Schindlers Liste?

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ein grandioser Film, den ich damals direkt am ersten Tag im Kino gesehen hatte,

Und ich kann jedem nur empfehlen, sich den Film, wenn möglich, im Kino anzusehen. Denn dort kann man sich dem Impact des Filmes viel weniger entziehen als vor dem Fernseher, wo man jederzeit aufstehen und weggehen kann, wenn man es nicht mehr aushält. Man sollte den Film ohne Ablenkung auf sich wirken lassen, auch wenn er dadurch noch schwerer auszuhalten ist,

ich weiß noch, wie es damals im Kino unmittelbar vor dem Film war. Die Leute packten ihr Popcorn aus und fingen an zu essen. Aber nach kurzer Zeit hörte man niemanden mehr knuspern. Die Popcorneimer blieben voll.

Beim Rausgehen hatte ich so wackelige Knie, dass ich dachte, ich brauche einen Rollstuhl, so fertig war ich.

Während des Films bekam ich immer stärkere Kopfschmerzen. Ich habe mit aller Gewalt versucht zu weinen, denn dadurch wären die Kopfschmerzen ja weggegangen, aber ich konnte es nicht. Erst am Ende, als der Film wieder farbig wurde, flossen die Tränen. Aber ich war seelisch so aufgewühlt, dass ich zwei Tage neben mir stand. Draußen vor dem Kinosaal standen Fernsehkameras und Reporter und hielten uns Mikrophone vor die Nase, aber die meisten Leute haben abgewunken und nur gesagt: "bitte jetzt nicht."

Und ich war nicht unvorbereitet in den Film gegangen, denn mit dem Holocaust hatte ich mich beschäftigt, seitdem ich 13 bin.

Dieses tiefe Erleben hat man vor dem Fernseher einfach nicht.

Naja. Schlecht ist der Film nicht, aber eben ein klassischer Spielberg Film. Alles um die Heldentat von Schindler herum wird gekonnt ausgeblendet, nicht das noch jemand am Helden zweifelt. Zugegeben, Bild und Ton sind sehr gut, trotzdem ist die Handlung sehr linear und lässt kaum Raum für eigene Überlegungen und eigenes Nachdenken zur Thematik zu. Wenn ich bedenke, dass Kubrick diesen Film ursprünglich realisieren wollte, komm ich eben nicht umhin mich zu fragen, wie viel besser er hätte sein können. Der Film lässt für mich an ein paar Stellen zu wünschen übrig

  • Schindler war zu Beginn des Aufstiegs des NS-Regimes ein Opportunist, der die günstigen Arbeitskräfte ausgenutzt hat, um sich selbst zu bereichern. Am Ende des Krieges ist er ein tragischer Held, der Hunderte gerettet hat, der Film versucht aber nie in seiner Handlung diesen Sinnenswandel zu erklären
  • Der Film zeigt das Schicksal von 600 Juden die überlebt haben und richtet kaum das Augenmerk auf die über 6 Millionen, die das nicht geschafft haben
  • Wir erleben die gesamte Handlung durch die Augen eines Deutschen Christen, wie die jüdischen Menschen, die er gerettet hat, die Geschehnisse erlebt und gesehen haben, erfahren wir nicht

Der Film hat es allerdings geschafft, eine sehr breite Masse für das Thema zu interessieren, man darf nicht vergessen, dass es außerhalb Deutschlands bspw. an Schulen nicht ganz so präsent ist und dadurch immer mehr mehr in Vergessenheit gerät. Wenn es um Holocaust-Filme geht ist für mich der Beste hier aber immer noch ganz klar "Shoah", auch wenn man die beiden Filme nicht wirklich vergleichen kann, da es vollkommen verschiedene Filmgenre sind.

Großartiger Film und er ist nicht nur unfassbar gut sondern auch sehr sehr wichtig. Ein Muss für jeden eigentlich.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Einer der besten Filme.

"Schindlers Liste" ist phänomenal kraftvoll und effektiv bei der Darstellung der historischen Gräueltaten. Ich glaube, bei Schindlers Liste kann niemand die Augen trocken halten. Besonders einprägsam ist die Szene, in der Mütter, Lastwagen mit Kindern hinterherrennen. Die letzte Abschiedsszene ist für mich sehr emotional.

"Schindlers Liste" ist ein dreistündiger Film, der sich zu kurz anfühlt.

(ich habe mich an einer Kritik gehalten, die ich 100% zustimme!)

Woher ich das weiß:Hobby – Film, Musik und Serien Liebhaber