Sind Gesundheitschecks für ältere Autofahrer nötig?

Das Ergebnis basiert auf 48 Abstimmungen

Gute Idee. 50%
Unnötige Gängelung älterer Fahrer. 35%
Sinnvolle Maßnahme, aber erst ab .. Jahren. 15%

17 Antworten

Von Experte Udavu bestätigt

Ich muss meine Antwort anders aufziehen: Es mag Leute geben, die gefährlich sind, aber die gibt es in jeder Altersklasse. Es gibt Leute, die objektiv einfach schlecht Auto fahren aus welchem Grund auch immer, sei es, weil es ihnen an Fahrpraxis fehlt oder weil sie körperlich angegriffen sind oder weil es ihnen einfach egal ist oder sie keinen Sinn dafür haben, ein Fahrzeug zu führen.

Aber ich muss auch eines ehrlich zugeben: Sehe ich einen VW Golf Plus/Golf Sportsvan oder eine Mercedes B-Klasse, bin ich in der Regel auf absoluter Alarmstufe, weil da meist Leute drin sitzen, die am besten nicht mehr fahren. Sie fallen mir meist sehr negativ auf, wirken unsicher und man muss extrem aufpassen. Speziell mit diese beiden Autotypen habe ich, was die Fahrer angeht, verheerende Erfahrungen gemacht, die auf keine Kuhhaut gehen - und das ist nicht nur der klapprige 90-jährige Greis, dem man seine Schwäche schon ansieht, sondern auch der 75-Jährige, der mit modischer Brille, buntkariertem Hemd und Jeans eigentlich noch ganz flott aussieht und der auf den ersten Blick fit und beweglich wirkt, eventuell auch ein E-Bike hat. Nun kann man solche Leute nicht wegsperren und alt werden wir selber auch, aber solche Golf-Sportsvan- oder B-Klasse-Senioren sind für mich ein K.o.-Kriterium.

Gerade bei jedem VW-Golf Sportsvan, den ich sehe, gehen bei mir die Alarmglocken an.

https://www.youtube.com/watch?v=aRQ8g_KIaVA

Vor allem das typische Argument für Sportsvan und auch Mercedes B-Klasse lässt mich erschauern: So was kauft sich der Opa, wenn er mit 80 so krank ist, dass er in den geliebten VW-Passat oder die geliebte Mercedes C-Klasse nicht mehr einsteigen kann - im Klartext, wenn er zu krank ist, um ein normales Auto zu fahren. Wenn man schon ein spezielles Auto braucht, um überhaupt am Verkehr teilzunehmen, sollte man sich überlegen, ob man das ganz sein lässt.

Vor gut einem Jahr hat ein über 80 Jahre alter, schwer kranker Autofahrer (auch im Golf Sportsvan Automatik) meinen stehenden Wagen einfach übersehen und gerammt, obwohl die Straße übersichtlich ist, das Wetter gut war und es mittags um ein Uhr war - das Auto hätte er nicht übersehen dürfen. Er ist schwer herzkrank, kann kaum laufen und befindet sich in einem Zustand, in dem man auch kurze Strecken nicht mehr fahren sollte - ganz ehrlich: Nachdem er mir dann hinterher einige Male sehr negativ auffiel und unsicher am Steuer wirkte, körperlich ist er sowieso schwach, habe ich eine Eingabe an die Führerscheinstelle formuliert - schweren Herzens zwar, weil ich weiß, wenn er geprüft wird und es sicher nicht mehr schafft, kann er das Rumfahren, Events wie Rentnertreff und Gottesdienst sowie insbesondere die Besuche bei seiner kranken Frau im Heim vergessen (da wollte er hin, als er mein Auto rammte); die Kinder wohnen weit weg und seine Geschwister hatten nie einen Führerschein - dem hilft keiner, der wird zuhause sterben, wenn er nicht mehr fährt. Ich habe von Bekannten die in seiner Nähe wohnen, vor geraumer Zeit erfahren, dass er inzwischen nicht mehr fahren darf, das Auto verkauft ist und er inzwischen nicht mehr groß aus dem Haus kommt. Jetzt sagt irgendwie jeder, dass er halt doch nicht mehr hätte fahren sollen und man habe es schon lang gewusst, dass es soweit kommt und er sei ja so krank und habe alle möglichen Leiden, sei auch noch krebskrank und die Ärzte weigern sich aufgrund seines Alters ihn zu operieren, aber gemacht hat von allen keiner was und es war für ihn der dritte Unfall in diesem Jahr, wie ich erfuhr.

Wenn ein Autofahrer ständig auffällt, sollte er, egal wie alt, schon mal auf Fahrtauglichkeit überprüft werden, aber das gilt auch für junge Leute. Aber bezüglich Senioren bin ich eigener Meinung - denn man muss das mal von umgekehrter Seite aus sehen: Diejenigen, die jetzt dafür sind, werden auch eines Tages alt sein und sind dann die Ersten, die sich wehren und behaupten, noch gut fahren zu können - das muss man sich mal vor Augen halten: Jünger werden wir Menschen halt nicht und so was ist immer schnell gefordert, wenn man selbst weit davon entfernt ist.

Das Thema keimt alle paar Jubeljahre wieder auf, aber es ist meiner Ansicht nach ein Affront gegen alles, was die Gesellschaft erwartet. Irgendwann wird der Deutsche arbeiten "müssen/sollen", bis der 70 oder 75 ist - wie soll er denn das schaffen, ohne ein Auto steuern zu dürfen? Selbst wenn autonomes Fahren irgendwann tatsächlich kommt oder DAS durchschlagende Mobilitätskonzept erfunden wird, das Individualverkehr und Führerscheine überflüssig macht, ist es doch einfach frech: Ältere sind zu "blöd" zum Fahren und werden kontrolliert, aber sie sind gut genug zum Arbeiten mit teils körperlichem Einsatz und werden trotz latenter Gesundheitsprobleme nicht hinterfragt. Was läuft da schief?

https://www.youtube.com/watch?v=aRPTXDv-SwQ

Nicht jeder "Alte" fährt zudem schlecht. Klar, ich erinnere mich auch hier lebhaft an Leute, bei denen man besser nicht ins Auto steigt, aber die gibt es in jeder Altersklasse - auch in meiner, die wahrscheinlich dick dabei ist beim "Fordern" solcher Tests, aber oft genug keinerlei Respekt vor dem Alter hat (bin 33).

Der 85-jährige Opa Heinz, der mit seinem alten Audi 80 einmal pro Woche bei Tageslicht und da wo er sich bestens auskennt bei striktem Einhalten aller Tempolimits zum Aldi eiert und einmal die Woche zum Bridgespielen usw., was keine fünf Kilometer von seinem Wohnzimmer entfernt ist, halte ich für tendenziell ungefährlicher als den GTI- oder BMW-Fahrer etwa in meinem Alter, der cool sein und den Mädels imponieren will, aber mit der Power seines Autos nur bedingt umgehen kann und gern viel zu schnell fährt.

Wenn ich mir die typischen ca. 30-jährigen GTI- oder was-weiß-ich-was-BMW-Sportwagenheizer so ansehe und ihren Fahrstil beobachte, ist das sicherlich gefährlicher als der Opa mit seinem alten Opel. Wo Imponiergehabe etwa vor Mädchen oder Gleichaltrigen, rasantes Überholen, stark übermotorisierte Autos, fehlendes Verantwortungsgefühl, blinde Gier am "Speed" und Unreife - und viele in meinem Alter (bin 33, fahre seit 2008 Auto, ca. 12.000 Kilometer im Jahr) sind so hirnlose Raser - sowie Smartphone- oder Radio-/CD- Gefummel während der Fahrt dazu kommen, tickt eine Zeitbombe. Der Opa in seiner 90er-Jahre-Kiste hört bestenfalls seinen Volksmusiksender und fummelt nicht irgendwo am Mobiltelefon rum, will nicht imponieren und ist eher zu langsam als zu schnell.

Aus meiner Sicht ist es trotz allem auch aus politischen Gründen nicht oder nur sehr schwer umsetzbar. Die "Alten" sind die einzige verlässliche Wählerschaft der "Volksparteien" der Mitte - und wenn die mit solchen Manövern ihre treuesten Stammwähler vergrätzen war's das dann eben komplett. Nö, so töricht sind die auch nicht.. denen kann man vieles und das sogar berechtigt unterstellen, aber das wagen sie sich nicht, weil sie wissen, was dann los ist.

Und die jungen Leute, die das heute befürworten, würden eines Tages die ersten sein, die das von ihnen selbst Propagierte ablehnen und sich selbst attestieren sehr gute und umsichtige Autofahrer zu sein, wenn sie in das Alter kommen. Denkt doch einfach mal etwas nach und so, wie ihr es immer behauptet, in die Zukunft, anstatt nur Worthülsen zu verwenden.

Es muss, bevor man hier tätig wird, erst einmal ein adäquates Gegenprogramm geben und man muss Konzepte für den "ländlichen Raum" finden, den Politiker immer so hoch loben und dann doch vergessen, sobald sie gewählt wurden: Auf dem Land rollt der Opa oft wirklich nur deswegen bei grenzwertiger Verfassung an der Grenze zur Fahruntüchtigkeit (und das oft sogar noch wissentlich!) bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag durch die Gegend, weil er keine Alternative hat, die Kinder oder Enkel oder Nichten/Neffen nicht vor Ort sind oder arbeiten/keine Zeit haben und ihm nix Anderes bleibt als selbst zu fahren, um zum Arzt zu kommen oder einzukaufen.

Meinen früheren Audi 100 kaufte ich von einem Mann, der mit 74 Jahren seinen Führerschein freiwillig abgegeben hat. Er bekam dafür aber auch eine kostenlose Bus- und Bahnfahrkarte auf Lebenszeit, weswegen er sich überhaupt vom eigenen Auto verabschiedet hat. Ich bin mir sicher: Wenn es solche Lösungen gibt, denken Senioren schon eher mal drüber nach. Es gibt sie aber momentan nicht.

Wenn es von den Kommunen und der Politik entsprechende Gegenentwürfe gibt und der ÖPNV auf dem Land besser aufgebaut wird bzw. man dort nicht jeden Meter fahren muss, sehe ich hier eine Chance für Tests und Überprüfungen, an denen jemandem am Ende der Schein ggf. entzogen wird oder ihm nahegelegt wird, drüber nachzudenken ob es sein müsse. Ansonsten nicht.

Wenn man bspw. dem Opa seinen Führerschein wegnimmt, versauert er daheim und kommt nicht mehr raus, baut geistig komplett ab und stirbt früher oder später. Mit dem Auto verliert man oft das letzte Tor zur Welt und der coole Opa, der Internet hat und ein Smartphone sowie die liebevolle Familie in der Villa, ist allenfalls im Werbefernsehen das gültige Bild eines Senioren - aber der Opa, der am Steuer bewusstlos wird und in die Menge rast, kommt auch seltener als gedacht vor, wird aber von Medien hemmungslos ausgeschlachtet.

Mein Opa und mein Großonkel waren genauso unterwegs und es war in Ordnung. Sie fuhren da, wo sie sich auskannten, mein Opa verzichtete mit 87 Jahren, weil sein altes Auto kaputt war und in der Familie immer jemand da war, der ihn fahren konnte - zu Fuß war er auch noch gut. Es fiel ihm nicht schwer, den Führerschein behielt er aber. War jedoch in der Vorstadt, wo auch Stadtbusse fuhren und niemand auf dem Trockenen saß.

Aber es gibt wie gesagt nicht nur Großstädte und Vorstadtbereiche, sondern auch Orte, in denen tatsächlich tote Hose herrscht und in denen Busse nur die Schüler abholen und wieder bringen, dahingehend zu Unzeiten verkehren oder in riesigen Zeitfenstern: Da müsste der Opa um sechs Uhr aus dem Haus und käme um 13-14 Uhr wieder daheim an, nur weil er mal eben kurz zum Aldi im Nachbarort oder zum Hausarzt fahren muss... bringt's das? Ich finde, dass das weit über der Grenze des Zumutbaren ist. Bevor Politiker das abtun, sollen sie das erstmal selbst erleben und ich bin sicher: Sobald ihre eigene alte Mutter davor stünde, wäre das Geschrei groß.

Noch ein Beispiel: Ich kenne einen 89-Jährigen, der sofort bereit wäre, mit dem Fahren aufzuhören und sein Auto nach mehreren harmlosen Blechschäden am Garagenrahmen usw. abzugeben, weil er sich unsicher fühlt mit dem Wagen und niemanden verletzen und keinen schweren Unfall verursachen will. Aber er bringt es nicht fertig, weil er im ländlichen Raum nicht weiß, wie er die Einkäufe schleppen oder in die Innenstadt oder zum Lidl kommen soll - tagsüber ist er allein in der Straße, weil alle arbeiten; die Frau ist tot, die Kinder sind 60 Kilometer weiter entfernt ansässig. Dem Mann hilft niemand, er muss sich selber helfen. Und da wird man nachdenklich - die Politik hat viele Fragen und Forderungen, aber scheinbar nicht für jede eine Antwort.

Eine Chance sehe ich in Nachbarschaftshilfevereinen, wie sie sich aktuell immer häufiger gründen, aber auch diese Angebote müssen sich erst mal etablieren und sind nicht jedermanns Sache. Vielen wäre es peinlich Hilfe in Anspruch zu nehmen oder ginge zu sehr ins Private rein, weil man sich dafür offenbaren müsste. Da kann man in zehn Jahren mal drüber reden und muss schauen, wo man steht.

XXX

Ich bin mit 33 wohl in dem Alter, in dem die meisten Befürworter sind - aber ich weiß eben, wie es ist und ich denke, die meisten Befürworter stammen aus der Großstadt oder haben schlicht keine Ahnung, wie das da draußen wirklich ist. Ich kenne es aus dem Ländlichen Raum exakt so wie beschrieben - war auch mal Gemeinderat, da kriegt man vieles auch unfreiwillig mit - und muss sagen, dass das ein nicht zu unterschätzendes Dilemma ist. Viele Senioren wissen, dass es zumindest an der Grenze ist selbst zu fahren oder sogar gefährlich für sich und andere, aber sie haben keine andere Wahl.

Ich kann (siehe oben; Golf und B-Klasse) von Senioren mit extremer körperlicher Gebrechlichkeit, teilweise beginnender Demenz oder absolut Schwerhörigen oder Halb-Blinden berichten, die immer noch durch die Gegend fahren, weil alles andere nicht geht, ihnen niemand hilft oder Hilfe abgelehnt wird. Die fahren zwar nur in ihrer kleinen heimischen Peripherie rum, aber sein müsste das nicht und einmal ist immer das erste Mal, auch wenn man 60 Jahre unfallfrei fuhr.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
vanOoijen 
Fragesteller
 28.02.2024, 21:17

Vielen Dank für Deine sehr ausführliche Antwort.

Ich gehe später noch inhaltlich darauf ein. Ich bin gerade im Chat mit einer lieben Freundin, daher gerade so kurz angebunden.

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rotesand  28.02.2024, 21:17
@vanOoijen

Gern, ich freue mich. Mir war es wichtig, gerade dieses Thema empathisch und zugleich direkt zu beschreiben.

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vanOoijen 
Fragesteller
 28.02.2024, 21:19
@rotesand

Wie gesagt: Aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Spätestens morgen antworte ich inhaltlich.

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vanOoijen 
Fragesteller
 29.02.2024, 09:02

Ja, das mir dem hohen Einstieg ist bekannt. Reichere Alte greifen deshalb neben Golf Sportsvan und Mercedes B-Klasse gerne auch zum SUV.

Den 80jährigen mit den drei Unfällen innerhalb eines Jahres aus dem Verkehr zu ziehen war sicher richtig und nötig, auch wenn es für ihn persönlich bitter ist. Die Idee mit der Nachbarschaftshilfe finde ich gut. Einkaufen wird dann ja auch zum Problem, denn Tüten vom Laden nach Hause schleppen können diese Leute vielleicht auch nicht mehr, wenn überhaupt ein Supermarkt fußläufig erreichbar ist.

Ich bin letztlich zu dem Schluss gekommen dass ein Führerschein-System wie in den USA am gerechtesten wäre.

Dort muss der Führerschein gegen ein kleine Gebühr (8 $) alle 4 Jahre verlängert werden und dazu gehört Seh- und Hörtest.

Mit einem solchen System wäre das Argument der Altersdiskriminierung hinfällig und man hätte auch jüngere Fahrer auf dem Schirm, die eine Gefahr darstellen.

Wobei man sagen muss, dass Autofahren in den USA weniger anspruchsvoll ist.

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Gute Idee.

In einer Vielzahl von EU Ländern werden Fahrzeugführer auf ihre körperliche Eignung ( noch) ein Fahrzeug zu führen ab zB in Spanien dem 40-ten Lebensjahr getestet.

Dem Radfahrer der überfahren wurde ist es ziemlich egal ob dies wegen schlechter Bremsen am Pkw oder der nur noch geringen Sehstärke des Fz-Führer erfolgte.

Die körperliche Reaktionsfähigkeit nimmt mit zunehmenden Alter (rapide) ab.

Was meint ihr?

Lobbyisten haben Politik gemacht.

Verkehrssicherheit beschränkt sich nicht auf funktionierende Technik, sondern muss den Fz-Führer mit einbeziehen.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung
Gute Idee.

Ist bei Taxi- und LKW-Fahrern schon lange so, könnte auch für alle so sein. Eine Gesundheitsprüfung kommt ja letztlich den Senioren auch selbst zugute.

guenterhalt  28.02.2024, 20:36

Was wird so ein Test kosten und wird der wie eine IGeL von der Steuer absetzbar sein. Wer darf den Test durchführen? Sind dafür mehrere Fachärzte wie HNO für Hörtest, Augenarzt für Sehtest, Orthopäde für Beweglichkeit der Gliedmaßen, Neurologe für ... erforderlich.
Alle 2 Jahre, wo man sonst nie einen Termin bekommt, ist ist schon was.

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Gute Idee.

Beim Alter sollten sich jedoch Experten festlegen.

In Österreich sind die Unfallzahlen von Führerscheinneulingen seit der Einführung der verpflichteten Mehrphasenausbildung (nach Erhalt des Führerscheins in gewissen Abständen zwei Perfektionsfahrten und ein Fahrsicherheitstraining) deutlich zurück gegangen - das halte ich für eine noch wichtigere Maßnahme im Straßenverkehr.

Zudem wünsche ich mir, dass diverses Fehlverhalten im Straßenverkehr - ob gewollt oder nicht - mehr Beachtung geschenkt wird und direkt dort angesetzt wird. Nachschulungen, höhere Strafen, Führerscheinentzug, ... Was eben im konkreten Fall helfen würde, um die Situation zu verbessern.

Sinnvolle Maßnahme, aber erst ab .. Jahren.

Natürlich ist das sinnvoll. Jeder Pilot muss eine Fähigkeiten regelmäßig beweisen.

Wir haben immer mehr Senioren am Steuer. Leider sinkt mit den körperlichen und geistigen Fähigkeiten auch deren Selbsterkenntnis.

Die persönliche Freiheit und Mobilität der Senioren ist ein hohes Gut - die Gedsundheit und das Leben anderer Verkehrsteilnehmer sind aber das höhere Gut.

Ich kann auch da Problem nicht erkennen: Entweder ist ein Senior fit, dann hat er durch einen Test nichts zu befürchten, oder er ist nicht mehr fahrtauglich, und dann ist es für ihn und alle anderen gut, wenn er vom Fahrersitz verbannt wird.

Adtzec  28.02.2024, 20:09

Das klingt theoretisch zwar sehr schön, praktisch und statistisch aber sind es umgekehrt die jüngsten Autofahrer, von denen eine drastisch höhere Gefahr für Leib und Leben ausgeht.

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tevau  29.02.2024, 15:46
@Adtzec

Willst Du damit sagen, dass jeder Gruppe soundsoviele Unfälle zustehen?

So eine "what about" - Argumentation ist selten sinnvoll. Mit der selben Logik könnte auch jeder Lufthansa-Pilot den regelmäßigen medizinischen Test ablehnen, solange ja im Straßenverkher viel mehr Unfälle passieren als im Luftverkehr.

die jüngsten Autofahrer
  • ... haben eine deutlich höhere Fahrleistung als die alten
  • ... haben gerade frisch ihre Fahrfähigkeiten bewiesen
  • ... haben ihren Führerschein nur auf Probe
  • ... machen extrem selten Unfälle aufgrund geistig/körperlichen Verfalls und mangelnder Reaktionsfähigkeit

Also: Wenn es eine bisher ungenutzte Möglichkeit gäbe, die Unfälle bei jüngeren Fahrern zu senken, dann gerne.

Aber das hat mit den Alten nichts zu tun. Die sollen gerne fahren dürfen, bis sie umkippen. Wenn sie bis dahin beweisen, dass sie noch fähig sind.

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Adtzec  29.02.2024, 16:00
@tevau

Nein. Ich gestehe keinerlei Gruppe irgendeine Anzahl von Unfällen zu. Wie kommst du auf die sinnfreie Unterstellung? Ich halte nur fest, dass du theoretisch zwar "schön" argumentierst - aber eben zu einem Scheinproblem - und insofern komplett nutzlos.

  • Ältere verursachen deutlich weniger Unfälle als andere Gruppen.
  • "Mangelhafte Reaktionsfähigkeit" ist nicht altersspezifisch.
  • Unfälle aufgrund körperlichen Verfalls mag es ja geben - aber eben auch wieder in allen Altersgruppen.
  • Die, auf die Unfälle mit älteren zurückzuführen sind, sind verschwindend gering.
  • Du stellst einfach rhetorisch eine Altersgruppe unter Generalverdacht, ohne irgendwelche konkreten Belege!
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tevau  29.02.2024, 16:36
@Adtzec
Ältere verursachen deutlich weniger Unfälle als andere Gruppen.

Bekiffte verursachen auch deutlich weniger Unfälle als Betrunkene. Soll man jetzt die Bekifften nicht mehr aus dem Verkehr ziehen?

"Mangelhafte Reaktionsfähigkeit" ist nicht altersspezifisch.

Die Reaktionsfähigkeit lässt im Alter aber deutlich nach.

Unfälle aufgrund körperlichen Verfalls mag es ja geben - aber eben auch wieder in allen Altersgruppen.

Ab welchem Alter hältst Du dann den Check für sinnvoll? Oder vielleicht - dem Risiko entsprechend, alle 5 Jahre, später alle 3 Jahre, und ab einem hohen Alter dann jährlich?

Die, auf die Unfälle mit älteren zurückzuführen sind, sind verschwindend gering.

Die was? Der Satz ist unklar.

Du stellst einfach rhetorisch eine Altersgruppe unter Generalverdacht, ohne irgendwelche konkreten Belege!

Du willst ernsthaft bestreiten, dass im Alter ein geistiger und körperlicher Verfall einsetzt? Junge Junge... Das ist kein Verdacht, sondern medizinische Realität. Und genau das ist das Problem: Dass Ältere Menschen dann schon so uneinsichtig sind, dass sie das nicht mehr erkennen. Habe ich leider im unmittelbaren Umfeld und kann nichts machen!

Im Übrigen: Wo ist Dein Problem? Wenn jemand den Check besteht (und nach Deiner Aussage sind das ja praktisch alle Alten), ist alles okay. Wenn er ihn nicht besteht, ist es doch gut und richtig, wenn er aus dem Verkehr gezogen wird.

Lies mal hier: https://www.t-online.de/region/hamburg/id_100206082/hamburg-waitzstrasse-darum-krachen-senioren-hier-so-oft-in-die-schaufenster.html

Und auch hier:https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2023/03/PD23_N013_46241.html

Ältere Autofahrende sind im Falle eines Unfalls häufig Hauptverursacher oder -verursacherin

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