Soll ich weiter kiffen, wenn dadurch glücklicher werde?

13 Antworten

Genau so geht/ging es mir auch. Ich leide seit meinem 6. Lebensjahr am stottern und durch Cannabis habe ich aufgehört zu stottern. Stotterer haben das Problem, dass sie zu viel nachdenken beim stottern und sich über jeden Satz genaueste Gedanken machen wie sie ihn am besten stotterfrei aussprechen können. Jede Unterhaltung ist extrem anstrengend für mich ich Vermeide Wörter welche mit G, K oder B anfangen.
Als ich angefangen habe zu kiffen fiel mein stottern komplett weg, ich habe mich beim sprechen eher auf den Inhalt des Satzes konzentriert als auf den Aufbau des Satzes, was viel einfacher ist. Ich habe 3 Jahre gekifft und auch als ich nüchtern war habe ich nicht ein mal gestottert, ich habe mich in der Zeit so gut gefühlt wie nie zu vor ich hatte ein starkes Selbstbewusstsein und 2 Freundinnen in der Zeit.

Leider hatte ich vor einem Jahr meinen Führerschein verloren obwohl ich nicht einmal bekifft war. Jetzt leide ich wieder am stottern weil ich eine Abstinenz + MPU absolvieren muss.
Meine Eltern sagen dass mein stottern alles nur Einbildung wäre und ich es lassen soll. Ich habe Sprachkurse besucht und alles versucht aber mir hilft einfach nur Cannabis das ist halt so, aber das will keiner sehen.

Fazit: mach was du für richtig hälst, ich kann dich verstehen, doch nimm dich in Acht vor dem Gesetz.

Nicht umsonst ist Cannabis auch eine Medizin. In dem Sinne mache was dir gut tut, aber beobachte es weiterhin, um Veränderungen rechtzeitig zu erkennen. Und spiele auch mit den Gedanken, es vielleicht nicht immer tun zu können.

MarkusGenervt  12.03.2018, 23:40

Morphium und Atropin sind auch Medizin. Dennoch würde ich empfehlen, auf den wahllosen und kontroinduzierten Konsum zu verzichten. ;)

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MindFlower  13.03.2018, 00:04
@MarkusGenervt

Kommt darauf an, in wie fern die zu beurteilende Kraft sich der Situation bewusst ist. So können sich ebenfalls Therapiemaßnahmen in ihrer Vermutung irren, und selbst Ärzte könne Fehler in ihren Fachgebiete machen.

So gilt es nicht zu vergessen, das eine Instution davon lebt, ihre eigene Seriosität zu verkaufen. So tu sich zum Beispielsweise die europäische Ärztegemeinschaft daran schwer, die fern östliche Medizin zu adaptieren, weil es entgegen ihrem Modell steht, für was sie stehen.

In dem Sinne lohnt es sich vorher in sich zu kehren und darauf zu achten, ob es stimmig ist oder nicht. Denn es ist sehr verheerend eine fremde Meinung zu folgen, während die eigenen Erfahrung eine andere Sprache spricht.

PS: Mit dem Wort Wahllos kann ich leider nichts anfangen, da jede Entscheidung von uns gewählt ist. Meinst du in dem Sinne einen Außenstehenden, der dich zwingt es zu nehmen, oder eine unbewusste Entscheidung? Würde mich wirklich interessieren.

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MarkusGenervt  13.03.2018, 10:29
@MindFlower

Also Du meinst, dass ein Freizeit-Internet-Medizin-Interessierter dann mehr Ahnung hätte, als ein studierter Mediziner oder Psychologe. Gut, Meinungen sind ja heutzutage das neue Wissen.

Und was die fernöstliche Medizin betrifft, geht es nicht um "Seriosität", sondern um wissenschaftliche Beweisbarkeit. Ansonsten hätten wir immer noch Aderlass und Trepanation im Repertoire eines Arztes und Bären, Tiger, Nashörner und viele, viele andere Tierarten wären längst ausgerottet worden, denn die landen immer noch in den chinesischen "Apotheken".

Aber natürlich hast Du die freie Wahl auch eine ahnungslose Wahl ohne jede Sachkenntnis zu treffen. Das darfst Du – na, ja, eigentlich nicht, wenn Du Dein Leben oder das von Anderen dadurch gefährdest, denn der Staat ist so gut, dass er schon die Menschen vor sich selbst schützt.

Doch vielleicht – mir kommt da gerade so ein Gedanke – wäre es keine allzu schlechte Idee, der Evolution hier wieder freie Hand zu gewähren … ;)

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MindFlower  13.03.2018, 12:52
@MarkusGenervt

Ich glaube du hast es etwas krasser aufgenommen, als ich es beabsichtig habe.

In dem Sinne bin ich ganz deiner Meinung, dass eine gewisse Nachweisbarkeit darauf Aufschluss gibt, in wie fern eine Methode erfolg haben könnte, und in wie fern nicht.

Jedoch werden heutzutage leider medizinische Erkenntnisse zurückgedrängt, die diese besitzen. Und das hat wenig mit Glauben zu tun, obgleich so ein gewisser Placebo bestimmt auch eine Rolle spielt.

Diesbezüglich gibt ein weit aus bunteres Heilverfahren, als es Ärzte einem verkaufen wollen/können, da sie ihre Dienstleistung auf ihr Wissensstandard basieren, den sie wiederum von Leuten gelernt haben, die diese Vertreten. Und diese basiert wieder auf das Wissen der heutigen Zeit, obgleich das was wir morgen wissen könnten, vielleicht schon anders aussehen kann.

So hat kaum einer selbst Erfahrung gemacht mit Heilverfahren, die vielleicht eine entgegengesetzte Richtung haben als dem, was man ihnen gelehrt hat.

Was die eigenen Erfahrung entgegen der Meinung von Ärzten angeht, so würde ich nicht schreiben, dass es darum geht seinen Arzt in allem zu widersprechen, und der Medizin-Guru höchstpersönlich zu werden. Ihre Methoden haben meist eine gewisse Effizienz erwiesen, die wohl kaum einer abstreiten kann.

Nur ist dies nicht das Maß aller Dinge. Es gibt bei weitem mehr, als sich die Schulmedizin bewusst ist, und wenn du für dich eine klare Erkenntnis vor dir hast, ungetrübt durch gedankliche Verzerrungen aber mit hoher Offensichtlichkeit ist, dann sollte man sie ernst nehmen.

Vor allem wenn es um das Gefühl geht. So bin ich mir nicht sicher, in wie weit du damit Erfahrungen gemacht hast, aber seinen eigenen Instinke und Gefühle sind do schon ein sehr guter Kompass, wenn etwas stimmt oder nicht stimmt, was man vielleicht vorerst nicht begreift.

Aber muss dir schon recht geben, dass man da schon zuhören gelernt haben muss. Ansonsten sind sie auch kaum nützlicher als die eigenen Gedanken.

Letztendlich sind die eigenen Erfahrungen auch ein wichtiger Punkt. So werden Methoden, die sich für dich mit Bravour erwiesen haben, die spezifischer und besser helfen können als die eines Arztes, für dich wohl geeigneter sein als.

Es kann zwar nicht schaden, etwas neues auszuprobieren, jedoch nicht, wenn es gravierendere Nebenwirkungen hat als das, mit dem man Vertraut ist.

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Wahre Entspannung kommt nur durch innere Überzeugung und Erkenntnis. Dies wiederum erfordert Erleben und Schmerz und Anstrengung.

Entspannung durch Drogen erfordert immer mehr Drogen, denn der Körper gewöhnt sich an diesen Effekt und die Wirkung lässt nach. Das hat einfach was mit der Natur des Nervensystems zu tun und ist eigentlich eine Schutzfunktion, um vor Überlastungs- und Vergiftungs-Schäden zu schützen. Doch bei Rauschmitteln ist das einfach etwas, was die Natur so nicht vorgesehen hat. Sonst würden Rauschmittel einfach nicht wirken.

Aber besonders Deine Begründung zum Rauschmittel-Konsum deutet auf eine aufkommende Verschlechterung Deiner Situation aufgrund zusätzlicher psychologischer Suchteffekte hin.

Hinzu kommt auf lange Sicht das Problem, dass Du hierdurch nur lernst, Dich Deinen Problemen zu entziehen, anstatt sie zu bewältigen und daran zu wachsen. Somit bleibt einfach alles anstrengend und Du wirst wirklich niemals irgend etwas bewältigen.

Tja und dann ist da noch die Sache mit dem Lernen. Dauer-Konsum von Drogen beeinträchtigt die Lern-Fähigkeit nachhaltig, dauerhaft und irreversibel. Lernen erfordert auch unangenehme und schmerzhafte Erfahrungen. Ebenso kommt biochemisch noch hinzu, dass neue Nervenverbindungen (das eigentliche Lernen) nicht dauerhaft etabliert werden können. Also vergisst man unter Rauschmittel-Einfluss Erlerntes deutlich schneller. Es löscht einfach nach und nach das neue Langzeitgedächtnis und trainiert sogar die Vergesslichkeit.

Also neurologisch gesehen, ist Dein angestrebter Dauerkonsum die ultimative "Verblödung". Dann kannst Du Dir auch die Schule sparen.

Tja, das ist ja das Problem. Zu Deiner Frage: "Soll ich weiterkiffen, wenn ich dadurch glücklicher werde?" Genauso gut könntest Du fragen: "Soll ich weitersaufen, wenn ich dadurch glücklicher werde?" Von mir aus kannst Du das natürlich machen, aber bedenke, dass alles seine Spuren hinterlässt.

AB

Hallo Choosen Chark,

Ja, die habe ich auch in einer ähnlichen Weise so betrieben. Ich kann dir aber versichern, dass du nach weniger als einem Monat, einen Gramm in der Woche rauchst. Bis du irgendwan 3-4 Gramm am Wochenende konsumierst. Solange du darauf achtest, dass es nur am Wochende gemacht wird, ist nichts dabei. Außer natürlich die rechtliche Komponente.

LG Stevengrey