Sind Frauen schlechter im Schach als Männer?

8 Antworten

Wir müssen unterscheiden zwischen Leistung und Leistungsfähigkeit.
Letztere halte ich für sehr ähnlich, aber die Leistung hängt auch viel vom Engagement und der verfügbaren Zeit ab.
Es spielen ja weit mehr Männer als Frauen aktiv Schach.
Ich könnte wetten, dass die Leistungsunterschiede z.B. zwischen den Berufsgruppen gravierender sind, als die geschlechtsspezifischen.
Auch ein Knasti wird durchschnittlich besser Schach spielen, als ein Eiskunstläufer, trotzdem gibt es dafür keine extra Kategorie.
Eine Trennung der Geschlechter hat daher für mich keinerlei Sinn, ja ist in gewisser Weise sogar diskriminierend, weil sie indirekt unterstellt, dass bei Frauen biologisch bedingte geistige Minderleistungen existieren.
Judit Polgár sah das wohl ähnlich und spielte daher nur in "Männerturnieren".

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Traktorist mit Zertifikat von Bill Gates
Von Experten IchspieleSchacj und gregor443 bestätigt

Ja.

Aber: es sind externe Faktoren, keine internen. Sprich: es gibt keine wissenschaftliche Basis dafür, dass Frauen schlechter sind, weil sie anders denken oder weniger intelligent sind. Die Gründe sind vielmehr, dass viel weniger Frauen Schach spielen, dass Frauen oft weniger Chancen haben, ihr Ranking zu verbessern und somit Erfahrung gegen eine große Bandbreite an Gegnern zu sammeln, weil sie zum Beispiel zu reinen Frauenturnieren eingeladen werden, und dass die Männer im Schach wohl oft immer noch ziemlich frauenfeindlich eingestellt sind, wie du es ja auch erlebst, und viele Frauen deswegen einfach nie aufsteigen wollen.

Sie gehen außerdem davon aus, dass Frauen von den Schachvereinigungen weniger gefördert und finanziert werden.

Und man darf nicht vergessen, dass in vielen Ländern dieser Welt Frauen nicht gleichberechtigt sind. Sobald sie verheiratet sind und Kinder haben, kann sie noch so gut im Schach sein, sie hat dann keine Chance mehr, sich zu verbessern. Die Kinder kann sie zum Turnier kaum mitnehmen.

Männer haben aber schon einen kleinen Vorteil, habe ich mal gehört.

Da bestimmte Hirnregionen anders geschaltet sind, Männer sind generell im logischen Denken und im Orientierungssinn etwas stärker.

Also ja, im Gegensatz zu den anderen Antworten hier denke, ich liegt es nicht ausschließlich daran, dass mehr Männer Schach spielen und sie nur deshalb stärker wären. Frauen haben aber in anderen Bereichen wieder Vorteile, also es gleicht sich aus.

Frauen können trotzdem sehr starke Spielstärken im Schach erreichen, Übung ist alles und gleicht auch viele Nachteile aus.

  1. "Sex Differences in Intellectual Functioning" (1988) von Diane F. Halpern et al.: Diese Studie untersuchte Geschlechtsunterschiede in verschiedenen intellektuellen Fähigkeiten, einschließlich Schachleistung. Es wurde festgestellt, dass Männer tendenziell eine geringfügig höhere Schachleistung hatten als Frauen, aber die Unterschiede waren nicht signifikant.
  2. "Sex Differences in Competitive Incentives and Cognitive Abilities" (2003) von Christopher Cotton et al.: Diese Studie untersuchte die Auswirkungen von Wettbewerbsanreizen auf die Schachleistung von Männern und Frauen. Es wurde festgestellt, dass die Einführung von Wettbewerbsanreizen dazu führte, dass Männer ihre Schachleistung verbesserten, während sich bei Frauen keine signifikanten Veränderungen zeigten.
  3. "Gender Differences in Chess Expertise" (2016) von Fernand Gobet et al.: Diese Studie analysierte Daten von über 1,6 Millionen Schachspielen und untersuchte Geschlechtsunterschiede in der Schachleistung unter Experten. Die Ergebnisse zeigten, dass es nur geringfügige Unterschiede zwischen den Geschlechtern gab, wobei Männer tendenziell etwas höhere Elo-Zahlen hatten als Frauen, aber die Unterschiede waren nicht statistisch signifikant.