Reiterfahrungen Traber?

7 Antworten

Das kommt immer drauf an wie lang so ein Traber auf der Rennbahn gelaufen ist und wie er in seinem früheren Stall gehalten wurde.

Unsere Traberstute war nur kurz im Trabsport und kennt sehr viel.Sie ist auch sehr nervenstark.Sie ist eigentlich wie alle anderen Pferde.

Aber es gibt auch andere,die natürlich nicht viel kennen und auch richtig aggressiv reagieren können.

Ich würde dir empfehlen,dass du dir mindestens noch eine Person mitnimmst die dann alles noch mal mit anschaut.

Es sind meiner Meinung auch gute Freizeitpferde,aber man muss damit rechnen das das Pferd eventuell nicht gallopiert da es ihnen verboten wurde. Aber das bekommt man mit viel Training auch wieder weg. 

Naja, was heißt anspruchsvoll. 

Manche Traber sind eben Trabrennen gelaufen - das sind Renn- und Fahrpferde, keine Freizeitgondeln. Auch werden sie im Rennstall anders behandelt als bei "normalen" Reitern. Beispielsweise werden sie quasi nie geputzt, sondern immer gewaschen. Aber das schaut man sich am Besten mal direkt im Rennstall an, wenn man so einen Traber möchte. Dann versteht man auch, wieso sie das ein oder andere nicht kennen.

Die sind auf Trab gezüchtet und das kommt beim einen mehr, beim anderen weniger durch. 

Du wirst es ausprobieren müssen. Nimm auf jeden Fall einen Trainer mit, der mit Umschulung von Trabern Erfahrung hat, falls der Traber von der Bahn kommt. 


GhostBird 
Fragesteller
 13.07.2017, 19:03

Danke, das war sehr hilfreich, wusste ich aber schon, hätte ich anmerken sollen. Dieser Traber kommt nicht (direkt) von der Bahn, hast du Erfahrungen mit Temperament und Gangarten (Schwung)?

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LyciaKarma  13.07.2017, 19:18
@GhostBird

Nein, ich habe keinen Traber und auch keine direkten Erfahrungen mit der Rasse. Evtl gibts da auf Facebook Gruppen für oder so? 

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Also ich habe mir im November 2016 eine Traberstute gekauft, sie war erfolgreich bis ca Juli 2016 auf der Rennbahn, also sie kannte es nur zu rennen, denn Kopf irgendwo ganz oben zu haben (so wie sie es gelernt haben).
Am Anfang bin ich sie ca 2 Monate nicht geritten zum Vertrauen aufbauen, da diese sehr unsicher war.
Jetzt sind wir schon zusammen gewachsen, sie bemüht sich wo sie kann & macht alles mit !
Der Kopf ist schon schön in Anlehnung, sie hat einen schönen ruhigen Trab gefunden & die Hilfen lernt sie auch immer mehr.
Galoppieren macht ihr unheimlich viel Spaß, aber da tut sie sich noch sehr schwer, das braucht halt seine Zeit !
Ausreiten ist mit ihr kein Problem mehr, sie ist total tritt sicher & erschreckt sich auch nicht mehr so viel.
Letztens hat sich zum ersten Mal ein Kind drauf gesetzt & ist sie geritten, dass war gar kein Problem, sie passte sogar extra auf das Kind auf & machte alles ganz vorsichtig.
Die Rasse ist auch sehr vielseitig ich mache mit ihr lauter verschiede sachen das es nicht langweilig wird, wie Stangen Arbeit, doppellonge, Dressur, ausbreiten, normal longieren, Boden Arbeit, frei Arbeit & jetzt will ich ihr das halsring reiten beibringen.
Also wenn man ihnen Zeit, Geduld & viel Liebe schenckt sind es dir besten Pferde ! :-)

Traber sind halt für die Trabrennbrahn gezüchtet worden (selbst wenn die da nie waren liegt das immer noch in den genen).

Das bedeutet dass der Galopp oft sehr schwach ausgeprägt ist und diese sehr schwer zum angaloppieren sind. im Trab wurde auch nicht darauf gezüchtet dass dieser bequem zum sitzen ist - schnell soll er sein. Langsam traben kann bei den Pferden hier zu einer herausforderung werden.

Das ist aber nun halt allgemein gesagt - das bedeutet nicht das jeder Traber so ist da natürlich alles auch vom Charakter und vom Ausbildungstand des Pferdes abhängt.

Ist der Traber jemals Rennen gelaufen oder wurde dafür trainiert? Wenn ja - immer ne heikle Sache. Das Reiten an sich ist gar nicht so das Problem. Aber der Trab ist immer ein anderer und es gibt viele, die das Galoppieren, wie man es von Reitpferden gewohnt ist, nie lernen - erstens, weils ihnen verboten wurden, zweitens ist das Traben bei guten Trabern genauso reingezüchtet wie das Springen in guten Springlinien. Auch im Umgang ist es eigentlich so, dass man sie "normal" behandeln kann - sie werden zwar anders behandelt, aber sie kennen ja den Kontakt/Umgang mit dem Menschen, und da es ja keine Liebhabertiere sind, wie bei vielen Privatleuten, sind die auch erzogen. In den meisten Fällen sind die nicht so verkorkst, wie viele denken. Aber ich persönlich empfehle niemandem, einen Traber zu kaufen, wenn er nicht gerade eh nur "belanglos" reiten will. Ein geschultes Auge sieht dem Traber den Traber immer an, egal, wie gut er sich umstellt, sogar bei denen, die keine Rennen gelaufen sind. Wer Turniere plant, dem rate ich ab. Und wer nicht die nötige Erfahrung ist, dem auch. Der stellt sich beim Reiten nicht einfach auf Reiten ein, da muss man gezielt dran arbeiten.

Zudem sind leider allgemein Rennpferde viel zu früh im Sport und noch früher im Training. Warum sie schon "jung" ausrangiert werden? Weil sie länger gesundheitlich nicht durchhalten. Und die Rache, die das zu frühe Training usw. fordert, muss dann der, der das Pferd danach kauft, ausbaden. Oftmals Rückenleiden oder irgendwas mit den Beinen. Das ist das mMn noch viel größere Problem. Zumal das Probleme sind, die diese Pferde lebenslänglich haben.