Sind Autisten anfällig für laute Musik?

8 Antworten

Das kann sehr gut vorkommen. Manche Autisten haben eher z.B Probleme mit grellem oder flackerndem Licht, unangenehmen Gerüchen (Meine Mutter ist Autistin und der wird schlecht, wenn sie etwas riecht, was sie nicht mag).

Aber auch Geräuschempfindlichkeit kommt bei einigen Autisten vor. Solche "Überempfindlichkeiten" entstehen aufgrund unserer Reizfilterschwäche. Wir können Reize nicht filtern, so wie neurotypische Menschen. Unser Gehirn weiß nicht, welche Geräusche es ignorieren kann und selbst, wenn wir es wissen, habe zumindest ich persönlich starke Probleme damit, es zu ignorieren bzw. es geht wirklich absolut nicht. Neurotypische Menschen sind ja (meistens?) dazu in der Lage, sowas auszublenden. Die plärrenden Kinder, die kläffenden Hunde, Türengeknalle, auch laute Musik vom Nachbarn, das Autogehupe draußen, ein kreischendes Baby, irgendwelche Sirenen, Kettensägen- und Bohrgeräusche, ... Alles Geräusche, die neurotypischen Menschen nicht allzu sehr zu schaffen machen, bei einem Autisten jedoch wortwörtlich zum Meltdown (und gegebenenfalls auch Shutdown) führen können.

Von mir persönlich kenne ich das, dass ich empfindlich auf die oben aufgelisteten Geräusche reagiere. Natürlich mögen die wenigsten diese Geräusche, aber ich kann sie eben nicht ignorieren und bin dann erstmal ziemlich abgelenkt, kann mich nicht mehr auf meine Sachen konzentrieren. Auch hasse ich Werbungen, in denen geflüstert wird. Wenn ich dann auch noch meine Kopfhörer aufhabe, ist es manchmal so schlimm, dass ich den Ton komplett ausmachen muss. Solch ein Flüstern sorgt bei mir für ein plötzliches Ekelgefühl.

Also ja, darunter können Autisten leiden. Ich habe mal etwas von Noise-Cancelling-Headphones gehört. Die sollen vielen Autisten bei sowas helfen. Für mich wären sie nichts, weil ich währenddessen keine Musik hören und keine Videos mehr schauen könnte. (Oder? Sorry, ich hab mich nie näher mit denen befasst ...)

Jedoch sei gesagt, dass Autisten auch durchaus laute Musik mögen können. Sogar dann, wenn sie eigentlich empfindlich auf laute Geräusche reagieren. Mich stören einige Geräusche auch nicht an jedem Tag gleich viel. An manchen Tagen kann ich es eher tolerieren als an anderen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich bin diagnostizierte Autistin (Keine Selbstdiagnose)👽

Ja, das ist nervig.

Manche Autisten haben eine Geräuschempfindlichkeit...was auch zur Reizüberflutung führen kann.... Was aber nich bedeuten muss, dass Autisten keine laute Musik mögen. Es kann sein das ein Autist durchdreht bei einem lauten ticken der Uhr, dann aber ins zimmer geht und das Volumen der Musik auchmal hochdreht🤷🏼‍♀️

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Ich bin besonders anfällig für laute Schlager, Klassik und Rap.

Aber auch sonst wäre ich im Falle lauter Musik geneigt, einen Hörgeräteakustiker zu empfehlen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – ASS-Diagnose mit 50 / über 20 Jahren im Thema

Autismus ist keine konfektionierte Eigenschaft.