Reiten lernen mit 20?

12 Antworten

Wenn Du eine gewisse Grundsportlichkeit und Beweglichkeit mitbringst, Kann es sogar durchaus von Vorteil sein, dass Du Du eben kein kleines Kind mehr bist. Weil Du das, was der Reitlehrer Dir erklärt, ja ganz anders verstehst und umsetzen kannst. Kleine Kinder machen zwar viel intuitiv und angstloser, aber sie sind auch unkonzentriert und bisweilen sogar verträumt und deutlich weniger fokussiert.

Es gibt viele Reitschulen, die insbesondere Reiten für Erwachsene Anfänger anbieten. Ich würde einfach mal reihum bei den Reitschulen in Deiner Umgebung anrufen und mich informieren und mich dann für diejenige entscheiden, die Dir rein gefühlsmäßig zusagt. Wenn Du aber im Laufe der Zeit feststellst, dass es Dir dort doch nicht zusagt, hör nicht mit dem Reiten auf, sondern wechsele lieber die Reitschule, denn es ist Freizeit und Hobby und da sollte man sich wohlfühlen und Spaß haben.

An unserem Stall gibt es eine Reitschülerin, die hat auch erst als Erwachsene mit dem Reiten angefangen und den Weg über einen Anfänger-Ferienkurs im Rahmen eines Reiturlaubes gewählt, weil sie da intensiv eine Woche lange die Grundbegriffe gelernt hat. Sie kam dann zu uns, nahm noch einige Sitzlongen und nimmt nun an den Erwachsenen-Abendstunden teil. Das ist auch ein ziemlich guter Weg.

Kein Problem, außer du hättest körperliche Einschränkungen, aber ist ja nicht unbedingt abhängig vom Alter. "Kunststücke" sind beim, ich nenne es mal, normalen Reiten nicht gefragt, die kannst du getrost den Zirkusleuten überlassen ;))

Jedoch sind auch als "Feld-Wald-Wiesen-Reiter" 2 Dinge essentiell: zum Einen ist ein Pferd per se nicht dazu gemacht, einen Reiter zu tragen. Mein Lieblingszitat in diesem Zusammenhang: Die Dressur ist für das Pferd da, nicht das Pferd für die Dressur (Bent Branderup). Um das Pferd gesunderhaltend zu reiten, ist es ein gewisses Maß an Dressur unerlässlich. Nur so kann es die benötigten Muskeln, Koordination, Geschmeidigkeit erlangen und erhalten, um den Reiter ohne Schaden zu nehmen tragen zu können. Auch, wenn man vornehmlich nur ausreiten geht.

Zum zweiten muss jeder Reiter, der alleine mit einem Pferd unterwegs ist, sowieso im Gelände, die Hilfen und einen unabhängigen Sitz soweit beherrschen, dass er das Pferd unter Kontrolle hat. Ergo sollte wirklich auch lang genug vernünftiger Unterricht genommen werden, bis man so weit ist und zumindest die Grundgangarten sicher reiten kann.

Viel Spaß :-)

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Pferdewirtschaftsmeisterin

Reiten ist eine Kunst.

Allerdings bis du nicht zu alt sondern genau richtig.

Der eine Teil ist richtig auf dem Pferd zu sitzen und ihm verständliche Signale zu vermitteln, der wesentliche Teil ist aber Führungsperson zu sein.

Nur einem vertrauenswürdigen, intelligenten, fairen, souveränen, geistig starken , fürsorglichen Führer wird ein Pferd vertrauen und folgen, so gut es kann. Das ist man aber eher erst ab 16/18. Du bist also nicht zu alt.

Fang erst mit den Grundlagen der Reitkunst an. Sei konsequent, aber sensibel und und sanft. Pferde wurden gezüchtet grundsätzlich alles zu machen was ein Mensch will, drum macht es nicht was man will, hat man falsche Signale gegeben und man muss den Fehler meist bzw. immer bei sich suchen.

Achte darauf, dass du linke Seite und rechte Seite ausgeglichen hast (Kraft im linken rechten Bein sollte gleich gross sein wie auf der anderen Seite, sonst trainiere und gleiche aus.

Reite nicht mit Zügeln, sondern mit deinem Gewicht und Beinen. Zügel sind nur für kurze Signale da und man sollte nie zerren.

Sitze so oft auf dem Pferd wie es geht, nur so lernst du es. Eine Frage der Stunden im Sattel. Drum geh ausreiten, auf Wanderritte usw. sobald du einigermassen zurecht kommst. Besonders gut lernt man zb in einer wochenlangen Wanderreitferien. Das ist auch eine der schönsten Möglichkeiten ein fremdes Land kennen zu lernen.

Lerne so schnell wie möglich ohne Zügel zu reiten.

Bedenke, so bald du die Grundlagen hast, wichtiger als reiten ist die Beziehung zum Pferd und die Akzeptanz als Leader auf dem Boden. Die Akzeptanz erlangst du leichter am Boden im täglichen Umgang (putzen!) oder mit Bodenarbeit. Nur ein Pferd dass dich als Leader akzeptiert, ist ein sicheres Pferd. Sobald es dir blind bei jeder Gefahr vertraut, am Boden und im Sattel, ist es vollkommen sicher, DAS ist das Ziel neben der eigentlichen Reitkunst.

Solange du nicht soweit bist, ist der Leader die Reitlehrin und der Besitzer und du solltest nie ohne sie sein.

Viel Spass.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Dahika  08.02.2019, 08:40

Na ja...

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Es ist nicht schwer und man kann das in jedem Alter lernen!

2AlexH2  08.02.2019, 01:00

aha, nicht schwer? Drum bin ich ja auch so ne schlechte Reiterin nach 20 Jahren.

Schätze das ist ne Frage der Ansprüche an sich selber und der Definition was reiten eigentlich bedeuten. Für mich ist es mehr als auf einem Pferd sitzen können.

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glaubeesnicht  08.02.2019, 01:30
@2AlexH2

Ok! Bist du schon mal in Südamerika im Gelände geritten? Und das tagelang? Das ist mehr als das Rumgehoppel in deutschen Reithallen!

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2AlexH2  08.02.2019, 01:40
@glaubeesnicht

Und ja ich weiss wie das geht in Südamerika und anderswo zugeht - nenne ich sitzen können nicht reiten.

Reiten heisst das Tempo langsam und schnell bestimmen zu können, die Gangart, perfekte Volten zu reiten, so dass das Pferd sich trägt und biegt, versammelt zu reiten, so dass es durch das Gewicht des Reiters keinen Schaden nimmt. Wer ne perfekte Volte hinkriegt, mit gebogenem Pferd, den kann man zumindest Anfänger nennen. Alle anderen wissen noch nicht Mal was reiten ist.

Aber ein tagelanger Ritt wie du ihn beschreibst ist ein tolles Erlebnis und sehr guter Anfang für eine Reitkarriere. Bloss musst du jetzt noch in die Reitschule lernen, ein Pferd tragend zu reiten und nicht zu verreiten.

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glaubeesnicht  08.02.2019, 01:57
@2AlexH2

Du hast keine Ahnung! Ich sehe in deinen Beiträgen nur die Arroganz deutscher Reiter!

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2AlexH2  08.02.2019, 02:02
@glaubeesnicht

Wenn du wüsstest.

Geh in eine reitschule, dann reden wir weiter. Du weisst ja nicht Mal von was ich schreibe. Nebenbei bin nicht deutsch und reite sowohl südamerikanischen Gauchstil, wie english, wie mongolisch ;-).

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glaubeesnicht  08.02.2019, 02:04
@2AlexH2

Ich habe eine deutsche Reitschule besucht! Daher weiß ich, wovon ich rede!

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2AlexH2  08.02.2019, 02:08
@glaubeesnicht

Ok dass ist gut. Aber dann weisst du wohl wie schwer es ist eine Volte oder Kurve korrekt über den Rücken und in perfekter Biegung zu reiten?

Ein Pferd zu versammeln und so zu reiten?

Oder annst du gar eine perfekte Piafe reiten, wie das sehr gute Gauchos auch können.

Also ich bin nach 2o Jahren noch nicht so gut auch nur eine Volte perfekt zu reiten, ganz zu schweigen ein Pferd zu versammeln. Das Pferd muss ja auch erst entsprechend trainiert werden.

Wenn dir das alles einfach fällt Hut ab, du musst sehr viel Talent haben.

Oder du bist sehr jung und weist keine korrekte Selbsteinschätzung ein.

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Also zu alt bist Du sicher nicht. Reiten kann man eigentlich in jedem Alter erlernen. Ein bisschen Talent und vor allen Dingen Körperbeherrschung kann nicht schaden.

Aber es ist ein himmelweiter Unterschied ob man "reiten kann" oder eben nur auf einem Pferd sitzt und sich tragen läßt.

Gerade wenn Du ins Gelände gehen willst, mußt Du sattelfest sein. Da kann immer etwas passieren. Wenn Du in der Halle runterfällst ist das blöd, aber das Pferd kann nicht weg. Wenn Du im Gelände unfreiwillig absteigst, kann wer weiß was passieren.

Aber nimm halt einfach ein paar Reitstunden. Dann merkst Du schon selber ob es das ist was Du Dir vorstellst oder eben nicht.