Rückstrom bei Sternpunktverschiebung/Schieflast?

3 Antworten

Genau dazu ist die Sternpunktverschiebung ja. Dieser Vorgang beschreibt ja bereits den automatischen Ausgleich, wodurch sich jedoch die Spannungen zum Sternpunkt verändern und bei 400V dann eben keine 239V sind. Bei einem Motor ist das relativ egal, der ist darauf ausgelegt. In einem Wohnhaus sollte man sowas nach Möglichkeit verhindern. :)

Luketheman 
Fragesteller
 21.08.2018, 17:26

Es gibt also keinen Rückstrom ? Es bleibt alles ausgeglichen wie bei der symetrischen Belastung ?

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Shalidor  21.08.2018, 17:33

Jain. Mit einem Neutralleiter würde ein Ausgleichstrom fließen, damit die Phasen zum Sternpunkt bei 230V bleiben, egal was für Widerstände und somit Ströme. Ohne Neutralleiter verteilen sich die Spannungen ungleichmäßig auf die drei Widerstände. Am Ende gleicht sich das dadurch selber aus.

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Luketheman 
Fragesteller
 21.08.2018, 17:47
@Shalidor

Warum fließt mit Neutralleiter ein ausgleichstrom aber ohne keiner ?

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Shalidor  21.08.2018, 22:53
@Luketheman

Wenn du keinen Neutralleiter hast kann auch kein Strom durch den Neutralleiter fließen oder?

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RareDevil  21.08.2018, 18:09

Dann schau Dir mal einen Motor an, der eine Schieflast hat. Dieser hat nämlich einen Windungsschluß/Isolationsfehler und ist dadurch schon vorgeschädigt. Die Wicklungen, die noch in Ordnung sind bekommen aber dann zu viel Spannung und verheizen sich ebenfalls. Das geht kurz gut, dann ist er ganz hin... ;)

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Shalidor  21.08.2018, 22:56
@RareDevil

Das ist ja auch eine ungewollte Abweichung. Ein Drehstrommotor hat niemals exakt gleiche Widerstände, die haben rein technisch immer geringe Abweichungen, und die gleichen sich selber aus. Kurzschlüsse/Wicklungsschlüsse sind ja keine gewollten Abweichungen und viel zu große.

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RareDevil  22.08.2018, 05:44
@Shalidor

Naja, er schreibt ja auch von Sternpunktverschiebung/Schieflast. Ein schwebender Sternpunkt mit leichten Abweichungen ist ja noch keine Verschiebung, solange die Strangspannungen im grünen Bereich bleiben. Schieflast hast Du also folglich bei einem Motor auch erst, wenn die Unterschiede der Leiterströme von einander abweichen.

Der Motor ist dafür einfach ein schlechtes Beispiel, weil der Motor defekt sein muss, bevor es zur Sternpunktverschiebung kommt. Ein besseres Beispiel wäre ein defekter N in einer Hauptverteilung. Aber der Stromverlauf im Drehstromnetz ist und bleibt der gleiche ohne N bei Schieflast.

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ganz einfach. die ströme teilen sich auf. egal wie man es sprichwörtlich dreht und wendet. ein teil des stromes fließt immer über einen oder zwei leiter zrück ins netz.

nehmen wir mal an, L1 steht bei + 400 volt, dann stehen L2 und L3 jeweils bei -200 Volt. d-h. jeweils die hälfte des stromes fließt zurück über diese außenleiter...

https://www.zum.de/dwu/depotan/apem112.htm

auf dieser website siehst du es sehr deutlich, was ich meine...

lg, Anna

Eben über die Sternpunktverschiebung und die sich dann etablierenden Ausgleichsströme.

Um das aber zu erklären braucht man, je nach Vorbildung Stunden.....

https://de.wikipedia.org/wiki/Sternpunktverschiebung

Luketheman 
Fragesteller
 21.08.2018, 17:40

Das heist die Ströme gleichen sich weiterhin aus aber die Spannungen ändern sich ?

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Luketheman 
Fragesteller
 21.08.2018, 17:44
@Ursusmaritimus

Wie können sich die Ströme ausgleichen wenn sie unterschiedlich hoch sind ?

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Ursusmaritimus  21.08.2018, 17:45
@Luketheman

Weil sie in den Außenleitern um 120 Grad Phasenverschoben sind.

Aber wie schon in meiner Antwort geschrieben das ist ein sehr komplexes Thema was z.B. in der Elektrotechnikausbildung erst im dritten Jahr kommt.

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Luketheman 
Fragesteller
 21.08.2018, 17:50
@Ursusmaritimus

Ja aber angenommen eine Phase zieht mehr Strom dann können sie sich doch nicht ausgleichen ? und ohne Neutralleiter auch nicht zurück fließen was also passiert mit dem Strom ?

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Ursusmaritimus  21.08.2018, 17:51
@Luketheman

Weil sie in den Außenleitern um 120 Grad Phasenverschoben sind.

Aber wie schon in meiner Antwort geschrieben das ist ein sehr komplexes Thema was z.B. in der Elektrotechnikausbildung erst im dritten Jahr kommt.

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Luketheman 
Fragesteller
 21.08.2018, 17:52
@Ursusmaritimus

Die Ströme können sich nur ausgleichen wenn sie gleich groß sind !

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RareDevil  21.08.2018, 18:19
@Luketheman

Im Drehstromnetz in Sternschaltung dienen die anderen beiden Phasen jeweils als Rückleiter. Solange alle Widerstandswerte gleich sind, ist auch jeder Strom in den Phasen gleich. Eine Sternpunktverschiebung tritt auf, wenn jetzt ein Widerstand größer oder kleiner ist (bzw sogar alle unterschiedlich groß)... Dadurch fließen in jeder Phase dann unterschiedlich hohe Ströme, die immer über die anderen beiden Phasen zurück fließen. Durch die unterschiedlichen Widerstandswerte und den unterschiedlichen Strömen ist dann der Sternpunkt nicht mehr in der Mitte, sondern hat sich spannungstechnisch verschoben.

Spannungs/Stromverlauf

Wärend eine Phase auf den positiven Scheitelwert sind, sind die anderen beiden im negativen Bereich, aber nicht auf dem Scheitelwert. Deshalb dienen die beiden dann als Rückleiter. Aber nur solange, bis die nächste Phase den Nulldurchgang überschreitet. Dann sind zwei im positiven Bereich (aber nicht mehr auf dem Scheitelwert, sondern rgendwo zwischen 0 und Uspitze) und nur eine im negativen... So fließen also 2x Strom vorwärts und ein mal zurück... Die andere positive Sinuswelle geht dann in den negativbereich und es sind wieder 1 positiv und zwei negativ ect... Immer so weiter... Es sind immer nur Momentanbetrachtungen. Das geht natürlich fließend so weiter.

Schau Dir dafür mal ein Video über Drehstrom an und den Spannungs/Stromverlauf. Dann wird es deutlicher...

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