sind Geschmack Lecksteine gesund fürs pferd?

7 Antworten

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Da darfst Du gut noch länger dagegen sein.

Es ist ja schon der Leckstein an sich zweifelhaft ... die Pferde heute sind oft nicht mehr in der Lage sauber zu selektieren. Wer von uns zieht schon sein Pferd selbst groß und das völlig ohne Industriefutter? Die meisten von uns haben Pferde, die mit irgendwelchem Industriekram groß geworden sind. Denen wird durch geschmacksverfälschte Sachen der natürliche Sinn dafür, was sie brauchen eingeschränkt. Natürlich können sie Teile davon wieder erlernen, aber einer unserer beiden Wallache, der wirklich nicht alles ungesunde anfasst, geht immer noch mit Lecksteinen jeder Art so um, dass wir ihn keinen Zugang zu einem gewähren können, weil der salzt sich damit, bis er kollabiert. Mein Großer kann das besser, der rührt ihn nur an, wenn er richtig viel geschwitzt hat. Da ist ein bisschen Salz gerechtfertigt. Nur kenne ich viele, viele Pferde, die damit nicht sinnvoll umgehen. Daher lege ich einen Leckstein dann vor, wenn sie wirklich mal geschwitzt haben (ob besonders intensiver Arbeit, die sind normal so gesund, dass sie nicht leicht zum Schwitzen zu bringen sind) oder weil das Wetter komplett dem Fell widerspricht (so 20-Grad-Tage im Winterfell). Dem, der damit umgehen kann, lasse ich ihn, so lange er ihn haben will, dem anderen muss ich ihn wegnehmen. Ansonsten gibt es bei mir kein Salz (ein bisschen was ist ja im Mineralfutter auch).

Die Dinger mit Geschmack sind einfach nur noch Unsinn. Da wird irgendwas rein gemischt, damit die Pferde scharf drauf sind - selbst wenn sie sie nicht brauchen - und sie schnell weg fressen. Viele Pferdebesitzer stellen dann fest, dass ihr Pferd das mag und wenn man weiß, was jemand mag, dann bringt man ihm das mal wieder mit - und schon ist Umsatz generiert. Meist einfach durch eine "interessante" Verpackung von viel Zucker und Aromastoffen, gepaart mit mehr Salz als die Tierchen vertragen. Und in dieser Konstellation schaffen es nicht mal mehr die eigentlich futterintelligenten Pferde wie mein Großer, die eigentlich nur Salz anfassen, wenn sie es brauchen können, zu erkennen, dass es zu viel Salz wird. Dann werden sogar die "übersalzen", die eigentlich vernünftig mit Salz umgehen würden.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Durchgenend Pferdeerfahrung seit 1981
Tschulea  12.02.2017, 15:26

Sehe das genauso.
Unser Shetty hat salzlecksteine sogar gegessen. Der hat da so lang rumgemacht bis er was abbeißen konnte. Mussten den stein dann natürlich rausnehmen...
Wenn so ein Teil auch noch "gut" schmeckt, dann hängen die ja nur noch dran. Und das ist echt nicht gesund.
Unsere beiden momentan schlecken immer nur in Kombination mit Futter oder Wasser dran rum. Heißt, sie essen ihr Heu, Äpfel o.ä. und schlecken dann nebenher bisschen daran rum. Oder eben trinken, bisschen schlecken, trinken.

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Baroque  12.02.2017, 15:29
@Tschulea

Ja, der eine bei uns, macht einen Leckstein in drei Stunden nieder.

Und, wie gesagt, genug Natrium und Chlorid ist ja auch im Mineralfutter, also warum sollte ich ihnen noch einen Salzstein geben, wenn nicht grade Mehrbedarf besteht.

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Ich finde es einfach nur vermenschlichend, sowas zu machen. Pferde bekommen Lecksteine zur Verfügung gestellt, damit sie wertvolle und wichtige Mineralsalze zu sich nehmen. Das ist die Relevanz dahinter, und da kann ich nicht nachvollziehen, wozu man sowas auch noch mit Geschmack versehen muss. Das ist einfach nur unnatürlich und der Denkweise des Menschens entspechend, dass es andernfalls ja "langweilig" ist oder "nach nichts schmeckt", genau wie bei den diversen Wassersorten mit Geschmack, die sich in deutschen Supermarktregalen finden lassen.

Es ist sicher nicht gesund, schon wegen dem zugesetztem Zucker. Allerdings kann ein Leckstein oder eine Leckschale als Belohnungsfutter sehr nützlich sein. Viele Pferde lieben diese Belohnung und lassen sich so leicht ablenken.

Es kann also ein super Hilfsmittel beim Schmied, Tierarzt oder Verladen sein.

Woher ich das weiß:Hobby – Reiterin seit ca.30Jahren
Baroque  12.02.2017, 13:27

Oh je, wenn man bei Schmied, Tierarzt oder Verladen glaubt, etwas zu brauchen, dann ist das Kind aber längst in den Brunnen gefallen. Dann sind wir schon im Bereich großer Gefahr.

Ich kenne zum Glück keinen Tierarzt und keinen Schmied, der erlaubt, dass in seiner Anwesenheit etwas gefüttert wird, denn die Pferde sollen stehen und nicht richtung Futter ziehen, nicht die Beine umlasten, wie sie es beim Fressen von Natur aus tun etc.

Wenn ein Pferd nur um eine Belohnung zu erhalten in einen Hänger steigt, dann ist auch gleich klar, dass es raus will, sobald die Belohnung weg ist. Und was ist dann, wenn man hinten nicht zu hat? Unter diesen Voraussetzungen möchte ich nicht irgendwo auswärts sein. Warum nicht drei-, viermal üben und dann erst fahren? Es ist keine Hexerei, ein Pferd zu verladen. Wenn man es ihm verdorben hat, dann hat man halt mehr Arbeit, aber dann hat man sich die selbst zuzuschreiben.

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SuperB18  12.02.2017, 13:40
@Baroque

Was ist denn so schlimm daran sein Pferd bei bestimmten Dingen mal zu bestechen? Wer nicht ständig verläd und sich dann mal ein Hilfsmittel holt um das Pferd zu transportieren, ist nicht gleich ein schlechter Pferdemensch. Der eine nimmt einen Apfel, der andere eben die heiß geliebte Leckschale. Meiner fürchtete sich z.b. wenn wir hinten die Plane zumachten. Also habe ich ihm eine Leckschale hingehalten, während jemand die Plane runtermachte. So hat er sich gleich viel weniger aufgeregt und nach ein/zwei Wiederholungen ging es ohne.

Wer seinem Pferd eine Möhre gibt, wenn es bei der Impfung ruhig geblieben ist, hat meiner Meinung nach auch nicht gleich in der Erziehung versagt. Mein TA hat da noch nie was gesagt.

Ich kenne keinen Schmied, der was dagegen hatte, wenn man das Pferd etwas ablenkt oder beruhigt, wenn es unerfahren ist oder rumzappelt. Z.B. wenn das erste Mal heiß beschlagen wird.

Viele Reitmeister vom alten Schlag halten dem Pferd beim ersten Aufsitzen heute noch eine handvoll Hafer hin. 

Man kann auch aus einer Mücke einen Elefanten machen...

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Pferdelilly  12.02.2017, 19:23
@Baroque

warum ist es einem selbst zuzuschreiben, wenn ein Pferd nicht in den Hänger will? Ich für meinen Teil habe mein Pferd weder selbst gezüchtet noch angeritten. Und dass die Vorbesitzerin ihn mit nem Besen in den Hänger gekloppt hat, ist bestimmt nicht meine Schuld! Und hier kann Bestechung dann sehr wohl helfen. Zum einen sind die Pferde neugieriger, zum anderen kann im Hänger dann was gefüttert werden, um zu beruhigen. Kauen beruhigt nämlich. Was ist daran falsch? Und von dem bisschen Leckschale wird auch trotz der Zusatzstoffe kein Pferd krank.

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Alles Quatsch. Wird nicht gebraucht und je länger ein Pferd Langeweile hat, je mehr neigt es dazu, das Ding zu benutzen ohne Ende...was soll daran gut sein, so eine Überdosis an Salz intus zu haben? Jeder Mensch weiß "Salzarm ernähren"...aber dem Pferd hängen sie gleich kiloweise davon in die Box?!

Und nein - auch die tollen Himalaya-Lecksteine und wie sie alle heißen, sind nicht besser. Auch das ist nur überflüssiges Salz.

Normalerweise reicht ein handelsüblicher Salzleckstein. Mineralien und Co sollten sie übers Futter aufnehmen. Passiert dies nicht und ein Mangel wird nachgewiesen (!!), dann kann man auch über einen Mineralleckstein nachdenken.
Aber einen Leckstein mit Geschmack? Wozu?

Baroque  12.02.2017, 13:29

Auch ein Salzleckstein ist nicht anzuraten für die allermeisten Pferde, siehe mein Beitrag. Die meisten lecken aus Langeweile oder weil sie einfach nicht mehr die Futterintelligenz besitzen, die nötig wäre und somit ist das einfach nur gefährlich für ihre Gesundheit. Mineralfutter ist da die bessere Wahl. Der Salzstein wurde von der Rinderhaltung auf die Pferdehaltung übertragen, lange bevor man die Besonderheiten des Equidenstoffwechsels kannte.

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Minksi  12.02.2017, 13:33
@Baroque

Einen gesunden Menschenverstand setze ich eigentlich voraus :D - vielleicht sollte ich das nicht machen.
Schon klar, dass man einem Pferd den Leckstein wegnehmen sollte oder eben nur gezielt geben sollte, wenn es aus Langeweile oder Angewohnheit dauerhaft leckt.

:)

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