Pro oder Contra?

8 Antworten

Bei einer aktuellen Studie haben  fast zwei Drittel der befragten Schüler angegeben, Schwierigkeiten mit dem Fach Mathematik zu haben. Die Frage stellt sich: Warum ist das so?

Dann gilt es, die Didaktik der Lehrer auf den Prüfstand zu stellen. Leider ist es so, dass Mathematik für viele Jugendlichen ein abstrakter, schlecht greifbarer Stoff ist, der auch von vielen Lehrern nicht wirklich sinnvoll vermittelt wird.
Mathe- und Sportlehrer sind, was die Erklärungen betrifft, leider in vielen Fällen ziemliche Nieten. Die Didaktik, Schülern etwas beizubringen, ist oft bei den Lehrern in den meisten anderen Fächern deutlich ausgeprägter, obwohl gerade in Mathe das ansprechende Vermitteln der lnhalte sehr wichtig wäre.

Anders sieht es in Englisch und Deutsch aus. In diesen Fächern haben die meisten Schüler keine Probleme.

Da sind die Lehrer meistens kompetenter, andererseits ist der Stoff nicht so trocken.

Wechselfreund  12.01.2024, 16:21

Lehrer in Englisch und Deutsch sind kompetenter als Mathe-Lehrer? Steile These...

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Dreamdrummer  12.01.2024, 16:41
@Wechselfreund

Nicht kompetenter auf das Wissen in ihrem Fachgebiet, aber kompetenter hinsichtlich der Didaktik. Was das Erklären betrifft, sind die meisten Mathelehrer ein Totalausfall. Sie können den Stoff für die Schüler halt nicht "greifbar" machen.

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73MissMaple  12.01.2024, 17:23
@Dreamdrummer

das liegt aber nicht an den Lehrern sondern am Fach bzw. an den Schülern. Mathematik ist ein logisches Fach. Vokabeln auswendig lernen kann man auch, wenn man nicht logisch denken kann. Mathematik zu verstehen wird sehr schwer bis unmöglich, wenn man nicht logisch denken kann.

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Die Antwort ist recht einfach: weil google in den meisten Fällen in der Hosentasche dabei ist. Wieso sollte ich denn Mathe und die Formeln lernen, wenn ich auch googeln kann. Meistens sind dann nicht die Formeln das Problem sondern das Anwenden. Selbst mit Dreisatz hatten Leute bei uns Probleme und der Lehrer hatte damals die pq-Formel und den Satz des Pythagoras sogar an die Tafel geschrieben. Es ist ganz einfach die Faulheit. Sie sind es nicht mehr gewohnt an Problemen zu scheitern und es wieder zu versuchen.

Mit Deutsch und Englisch sind wir durch das Internet mehr konfrontiert. Schon die jüngsten schauen sich die neusten Staffeln ihrer Serie auf Englisch an mit Deutschen Untertitel, weil die Deutsche Version Monate später rauskommt. Somit lernen sie Englisch automatisch. Bei Mathe sehen sie keinen Grund dahinter. Warum soll ich das denn in meiner Freizeit lernen.

Tja, das ist doch die Lösung der Rechten auf der ganzen Welt: Dinge, die sie nicht mögen, einfach ausblenden und/oder verbieten. In Florida verbieten sie Bücher, welche Sklaverei oder Homosexualität auch nur streifen, sogar Wörterbücher sind im Gespräch ("Don't say gay").

Die Leistungsbewertung an Schulen ist natürlich völlig absurd und wahnsinnig, aber die Lösung wäre nicht, sie abzuschaffen, sondern sich vom Mythos zu trennen, dass Schulnoten über die Grenzen von ein- und derselben Lerngruppe hinweg vergleichbar seien.

Wie es die Schulgesetze vorschreiben.

https://www.gutefrage.net/frage/frage-ueber-noten-2#answer-520608733

Aber das würde natürlich einen ganzen Rattenschwanz pädagogisch sinnvoller und teurer Reformen nach sich ziehen wie etwa zentralisierte Prüfungen bereits in der Mittelstufe, das Erlassen eines einheitlichen Kanons an Lernzielen, drastisch kleinere Schulklassen und so weiter und so fort.

Also reden wir uns lieber weiter ein, dass eine drei in Englisch in der 7A genau das gleiche ist wie in der 7C bei einem ganz anderen Lehrer und wie in der 9A einer ganz anderen Schule einer ganz anderen Schulform in einem ganz anderen Bundesland.

In meinen Augen liegt das schlicht an der schlechten Strukturierung des Mathematik-Lehrplans und an dem Lehrermangel in diesem Fach, gepaart mit vielen systemischen Problemen im Schulsystem

In Deutsch und Englisch kannst du durch reine sprachliche Fähigkeit einiges kompensieren. In Mathe hast du kaum eine Chance, wenn du in der Unter- oder Mittelstufe im Stoff abgehängt wurdest.

In meinen Augen sollte die Überprüfung von Fähigkeiten in der Schule grundsätzlich überdacht werden. Viel wichtiger als das "Auskotzen" von Fachwissen sollte das Erlernen von Problemlösungsstrategien sein. Außerdem sollte es auch viel wichtiger sein, zu lernen, wie man lernt.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Naturwissenschaftler mit Mathematikaffinität
Wechselfreund  18.12.2023, 12:48

Viel wichtiger als das "Auskotzen" von Fachwissen sollte das Erlernen von Problemlösungsstrategien sein.

Könnte das auch Teil des Problems sein? In anderen Fächern kann man sich mit °Aus..." eher über Wasser halten.

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Von Experte MichaelH77 bestätigt

Wir leben in einer Zeit, in der das Internet sekundenschnell Antworten auf alle möglichen Fragen liefert. Es mangelt daher zunehmend an der Bereitschaft, Probleme systematisch zu analysieren und Lösungen eigenständig zu entwickeln. Es erfordert nämlich Zeit, Geduld und den notwendigen Biss, in Problemlösungen tiefer einzusteigen. Das ist in der Mathematik erforderlich, scheitert aber oft an Bequemlichkeit und Denkfaulheit. Die Abschaffung von Noten verschleiert das Problem, löst es aber nicht.