Jahrtausends v. Chr. von der Küste her das spätere Faliskische abtrennten, reichte das lateinische Sprachgebiet über den Tiber nach Norden.

Die große Zahl von Lehnwörtern aus Technik (machina < griechisch dorisch μαχανά), Kultur (philosophia) und Religion (Lehnübersetzung conscientia < συνείδησις) belegt den starken Einfluß des Griechischen auf das Lateinische von der Frühzeit bis in die Spätantike.

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  • DIE ERSTEN GRIECHISCHEN SCHRIFTEN SIND ETWA 3500 JAHRE ALT.
  • ROM WURDE 753 VOR CHRISTUS GEGRÜNDET!

DAMIT IST GRIECHISCH FAST 2000 JAHRE ÄLTER!!!!!

Neugriechisch stammt vom altgriechischen ab, wie italienisch von Latein!!

Epicurienne  19.08.2012, 02:25

DAMIT IST GRIECHISCH FAST 1000 JAHRE ÄLTER!!!!! :o

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Albrecht  20.08.2012, 01:47

Bitte 1) keine durchgehende Großschreibung verwenden und 2) Ergänzungen nicht in ein weiteres Antwortfeld schreiben, sondern als Kommentar hinzufügen.

Grundsätzlich ist die Bemerkung (abgesehen von einem anfänglichem falschen Berechnen) nicht schlecht, aber eine Sprache kann auch nur mündlich existieren und ein Vergleich eines Datums einer Stadtgründung mit dem Vorliegen schriftlicher Zeugnisse nicht ganz genau (unterschiedliche Gesichtspunkte) und daher methodisch anfechtbar.

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