Schimmel auf Tapete in der Küche

Schimmel? - (Küche, Schimmel, Feuchtigkeit)

7 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Oh ha das sieht gar nicht gut aus! Klar herrschen in der Küche Dämpfe vom Kochen aber du solltest regelmäßig lüften und sei es zweimal am Tag stoß lüften! Den ganzen Tag Fenster auf wäre bei dem wetter überhaupt nicht gut da sonst die Feuchtigkeit in die Wände zieht. Macht doch in der Küche Heizung an sodass die Luftfeuchte weniger wird.


Tedessa 
Fragesteller
 05.12.2014, 14:38

Grade gemacht. Wir heizen nicht in der Küche, weil wir uns da so selten aufhalten, werden wir aber ab jetzt wohl tun

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tatjanastelzer  05.12.2014, 14:42
@Tedessa

Supi, drücke euc die Daumen. Es gibt im Baumarkt extra Farbe mit Schimmel Ex dann streich es einmal damit!

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Tedessa 
Fragesteller
 06.12.2014, 21:45
@tatjanastelzer

Es hat geklappt! Lüften, Heizen und Spray von Sagrotan drauf und als ich vorhin nach Hause kam war es schon fast weg. Das wird auf jeden Fall beibehalten.

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Zunächst einmal solltest du dich über richtiges Lüften informieren. "Den ganzen Tag offen lassen" sollst du ja auch garnicht, da kühlen nur die Wände aus und es kostet mehr Heizenergie.

3x täglich für ca. 5-10 Minuten lüften mit Fenster GANZ auf (NICHT auf Kipp!) und danach immer wieder auf Raumtemperatur aufheizen. 5-10 Minuten reichen, um die Luft im Raum 1x ganz auszutauschen (bei Kipp gelingt das nicht und nur die Fensterlaibungen kühlen aus). Bei den derzeitigen kalten Temperaturen ist das Lüften besonders effektiv. Danach auf Raumtemperatur aufheizen, da nur warme Luft genügend Feuchtigkeit (aus den Vorhängen, Teppichen, Gipsputz, usw.) aufnehmen kann, die man dann wieder hinauslüften kann.

Raufasertapete an diesen kritischen Stellen (Rolladenkasten/Betonsturz) ist auch nicht optimal, da Raufaser ein Leckerbissen für den Pilz ist. Sie ist porös, hat eine große Oberfläche und Cellulose ist auch noch drin. Obwohl ich kein Freund von Innendämmung bin, hat tatsächlich die Praxis gezeigt, dass dünnere Dämmstreifen am Rolladenkasten und Fenstersturz Schimmel entgegen wirken.

Verändere zunächst einmal dein Heiz- und Lüftungsverhalten. Danach sollte es gut sein. Den vorhandenen Schimmel kann man mit hochprozentigem Alkohol (Spiritus, Bio-Ethanol) entfernen. Bitte keine Chlormittelchen , Schimmel-Ex-Zeugs aus dem Baumarkt oder gar Essig!

Den Vermieter informieren, den Schimmel mit z.B.Sagrotan Schimmel Spray nach Gebrauchsanweisung mit Handschuhen einsprühen und nach Einwirken abwaschen und am Wichtigsten : auf richtiges Lüften achten! Das heißt mehrmals täglich für 5-10 Minuten die Fenster nicht nur kippen, sondern richtig weit öffnen und Durchzug lüften, damit die feuchte Luft entweichen kann und ein richtiger Raumluftaustausch stattfinden kann. Die neue, wenn auch kühle Luft kann sich schneller erwärmen und somit hat man auch nicht, wie manch einer nun vermuten könnte, mehr Heizkosten.

Der Schimmel entwickelt sich bei Euch, wie gut zu erkennen ist, durch Kondensation der Raumfeuchte an einer Wärmebrücke im Bereich des Deckenauflagers.

Der Fehler kann bereits in der Planung liegen, z.B. vergessene Überlappung der Dämmung nach unten und oben vor der Decke. Das kann man aber nur durch Untersuchung mit einer Infrarotkamera oder am einfachsten durch Aufhacken der Fassade erkennen.

An dem Problem seid eigentlich weder Ihr, noch der Vermieter schuld. Schuld sind die einseitigen Entscheidungen der Bundesregierung seit der 1. Wärmeschutzverordnung bis zur letzten "Energieeinsparungsverordnung". In Deutschland siegt bei solchen "Verordnungen" immer gerade der, der zur Zeit der Verabschiedung eines Gesetzes den besten Draht zur Regierung hat.

Heute darf der Planer, wenn er besonders mürbe, pardon wärmedämmende Ziegel einbaut, die miesesten Billig - Fenster einsetzen, wenn er in der Summe mit der theoretischen Energiebilanz des Hauses klar kommt.

Er muß das eigentlich mit einer kompliziert aufgebauten Lüftung ausgleichen, die dafür sorgt, daß stündlich mindestens die Hälfte des Luft-Raumvolumens, vor allem bei kleinen Räumlichkeiten auch das Gesamtvolumen aller Räume ausgetauscht wird.

Das soll mir mal ein Mensch vormachen, der täglich 10 bis 12 Stunden wegen einer solchen Nebensache wie Arbeit unterwegs ist.

Für Euch heißt das u.a.:

Wegen der Regelungen der EnEV müßt Ihr etwa genauso viel zum Fenster hinaus heizen, wie unsere Urgroßeltern vor etwa 100 Jahren aus dem Schornstein, nämlich mindestens 30 bis 50 % des gesamten Heizungsaufkommens.

Diese Forderung (Heizen, damit Feuchte aufgenommen und durch die Außenwand abgegeben werden kann) kann der Vermieter notfalls auch vom Mieter verlangen, wenn der die Funktion der Wohnung (Luftwechsel 0,5 bis 1 mal das Raumvolumen pro Stunde) wegen Abwesenheit nicht gewährleisten kann.

Lokal kann Euer Schimmel übrigens nur durch radikale Entfernung von Tapete und Kleister endgültig behandelt werden. Auf Kalkzementputz sowie auf reiner Kalkfarbe (ohne Dispersionszusatz) wächst kein Schimmel.

Entfernt also den Pudding von der Wand.

Besser lüften und den Vermieter informieren. Je nachdem welcher Schimmel das ist kann das sehr gesundheitsschädlich sein. (Asthma, Allergien etc.)

Das muss gründlich entfernt werden.