Sollte man an Gott glauben?

Das Ergebnis basiert auf 79 Abstimmungen

Nein 52%
Ja 48%

18 Antworten

Nein

Manchmal muss man an bestimmte Dinge glauben, weil man sie für richtig oder notwendig hält obwohl es keinen naturwissenschaftlichen Beweis der Existenz oder der Sinnhaftigkeit dieser Dinge gibt, da sie nicht mit dem realen Universum und den physikalischen Regeln korrelieren.

Für mich sind das die Grundlagen des naturalistischen Humanismus, Menschenrechte, Selbstbestimmung usw...

Götter halte ich nicht für nötig; zumindest kann ich keinen Grund erkennen aus dem Götter mein Leben beeinflussen oder verbessern oder für sonst etwas gut sein könnten.

Ob Götter den Anstoß zur Schöpfung (a la Urknall) gegeben haben oder nicht ist nicht belegbar, aber selbst wenn das so war, gab es nach dem initialen Anschub keinen weiteren Zweck für Götter im weiteren kosmologischen Geschehen. Das Universum funktioniert einwandfrei nach den belegbaren und nachvollziehbaren Naturgesetzen und diese Naturgesetze funktionieren völlig ohne göttliches Zutun.

Warum sollte man also on Götter glauben?

Ja

Hallo Sarah,

ich finde es gibt gute Gründe, an Gott zu glauben! Einige davon möchte ich nachfolgend einmal darlegen.

In der heutigen Zeit wird uns beigebracht, nur das für wahr zu halten, wofür es einen wissenschaftlichen Beweis gibt. Alles, was außerhalb des Beweisbaren liegt, ist für viele nicht existent. Doch liegt darin wirklich die ganze Wahrheit? Glauben wir nicht im Alltag an vieles, wofür es keinen wissenschaftlichen Nachweis gibt?

Wie steht es z.B. mit Liebe und Vertrauen, um nur ein Beispiel zu nennen? Es gibt für deren Existenz keinen wissenschaftlichen Beweis, und trotzdem glauben wir im allgemeinen fest daran und bauen sogar darauf!

Nimm einmal ein kleines Kind, das bei fürsorglichen, liebevollen Eltern aufwächst. Wenn es im Laufe der Jahre gelernt hat, dass seine Eltern absolut verlässlich sind und sich in jeder Lebenslage um es gekümmert haben, entsteht das, was man das "Urvertrauen" nennt.

Egal, welche weitere Situationen im Leben des Kindes auftreten: es weiß, dass auch diesmal seine Eltern für es da sein werden! Das Kind fragt nicht voller Zweifel nach den Eltern, da es durch tausende Beweise, die es von ihnen im Laufe der Zeit bekommen hat, eine sichere Basis entwickelt hat, auf dem sein Vertrauen beruht.

Für dieses Vertrauen braucht es niemals einen mathematisch-wissenschaftlichen Beweis! Das, was das Kind durch seine Eltern gelernt hat, hat aber die gleiche, wenn nicht sogar größere Überzeugungskraft, als es je ein wissenschaftliche Beweis erbringen könnte!

Übertragen auf die Frage nach Gott bedeutet das, dass man auch ihm gegenüber so etwas wie ein Urvertrauen entwickeln kann. So, wie das Kind in dem Beispiel durch eine große Anzahl an Eindrücken, Erlebnissen und Erfahrungen mit seinen Eltern genau weiß, dass es sich absolut auf sie verlassen kann, so muss man, um von Gottes Existenz überzeugt zu sein, in vergleichbarer Weise (jedoch auf einer etwas anderen Ebene) Eindrücke und Erfahrungen sammeln.

Um das zu tun, haben wir zwei Möglichkeiten, von denen letztere die Entscheidendere ist. Die eine ist das sog. "Buch der Natur", also all das, was wir in der freien Natur sehen und erleben können. Dieses "Buch" enthält so viel an Wissen und Weisheit, dass es sich lohnt, es nicht nur schnell "durchzublättern" oder oberflächlich zu "lesen" , sondern tief darüber nachzudenken. Je öfter man das tut, umso mehr kommt man dem "Autor" dieses "Buches" näher!

Die zweite und wichtigere Möglichkeit ist, die Bibel zu lesen und zu verstehen. Sie wurde zwar von Menschenhand geschrieben, doch standen die Schreiber, wie einige von ihnen selbst sagten, unter Gottes Anleitung. Damit geht die Bibel weit über ein historisches Werk hinaus! Durch sie lernen wir Gottes Persönlichkeit und seine Denkweise genau kennen.

Wie kann man aber sicher sein, dass der Gott in der Bibel der ist, der alles erschaffen hat? Weil je mehr man über diesen Gott erfährt, desto unmöglicher erscheint es, dass Menschen ihn nur erdacht oder erfunden haben!

Und genauso wenig, wie man den Gott der Bibel erfinden kann, kann man seinen Sohn Jesus Christus erfinden! Der angesehene Historiker Will Durant sagte einmal: „Es wäre ein Wunder, das alle Wunder der Evangelien überträfe, wenn einige einfache Männer im Verlaufe eines Menschenalters eine so machtvolle und faszinierende Persönlichkeit, eine so erhabene Ethik und eine so begeisternde Vision von der Brüderschaft aller Menschen erfunden hätten.“ Wenn man also Gott und Jesus nicht erfinden kann, müssen sie schon lange existiert haben, bevor man schriftliche Aufzeichnungen anfertigte.

Das sind nur ein paar von vielen weiteren Gründen, weswegen ich an Gott glaube.

LG Philipp

Verelat777  24.06.2023, 17:16

Sehr schöne Antwort – ich stimme Dir voll und ganz zu. Es ist sehr traurig, wie viele Menschen sich dem Glauben verschließen.

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Ja

Ja sollst du. Ob du's machst oder nicht liegt bei dir. Aber mach dir mal Gedanken, was nach dem Tot passiert, oder ob das Leben einen Sinn hat und die Religionen Recht haben. Du triffst Entscheidungen. Was falsch oder richtig ist, da gibt's verschiedene Meinungen. Wichtig ist, dass du dich entscheidest und versuchst das Schlechte zu vermeiden. Ich entschied mich für den Islam. Das ist die Religion an der ich teilnehm und teilnahm. Ich finde es wichig, dass man sich mit vielen Religionen auseinanderstezt und dich in die Gläubigen hinein versetzt. Verigss nicht, dass du immer auf der Suche bist, egal ob Jude, Hindu oder Christ.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Hmdl Muslim
Kevidiffel  09.05.2023, 22:34
oder ob das Leben einen Sinn

Die Existenz geht der Essenz voraus (vgl. Jean-Paul Sartre).

Du triffst Entscheidungen.

Glaube ist keine Entscheidung.

1
joerosac  09.05.2023, 23:28
Ich entschied mich für den Islam.
Du triffst Entscheidungen

Ich bin Ex-Muslim, Ex-Christ.

Verigss nicht, dass du immer auf der Suche bist, egal ob Jude, Hindu oder Christ.

Den Muslim hast Du vergessen. "immer auf der Suche" - Das kommt auf die Perspektive an.

mach dir mal Gedanken, was nach dem Tot passiert, oder ob das Leben einen Sinn hat

Macht denn sowas nicht jeder? Also ... Und, kommt denn nicht jeder Religionsverein mit den gleichen Worten? Verschiedene Götter haben sie, aber immer den gleichen Teufel, wenigstes da seid Ihr Euch ansatzweise einig ...

1
Nein

Ave Satanas!

Ich sehe es nicht als förderlich an, irgendein unbeweisbares Wesen für Real zu halten oder mindestens daran zu glauben.

Mehr sehe ich den Glauben als Verlagerung des eigenen Egos an. Hierbei darf Gott all das, von dem sich der Mensch vermeintlich distanzieren möchte. Er ist ein Platzhalter für all die Dinge, die der Gläubige nicht bei sich selbst sehen will.

Wenn wir Gott als den Richter definieren, der Leben erschaffen und Morden darf, passiv über den Willen der Menschen entscheidet, dann frage ich mich, wieso man sich nicht selbst als Gott definiert und das eigene Ego anerkennt.

Ich selbst kann Leben erschaffen, mich ermorden und über meinen Willen entscheiden. Natürlich bezieht sich das alles nur auf mich, aber es ist mein Leben und ich allein kann über mich entscheiden und bin in meinem persönlichen empfinden Allmächtig.

Es benötigt keinen Gott um mein Leben wundervoll zu machen, viel mehr würde der Glaube an ein idiotisches Scheinwesen mein Leben einschränken. Entweder würde mich die überdramatisierte Angstmacherei psychisch labil machen oder aber ich hätte keine Freuden im Leben. Wenn man denn nur die "Liebe" eines vermeintlichen Gottes in der Form erhält, wenn man sich an die auferlegten Regeln hält, dann hätte ich ein freudiges irdisches Leben mit der irrationalen Hoffnung auf ein gutes Paradies verwirkt.

Anstatt dass ich mich von Vermutungen leiten lasse, mache ich dieses Leben zum Paradies und verschiebe diesen metaphysischen Quatsch an den Zeitpunkt, an dem ich mich unweigerlich mit ihm befassen müsste - nämlich wenn ich tot bin und vor einem Schöpfer stehen würde.

Auch in diesem Moment würde ich es nicht bereuen so gelebt zu haben. Nehmen wir an, dass nur die Menschen zu "Gott" kommen, die sich an die Regeln hielten und alle anderen in eine "Hölle" kommen, dann muss das "Paradies" zu "Gott" voll mit langweiligen Spießern sein, die bei ewigem Harfengeklimper vor sich hin vegetieren. In jedem Falle bevorzuge ich da eine "Hölle" mit all meinen Freunden. Keine physische oder psychische Qual übersteigt für mich persönlich die Qual der ersten Option.

Und nein, Satanisten glauben nicht an "Satan". Wir sind die Ideologie der atheistischen Widersacher, die sich gegen Gott stellen. Das leitet sich aus dem Namen ab: (Satan -> lat. Widersacher/Ankläger; -ismus -> Ideologie). Nicht mit dem Klischee-Satanismus verwechseln. Es gibt nur diesen Satanismus :)

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Jahrelanges Mitglied der Church of Satan
Ja

Ich möchte deine Frage gerne anhand meiner persönlichen Geschichte, wie ich zum Glauben gefunden habe, beantworten (wird ein klein bisschen längerer Text).

Zunächst möchte ich anmerken, dass ich gläubiger Christ bin, der in einer nichtgläubigen Familie aufgewachsen ist. Ich habe auch erst im Alter von 24 Jahren zum Glauben gefunden.

Bei mir fing alles mit der Suche nach dem Sinn des Lebens und der Unzufriedenheit mit mir selbst als Persönlichkeit, gepaart mit einem Gefühl der Ohnmacht etwas dagegen tun zu können, an. Ich war seit meiner Pubertät als Mensch introvertiert, verklemmt und fühlte mich machtlos das ändern zu können, obwohl ich in meiner Kindheit ein lebensfroher und extrovertierter Mensch war.

Das hat bei mir zunehmend zu einem sehr starken Verlangen geführt da endlich ausbrechen zu können. Da ich aber nicht wusste wie ich das tun sollte, weil ich da für mich völlig machtlos war (ich konnte irgendwie nicht der Mensch sein, der ich sein wollte), rief das bei mir Verzweiflung hervor. Und aus dieser Verzweiflung kam ich zu einem Zustand, wo ich für mich wusste, dass ich es selber nicht schaffen kann. Ich hatte vorher schon viele Versuche unternommen, wie z.B. "Personality Coaching", Hilfe von Psychologen, bis hin zu Esoterik und noch weitere Dinge, die mir alle nicht wirklich helfen konnten.

Und so wurde ich dann aufgrund meiner Verzweiflung (ich wusste mir selbst nicht mehr weiterzuhelfen) empfänglich für Gott. Das fing dann mit Bibelversen an,

die mich sehr angesprochen hatten und mir Hoffnung gegeben hatten, sodass ich mich dann sehr mit dem christlichen Glauben auseinandergesetzt hatte. Ich habe mein Leben dann in einem Übergabegebet an Jesus gegeben und mit der Zeit kam dann bei mir auch immer mehr die Erkenntnis, dass dieser Gott real sein muss. Ich spürte, dass ich innerlich von meinen Fesseln gelöst wurde und in mir wieder den Menschen entdecken konnte, der ich in der Kindheit war (lebensfroh, aufgeschlossen, humorvoll). Ich war also wieder in der Lage ich selbst (mein wahres Ich) zu sein. Auch wenn ich nicht immer und in voller Kontinuität ich selbst war, so war das für mich trotzdem ein großer Erfolg wieder diese Lebendigkeit in mir spüren zu können.

Zudem hatte ich auch wirklich Liebe von Gott gespürt und auch beeindruckende Dinge erlebt (ob man es glaubt oder nicht). Ein Beispiel ist zum Beispiel, dass Gott durch die Bibel sozusagen zu mir "gesprochen" hatte. Das konnte ich daran festmachen, dass mir Bibelverse ins Auge gesprungen sind, die mich perfekt in meiner aktuellen Lebenssituation angesprochen hatten. Das fand ich bemerkenswert! Das verrückte war, dass es die Verse des Tages in meiner Bibel-App waren. (Also in dieser App wird jeden Tag immer ein neuer Vers des Tages veröffentlicht) Und diese Verse des Tages waren es, womit Gott zu mir (perfekt auf meine Lebenssituation angepasst!), über mehrere Tage hinweg gesprochen hatte. Also die Verse trafen mein Herz so tief, dass ich deswegen sage, dass Gott zu mir gesprochen hat.

Mittlerweile (bin 32 Jahre alt und seit über 8 Jahren Christ) kann ich sagen, dass ich stark in meinem Glauben gewachsen bin und in einer Beziehung mit Gott lebe (und damit auch mit seinem Sohn Jesus, durch den Gott sich uns nach meinem Glauben offenbart und der nach meinem Glauben auch am eigenen Gottsein des Vaters mitbeteiligt ist)

Die Beziehung ist für mich real und die Früchte der Beziehung sind für mich nicht aus der Hand zu weisen. Wundersame Dinge (wie z.B. dass Gott durch die Bibel in mein Leben spricht) gehören für mich als Christ mit dazu. Ich bin zudem ein glücklicher, erfüllter und dankbarer Mensch. Vor allen Dingen lebe ich weitaus sorgenfreier, weil ich den Herrn Jesus an meiner Seite wissen darf und er mich von allen meinen Ängsten freigemacht hat (teilweise hatte ich heftige Angststörungen) und mir Frieden geschenkt hat (in dem ich jetzt lebe). Das ist toll! Gott steht über dem Tod und allen Krankheiten. Also was gibt mir jetzt noch Grund zur Angst, wenn Gott allem erhaben ist, mein Leben in seiner Hand ist und ich ihn meinen Vater und Freund nennen darf? (was er übrigens für jeden Menschen sein möchte)

Ich darf auch viele Gebetserhörungen erleben und erlebe in Jesus Christus einfach einen Gott, der extrem gut zu mir ist und mich in seiner Gnade reichlich beschenkt. Das ist so toll und auch toll ist, dass ich Gott durch sein Wort

(also durch die Bibel, das für mich das Buch ist, mit dem Gott sich uns selbst offenbaren wollte und immer noch offenbaren will)

immer besser kennenlernen kann. Sein heiliger Geist hilft mir dabei sein Wort besser zu verstehen. (Also der Heilige Geist ist der Beistand Gottes für uns Menschen, wenn wir Gott bzw. seinen Sohn Jesus in unser Herz einladen und Jesus (und damit auch Gott) als unseren Herrn und Erlöser für uns annehmen)

Ich kann dir aus meiner Erfahrung sagen, dass ich als Christ nicht gleich sofort der völlig befreite Mensch war. Ich war nicht perfekt und perfekt bin ich auch heute nicht und es kommt bei mir vor, dass ich sündige (also nicht im Sinne der Liebe handle), aber es kommt nun viel seltener vor. Also Gott hat da bei mir schon einiges bewirkt.

Durch den Wachstum im Glauben (was ein stetiger Prozess bei mir war und auch ist) bin ich mittlerweile aber zu einem Menschen geworden, der inneren Frieden hat und glücklich ist.

Meine Beziehung zum Herrn Jesus Christus ist aber nur dadurch gewachsen, dass ich mich auch mit dem Glauben beschäftigt habe (also auch die Bibel (zuerst das neue Testament) gelesen habe und noch lese) und auch die Beziehung zu ihm im Gebet gesucht habe und sie natürlich auch noch suche.

Ich hoffe, dass diese Lebensgeschichte dir dabei helfen konnte zu verstehen, warum ich so hinter meinem Glauben und der absoluten Überzeugung, dass Jesus real ist, stehe.

Gott liebt nach meinem Glauben alle Menschen und hält auch für alle Menschen (also auch für dich) die Arme weit offen:

wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausstoßen. Johannes 6:37

Jesus kann nach meinem Glauben nur ein Gebet weit von dir entfernt sein.

Liebe Grüße!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Bibelstudium, pers. Beziehung mit Gott, freievang. Gemeinde