Rede bei Beerdigung halten ja oder nein?

19 Antworten

Lieber Fragesteller! Erstmal herzliches Beileid! Wenn Du eine Rede hältst, solltest Du auch ein bischen darauf eingehen wie wichtig er für Dich war - was ihr zusammen unternommen habt, was Du von ihm gelernt hast! Leider haben viele Kinder nicht mehr eine sooo enge Beziehung zu den Großeltern! Das ist heutzutage fast schon ein Geschenk! Viele Familien leben weit auseinander und das Verhältnis ist manchmal auch nicht so gut! Alles Gute!

Zuerst mal... Kopf hoch, es geht weiter... Und Traurigkeit ist wichtig und richtig!!! Auch Selbstmitleid ist eine Art zu verarbeiten!

Rede halten... Wenn Du meinst, das es Dir hilft, ja. Aber ich fürchte, das macht die Sache nicht leichter. Sei doch beim Vorgespräch dabei, wenn mit dem Pfarrer, Redner oder wie auch immer gesprochen wird. Da kannst Du Deine Gedanken einbringen, sie werden dann von wem anderen vorgetragen. Dann musst Du das nicht selbst durchstehen.

Mach Dir in Ruhe Gedanken, bis zur Beerdigung dauert es ja eine kleine Weile. Und entscheide dann, wenn Du drüber geschlafen hast und Dir wirklich sicher sein kannst, was Du willst.

Alles Gute Dir und viel Kraft...

Goodnight  16.03.2012, 01:06

Gute Idee, man kann auch den Pfarrer bitten die Rede der Enkelin vorzulesen. Er wird es sicher gerne tun.

0

Ich hab vollstes Verständnis dafür, wenn man das nicht schafft. Aber vielen Angehörigen oder Freunden ist dies auch ein wichtiges Anliegen, eine Rede zur Beerdigung zu halten. Kannst Dir für die Beerdigung Notfalltropfen (Rescue) in der Apotheke holen, die wirken ein bisschen entspannend und man ist damit nicht ganz so den Gefühlen ausgeliefert. Für die Rede: vielleicht eine Art Dialog mit dem Großvater? Ist jetzt nur so eine Idee. Aber Du könntest vielleicht auf die Art und Weise, Dich ein Stückchen frei reden, von dem, was Dich da belastet (oder ein Teil davon hineinnehmen). Wenn es nicht zu privat für Dich ist.

Sorry, versteh mich nicht falsch aber, dein Opa wurde 87 Jahre alt, hat er da nicht auch das Recht, dass er sterben darf? Vor allem wenn er auch noch krank war. Du machst dir Gedanken, ob du eine Rede an seinem Grab halten sollst - nein, denn davon wird das schlechte Gewissen, dass du zu haben scheinst, weil du denkst, du hast dich nicht genug um ihn gekümmert auch nicht besser. Grabreden werden eigentlich nicht von der Familie gehalten. Es sei denn bei der Beerdigung ist kein Pfarrer dabei und jeder von euch sagt ein paar Worte zum Gedenken an den Opa. Du möchtest deinen Opa wieder zurück haben - hat er sich nie wärend seiner Krankheit darüber geäusert, dass er gerne gehen/sterben möchte? Gönne ihm seinen Frieden, denke an ihn und stelle an seinem lieblingsplatz Zuhause Blumen für ihn auf.

KaDDa123 
Fragesteller
 16.03.2012, 01:11

Das ist vollkommen richtig! Natürlich hatte er das Recht zu sterben dieses Recht hat jeder aber dies ändert nichts an der Tatsache das ein wundervoller Mensch den man geliebt hat von jetzt auf nachher weg ist. Zu mal das Ganze für mich einfach nur überraschend war. Natürlich rechnet man bei einem 87 jährigen jeden Tag mit dem Tod schließlich ist das ein natürlicher Prozess. Wen man dieses 87 jährigen aber morgens beim Frühstück noch gesehen hat wie er eines seiner Lieder aus der Kindheit trällert, er vor wenigen Stunden noch beim Arzt war zu einer Kontrolluntersuchung und wenige Sekunden vor seinem Tod noch zu Abend gegessen hat mit einem guten Appetit dann fällt das Ganze umso schwerer weil man gerade zu diesem Zeitpunkt nicht damit gerechnet hatte. Das dass im Prinzip Schwachsinn ist da so etwas jede Minute passieren kann ist mir klar aber wen man einen Menschen 20 Jahre lang jeden Tag um sich hatte da will einem das einfach nicht logisch erscheinen. Verzeih aber ich glaub Logik ist das letzte was mir im moment weiterhilft und Sätze wie "er hatte einen schmerzfreien Tod und wurde jetzt von seinen Qualen erlöst" klingt in meinen Ohren in Moment einfach nur unverständlich.

0
chrisif96  16.03.2012, 01:15
@KaDDa123

Also wenn mein Opa vor 8 Stunden gestorben wäre, hätte ich etwas anderes zu tun als mit Fremden im Internet zu diskutieren... Das soll aber keine Kritik daran sein, wie du damit umgehst!

0
KaDDa123 
Fragesteller
 16.03.2012, 01:48
@chrisif96

Genau so kommt es aber rüber! Du hättest etwas anderes zu tun ..... und das wäre? Ich hocke da kann nur heulen meine Eltern versuchen zu schlafen ich kann im Moment nicht schlafen und brauchte einen guten Rat. Außerdem tut es gut von anderen zu hören wie sie mit ihrer Trauer umgegangen sind und wie sie meine Idee finden. Ich selbst bin nämlich sehr unschlüssig und werde wohl wirklich eine Nacht darüber schlafen müssen. Ich versuche mich gerade einfach nur abzulenken. Funktioniert zwar nicht wirklich aber von anderen Leuten zu lesen wie sie mit einer solchen Situation umgegangen sind tut irgendwie gut.

0
Goodnight  16.03.2012, 01:12

An vielen Beerdigungen werden Reden von Angehörigen und Freunden gehalten. deinen Kommentar finde ich unmöglich.

1
M6721  17.03.2012, 00:42
@Goodnight

Reden von Freunden ja, aber doch ehr weniger von den Angehörigen - wenn es eine der konventionellen Beerdigungen ist. Ausserdem mal ganz ehrlich, ich möchte auf keiner Beerdigung von einem Familienmitglied eine Rede halten - würde mir einfach zu schwer fallen wegen der Treuer. In der Frage wurde geschrieben, dass der Opa schon seit längerer Zeit krank war - natürlich ist es schrecklich, wenn er stirbt - aber ich persönlich sehe es für ihn als ein ende seiner Schmerzen, wenn er gehn darf. Habe vor nicht gar zu langer Zeit meine Schwiegerelten (beide sehr krank) kurz hintereinander verloren. Da weiß ich, was es heißt, wenn ein Mensch schmerzen hat und sich nicht mehr alleine versorgen kann.

@Goodnigt, mir ist es egal, wie du meinen Kommentar findest - habe nur meine Meinung geschrieben und dazu stehe ich auch.

0

Das tut mir sehr leid für dich- ich kann mich annähernd in deine Lage versetzen- meine Eltern sind beide Mitte 40 und ziemlich krank, man rechnet immer damit, dass irgendwas ist, und allein bei dem Gedanken daran hab ich unsägliche Schmerzen, und ich fühl mich dann ähnlich wie du jetzt! Ich würde dir raten, wenn du das Gefühl hast, dass es dir besser geht, wenn du dich mit einer Rede von deinem Opa verabschieden kannst, dann halte diese!!! Egal, was andere sagen, denken und meinen, egal ob du weinst oder nicht- jeder trauert nunmal anders und die anderen Beerdigungsgäste werden dir dafür keinen Vorwurf machen, wenn du weinst! Das zeigt nur, wie sehr du deinen Opa mochtest und vermisst! Wenn du dir eine Rede nicht zutraust, dann gibt es ja auch noch andere Möglichkeiten, dich ganz persönlich von ihm zu verabschieden: In die Leichenhalle (evtl mit anderen Verwandten, wenn du allein nicht magst), oder beim Sarg verzieren helfen und mit deiner Familie Musik und sowas aussuchen, die dein Opa besonders gern mochte,... Es gibt so viele Möglichkeiten, sich zu verabschieden!

Ich wünsche dir alles Gute!