Regendecke? Was haltet ihr davon?
Ich möchte mal ein paar Meinungen einholen, deswegen beschreibe ich hier mal meine Situation weshalb die regendecke etc.
Also ich habe ein Pony, Araber Shetty Mix, sie ist 19, Rehepferd(hatte aber schon seit sie auf unseren Hof gekommen ist vor ca 3 Jahren keinen Reheschub mehr) und steht auf einem größeren Paddock mit unterstand.
Sie hatte schon einmal eine Kolik, die Hofbesitzerin, welche auch gerade Tiermedizin studiert, meint es sei das Wetter gewesen. Es war nass, kalt(winter), sie hat auch gezittert. Ihr Winterfell ist eigentlich recht dick.
Ein paar mal hab ich auch schon erlebt dass sie durch den Regen unterkühlt war und ich dann 1-2 Stunden mit ihr spazieren musste bis ihr wieder warm war. Das eine mal war sogar diesen Sommer, es waren nachts so 10° oder so und es hat geregnet
Aber irgendwie scheint sie der Regen nicht zu stören, sie stellt sich so gut wie nie unter den Unterstand, egal wie stark es regnet. Ich hab echt keine Ahnung wieso.
Deshalb hab ich vor ihr für kühlere/kalte tage mit Regen eine regendecke zu kaufen. Wetterfest ist sie ja eigentlich, Regen allein macht ihr ja auch nichts aus, aber wenn es dazu noch kalt wird hab ich eben schon öfter mitbekommen, dass ihr kalt war.
Was haltet ihr davon?
LG ^^
5 Antworten
Ja, mach das ruhig. Allerdings solltest du dir keine ungefütterte Regendecke kaufen, denn die hält zwar das Fell trocken, verhindert aber, dass das Fell sich unter der Decke aufrichtet und so für eine wärmende Luftschicht sorgt. Auch gefütterte DEcken verhindern natürlich das Aufrichten der Haare unter der Decke, aber da sie ja gefüttert sind, macht das nichts. 100 gr. sollten es dann schon sein.
Araber-Shetty ist aber eine unglückliche Mischung (wie auch Araber-Isländer). Der eine Teil braucht Trockenheit und einen guten Schutz, der andere Teil aber nicht und stellt sich darum vielleicht auch nicht unter. Meine reine Araberin z.B. stellt sich auch bei fast 40 Grad nicht in den Schatten, aber wenn es regnet, dann geht sie in den Offenstall. Blöd wäre es, wenn sie eine Mischung aus den Extremrassen wäre. Dann würde der Araber in ihr vermutlich bei 40 Grad draußen bleiben, was aber dem Shettyanteil schadet, während der Shettyanteil dafür bei Regen und Sturm draußen bleibt, während der Araberanteil schlottert. Schwierig. Leider denken die Vermehrer, die solche Pferde produzieren nicht daran. Na ja, nicht deine Schuld.
Der Araber ist Wetterkünstler der höchsten Stufe und schlottert garantiert niemals.
Dann ist da noch Shettland drin was im Herkunftsland auch nie kalt wird.
Dieses Pferd müsste eigendlich noch besser als alle anderen mit Wetter zurecht kommen.
Regendecken und Decken überhaupt sind Mode und keine Pflicht oder Nutzen.
Also Nein.
Lieber solltest du dein Pferd artgerecht unterbringen wo es laufen kann um normal zu funktionieren. In einem Paddock zu stehen wo man sich nicht bewegen kann ist keine artgerechte Haltung sondern Gefängnis.
Wenn dann das Pferd da nur rum steht kann es bei einer bestimmten Wetterlage dazu kommen, das die tatsächlich mal kalt werden.
Wenn man als Mensch sich so viel ein mischt resultiert das in den allermeisten Fällen bei einem kranken Pferd.
Das Fell von Pferden ist dazu gemacht Wasser abzuleiten, Unmengen an Regen auszuhalten und der Kälte zu trotzen und natürlich Schnee und Wind auszuhalten.
Wir Menschen aber meinen wir müssen diese Naturburschen vermenschlichen und einkleiden, beeisen, überfüttern und unnatürlich zu bewegen.
Wetterbedingt eine Kolik zu haben ist nicht wegen der Temperatur sondern wegen des Luftdrucks.
2 mal im Jahr kann es dem Pferd kalt werden und das ist normal.
- Wenn das Fell gerade erst gebaut wird und es dann schon etwas kälter wird, das hat aber einen guten Effekt (wenn die Zittern) wird gleich vom Körper nach 1 bis 2 Tagen Fell nachgeschoben - dann friert da keiner mehr. Unterbricht man diesen Vorgang indem man schnell dem frierenden Pferd eine Decke auflegt hat man keinen Wachstumsschub und das Pferd bleibt den ganzen Winter über empfindlich.
- Bei einer einzigen Wetterlage (Nass und gleichzeitig hoher WInd) die oft im Frühjahr vor kommt frieren die Pferde auch, weil sie bis aufs Hemd nass werden - da reicht es aber (für diese 1 bis 2 Tage) die Pferde an einen windgeschützen Platz zu bringen, wo sie wieder trocknen können.
In meinem Leben hatte ich bisher einige Pferde und nicht ein einziges hatte jemals eine Decke auf - noch nicht mal eine Abschwitzdecke (weil auch die vollkommen unnötig ist.).
Da reicht aber auch das Pferd in eine windstille Ecke zu stellen und einen Berg Stroh drauf. Ich hätte nicht mal eine Decke die ich auflegen könnte.
Meins bleibt halt nicht unbedingt in der Ecke, es will ja seinem Tagesablauf nachgehen und im Aktivstall gehört dazu auch durch den Regen laufen. Ich besitze für jedes Pferd eine Regendecke, denn wenn die manuelle Therapie ansteht, möchte die Tierärztin auch trockene Pferde behandeln, um nicht abzurutschen mit den Händen und sollte der Termin zufällig an einem Regentag sein, bekommen sie zwei Stunden vor dem Termin eine Decke drauf und dürfen im Stall bleiben. Ich hab nichts davon, die Tierärztin auch nicht und die Pferde erst recht nicht, wenn die Therapie an einem Pferd stattfindet, das schon völlig entnervt und davon verspannt ist, weil es vor dem Termin stundenlang angebunden wo stehen musste. Anfangs dachte ich, dann müssen sie halt für die zwei Stunden vor dem Termin in eine Krankenbox. Ich musste den Termin verschieben - beide Pferde habe ich vor Stress nassgeschwitzt in der Box vorgefunden.
Wenn ich jetzt eh schon die Decken besitze, kann ich sie auch mal kurz drauf legen, um sie einmal durchzutrocknen. Wie gesagt, das ist in den über 10 Jahren, die ich das eine von beiden Pferden jetzt habe, genau einmal vorgekommen, weil es 2,5 Monate im Endeffekt durchgeregnet hatte und der Fellwechsel zum Sommerfell schon relativ weit war.
Noch was lustiges zum Eindecken beim manuellen Termin: Ich habe Stallkollegen sofort mit ihren Decken zu ihren Pferden laufen sehen und sie die Worte sagen hören "wenn DIE schon eindeckt, wird's wirklich kalt" :-D
Deswegen hatte ich "großes Paddock mit Unterstand" geschrieben... mir is nur das Wort offenstall nich in den Sinn gekommen^^ sie kann sich dort frei bewegen und steht mit noch 3 anderen Ponys zsm.
Danke für deine Antwort
Nein, bitte keine ungefütterte Regendecke! Damit kann das Fell das Fell darunter nicht mehr aufstellen.
Entweder man deckt ganz ein - und ist dann für den Wärmehaushalt des Pferdes verantwortlich - oder man lässt es bleiben.
Eine Komik wegen Kälte ist Blödsinn. Bei Wärme, Gewitteruft, ja. Aber nicht bei Kälte. Das hatte dann andere Gründe.
Hat das Pferd denn die Möglichkeit, sich warm zu laufen?
Kurze Rechnung bzgl Eindecken, aus einer Antwort von mir vor ein paar Tagen kopiert:
Ziehst du den ganzen Winter eine reine Regenjacke an? Du nimmst dem Pferd die Möglichkeit, die Haare aufzustellen. Also musst du dann dafür sorgen, dass das Pferd nicht friert. Da reicht EINE Decke, dazu noch angefüttert bei weitem nicht aus.
Du brauchst mindestens 5, besser 7 Decken (Wechseldecken inklusive gerechnet!) Um ein Pferd im Winter vernünftig einzudecken.
2x eine 50/100g Decke, eben keine ganz ungefütterte aus dem oben genannten Grund.
2x 150/200g, die wird angezogen, wenn es deutlich kälter wird, das Pferd kann das ja nicht mehr alleine.
Dann je nach Winter.... Ist der Winter hart 2x 250/300g, ist er lasch, reicht eine davon. Bei einem harten Winter empfiehlt sich ggf. Noch 1x 350/400g, aber nur selten nötig.
Wenn man dann bedenkt, dass jede Decke rund 100 Euro kostet UND passen muss.... och ne, wäre mir zu stressig und zu nervig. Vor allem nicht eine einzige Decke über den Winter... Sorry, aber DAS ist wirklich utopisch!
250g oder mehr brauchst du bei keinem Pferd was nicht geschoren wird. 150-200g sind da die Obergrenze. Wir haben inzwischen ja keine Winter mehr wo es -20 Grad hat.
Bei meinem Senior (einziges Pferd was bei mir eingedeckt wird) habe ich eine mit 50g, eine mit 100g und eine mit 150g - das reicht völlig aus.
Stimmt, die extremen Temperaturen haben wir ja gar nicht mehr. Und dennoch würde ich eine davon da haben an 250/300g.
Wenn man sich so überlegt - auch dann sind es locker 500 € und das nur mit einer Wechseldecke von den "regelmäßig" gebrauchten. Und keine Garantie, dass die passen.
Edit ging nicht mehr...
Dein Senior wird vermutlich auch nicht mehr so verschwenderisch mit seinen Decken umgehen - grundsätzlich empfiehlt es sich aber, jeweils eine weitere in petto zu haben.
Das stimmt - kaputt geht da (glücklicherweise) fast gar nichts mehr. Aber natürlich ist vor allem die Erstanschaffung ein teurer Spaß, zumal man bei manchen Decken auch erst nach einigen Wochen sieht ob sie auch wirklich gut sitzen oder sich das Pony nicht doch auf einmal irgendwo aufscheuert etc. Wenn ein Pferd ohne Decken auskommt würde ich das auch jederzeit dem Eindecken vorziehen.
Bingo, exakt das meine ich bzw. wollte ich mit der Rechnung veranschaulichen.
Eine andere Alternative wäre Bewegung - 19 ist ja noch kein mega Alter und Rehe, der letzte Schub vor über 3 Jahren - das Pferd sollte definitiv bewegt werden. Im Schritt aufwärmen, aber dann kann man ja ruhig traben und galoppieren. Das regt den Kreislauf an und wärmt das Pferd ebenso - genau wie Muskelmasse.
In dem Fall würde ich das Pferd eindecken.
Würde es aber langsam steigern.
Also erst so ab 10 °C bei Regen, eine regendecke und dann mit den Temperaturen abwärts, eine regendecke mit Filz und dann langsam steigern bis auf 100g Füllung. Das müsste reichen.
Wenn die Temperaturen zwischendurch steigen, Decke wieder runternehmen. Sonst läuft man " Gefahr " das das Pferd schwitzt.
10 Grad ist aber Wohlfühltemperatur beim Pferd, wenn du es da eindeckst, dann fühlt es sich nimmer wohl. Schade das die Pferde das nicht ausdrücken können, weil die wenigsten Menschen fähig sind deren Gesichtsausdruck zu lesen.
Zumindest wenn es Geschorren wird meinte ich sollte man ab 10°C anfangen.
Ansonsten würde ich es so anpassen, wie das Pferd mit dem Wetter klar kommt. Wenn es schon am frieren ist bei 10°C dauerregen,würde es von mir definitiv eine Decke bekommen.
Alle Pferde kommen mit "Wetter" klar, nur der Mensch meint es geht ohne ihn nicht.
Wenn sie frieren brauchen sie keine Decke sondern einen Platz (Windgeschützt) wo sie wieder trocknen können.
In 46 Jahren Pferdehaltung haben meine Pferde vielleicht 3 mal leicht gefroren - also kein Grund für Decken - und nicht ein einziges ist jemals davon Krank geworden.
Wenn man ein Pferd schert, gehört man eh zu denen deren Pferd nur Sportgerät ist. Eine einzige Ausnahme ist ein Cushingpferd - aber da schert man nicht das ganze Pferd.
Wenn das Tier sich nicht freiwillig unterstellt, dann bedeutet das ganz einfach, dass es sich nicht daran stört.
Wir haben seit vielen Jahrzehnten Pferde - eine Kolik wegen Kälte habe ich noch nie erlebt.
Wo studiert sie denn?
Hmm du hast recht.. aber wenn sie danach friert ich weiß auch nicht haha
Sie studiert an einer Uni, welche es ist weiß ich nicht.
Frieren ist doch nicht schlimm, genau so wenig wie schwitzen.
also in dem Fall, ist es mir wurscht, was in den Büchern steht. Wenn meine Stute friert, das kommt aber eher im Herbst vor, dann wird sie eingedeckt.
Warum nicht einfach irgendwo hin gestellt, wo sie wieder trocknen kann. Übrigens werden Pferde die nicht eingedeckt sind wesentlich schneller wieder trocken.
@friesennarr,
hast Du schonmal davon gehört, dass es nicht immer möglich ist, seinen Vorstellungen entsprechend zu leben bzw. seine Pferde zu halten?
Die Alternative wäre dann wohl: Pferd abschaffen, ja?
Da ist doch wohl sinnvoller, eine vernünftige Alternative (in diesem Fall Decke) in Erwägung zu ziehen.
Nein ist es nicht.
Pferde sind Naturburschen die muß man nur lassen.
Und es sollte immer möglich sein, sein Tier so gut es irgend geht zu halten. Aber egal in welcher Haltung sind Decken vollkommen unnötig.
Auf was für blöde Ideen die Besitzer kommen hat nichts mit der richtigen Haltung vom Pferd zu tun.
Yo, super, dass Du das alles so weißt ... ;-)
Und es mag auch Leute geben, die so vermessen sind, ihre Pferde den ganzen Winter durchtrainieren zu wollen ... ok, in Deinen Augen "blöde Idee der Besitzer" ...
Definitiv eine blöde Idee der Besitzer - was spricht dagegen ein Pferd zu trainieren trotz Winterfell und Kälte? Hat bei uns noch nie einen Abbruch gemacht.
Aber ich weiss, das die heutigen Pferdebesitzer eher dem nachrennen was alle anderen Machen und was der Markt zu verkaufen sucht als zu überlegen was "das Pferd" eigendlich wirklich braucht und wie man auch gut und leistungsfähig reiten kann ganz ohne Schnickschnack am Pferde.
Ich weiss das weil ich soch seit über 45 Jahren mit Pferden zu tun hab.
Auch da braucht man keine Decke.
Ich habe dafür ein Solarium. Und danach gehts wieder in den Offenstall.
Wer sein Tier nicht artgerecht halten kann, der sollte es abgeben.
Wenn man das, was man mit Pferden macht, mit Hunden machen würde, dann gäbe es hier Tote.
Das möchte ich sehen, wie jemand ungestraft einen Hund in eine entsprechend kleine Box sperren würde um ihn dann ne Stunde am Tag Kreise drehen zu lassen.
Wow ... ein Solarium ... ja, das ist natürlich toll ... vor allem, weil das wirklich gesund für's Pferd ist, wenn es danach wieder nach draußen (oder dem, was so Offenstall genannt wird) kommt ...
Ach, Kinder, bleibt ruhig in Eurer Wendy-Welt und macht sie Euch, wie sie Euch gefällt und schimpft ruhig auf alle Menschen, die nicht dort leben.
Schon einmal bedacht, dass Ihr nicht alles wißt und vor allem nicht alles richtig einschätzen könnt? Und man sieht gerade wieder wunderbar, dass langjährige Pferdehaltung nicht wirklich hilfreich sein muss ...
Ich bin 50 und weit entfernt von einer Wendy-Welt.
Es ist überhaupt kein Problem für ein Pferd unter dem Solarium zu trocknen, wieder abzukühlen und in den Offenstall (großer überdachter Bereich in dem mehrere Pferde stehen können, so sie es denn wünschen und nicht lieber auf der Weide sind).
Ja, Pferde hält man artgerecht in Gruppen, mit viel Platz und Anregung zum Bewegen.
Pferde sind Lauftiere, die in Herden leben.
Es handelt sich wider Erwarten tatsächlich nicht um einen Höhlenbewohner.
Kann man sich das nicht leisten - kein Pferd. Zumindest halten das Pferdeliebhaber so.
Wenn wirklich mal der Regen sehr ungünstig, sehr langanhaltend etc. ist, dass sie sich gar nicht selbst helfen können, wie es bei meinem Wallach mal im April/Mai (2012 oder 2013) komplett durchgeregnet hatte, reicht es auch, einmal für so lange eine Decke aufzulegen, bis das eine Pferd, das es gar nicht mehr geschafft hat, sich selbst zu wärmen, wieder trocken ist. Das ist meist nach 1 bis 3 Stunden, je nachdem, wieviel Fell die gerade haben. Dann kommt die Decke wieder runter, denn dann können sie sich wieder selbst helfen, auch, wenn sich das Wetter nicht geändert hat.