Redewendung?

4 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Weitere Erklärungen:

Wer ist dieser Ganove, dessen Leben eine einzige Räuberpistole zu sein scheint?

http://www.bild.de/regional/hamburg/sein-lebe... 

Weiß irgendjemand, warum man eigentlich das Wort `Räuberpistole` benutzt, wo es um zurechtgelegte Maerchen handelt? - Im Wörterbuch der deutschen Umgangssprache (Band 36 der Digitalen Bibliothek) vermutet Heinz Küpper: Räuberpistole f: 1. übertrieben geschilderte Begebenheit; lügenhafte Erzählung. Wohl verdreht aus »Räuberhistorie«. 1870 ff.

Diese Beobachtung passt zu der Mode der Räuberromane im 18. und 19. Jahrhundert.

Ich finde eine Verdrehung aus "Räuberhistorie" weit hergeholt. Aber, es gibt in der Umgangssprache ein Wort für billige Presseerzeugnisse, "Postille". Ich sehe da eine Verbindung zu den Groschenromanen. Und in dem Wikipedia-Artikel findet sich dann sogar ein Hinweis auf "Die Halunkenpostille" von Fritz Graßhoff. Die Verdrehung von "Postille" zu "Pistole" liegt näher. Schauen Sie auch in den Artikel "Kolportage".]

http://www.deutsch-als-fremdsprache.de/austau... 

Räuberpistole: unglaubliche, haarsträubende Geschichte (die jemand als wahr präsentiert)

Herkunft: Determinativkompositum aus Räuber und Pistole. Das Wörterbuch von Hermann Paul nennt Belege seit Beginn des 20. Jahrhunderts

Beispiele:

[1] Mit einer wilden Räuberpistole hat ein angehender Ehemann versucht, seine eigene Hochzeit zu vertagen.

[1] Es klingt wie eine Räuberpistole: Linken-Chef Lafontaine soll wochenlang von mehreren Sicherheitsfirmen bespitzelt worden sein.

[1] Doch um zu wissen, was eine unlogisch konstruierte Räuberpistole von dokumentarisch-literarischen Meisterwerken unterscheidet, sollte man nicht bei Karl Popper, sondern bei Bernard-Henri Lévy nachlesen.

[1] Doch das Buch des Bielefelder Historikers ist keine Räuberpistole, sondern ein gut recherchiertes, glänzend geschriebenes Werk.

[1] „Es wurde kein Spaziergang, auch wenn das darüber geschriebene Buch so hieß, sondern ein Gewaltmarsch, ein Abenteuer mit Spelunken, Hürchen und Räuberpistolen - fingerfertig erzählten und handgreiflich auf die Brust gesetzten.“

https://de.wiktionary.org/wiki/Räuberpistole 

http://www.duden.de/rechtschreibung/Raeuberpistole 

eine Räuberpistole: eine unwahre, unglaubliche Geschichte 

"Der Mordplan entpuppte sich schnell als Räuberpistole. Die Episode zeigt jedoch, dass die Angst vor einem Attentat weit verbreitet ist"; "Nachdem sie letztlich ihre Sachen nicht mehr finden und einer Bekannten Tage später den Verlust nicht plausibel erklären konnte, hatte sie gegenüber dieser in ihrer Not die 'Räuberpistole' erfunden"; "Die Polizei ermittelte - und kam rasch zum Ergebnis. Die Sache entpuppte sich nämlich alsbald als Räuberpistole, an der nichts dran ist. Es gab keinen Überfall, es gab keinen Räuber - und statt eines neuen Handys bekam der flunkernde Filou wohl eher eine gehörige Standpauke" 

https://www.redensarten-index.de/suche.php?su... 

Sachs-Villatte: Räuberpistole f F fig. cf. ~geschichte. Räubergeschichte: f histoire f de brigands (auch fig.) ; fig. histoire f. incroyable

Siehe auch: Räuberpistole: Diese Geschichte ist eine ech... 

Une histoire de brigands: Une histoire invraisemblable. 

http://www.cnrtl.fr/definition/brigand 

ymarc  27.09.2022, 21:38

Alors merci bien pour l'étoile !

0

Den Ausdruck "Räuberpistole" kannte ich zuvor nicht, aber Google macht's möglich, relativ schnell herauszufinden, dass er "unglaubliche, haarsträubende Geschichte (die jemand als wahr präsentiert)" bedeutet. 

umgangssprachlich; Die Herkunft dieses Ausdruckes ist nicht bekannt, sodass man darüber nur spekulieren kann: Wer jemanden mit einer Pistole bedroht, kann unwidersprochen jeden Unsinn erzählen, und einem Räuber kann man ohnehin nichts glauben. Möglicherweise spielte auch "räubern" eine Rolle, was früher im Studentenjargon auch "aufschneiden" bedeutete. Der Ausdruck wurde im ausgehenden 19. Jahrhundert geläufig. Die frühesten Quellen weisen auf Berlin als Ursprungsort hin. Der erste schriftliche Beleg stammt von Meyer (1882), der das Wort in der Bedeutung "aufschneiderische Erzählung" aufführt. Küpper nennt noch zusätzlich die Bedeutung "anspruchslose Kriminalgeschichte"

https://www.redensarten-index.de/suche.php?suchbegriff=eine%20R%C3%A4uberpistole&bool=relevanz&suchspalte%5B%5D=rart_ou

falsch. das ist keine redewendung