Ich habe einen aggressive Schüler in meiner Gruppe, was tun?

4 Antworten

Ich selber habe immer die Lehrer/innen bevorzugt die von sich aus eine Autorität ausgestrahlt haben ohne dabei streng zu sein. Heute denke ich das waren Personen die einfach psychologisch sehr gut geschult waren, dass war die Körperhaltung, die Art und Weise wie sie jemanden angeschaut haben usw.

Alle hatten aber gemeinsam das man als Schüler diesen Lehrer/innen gefallen wollte, in diesem Sinne hatten sie tatsächlich auch die gesamte Klasse unter Kontrolle. Wer sich gegen einen solchen Lieblingslehrer gestellt hat, wurde in der Klasse zum Außenseiter.

Du musst die Klasse unter Kontrolle bringen, die lernen sonst nichts.

Was sich da in der Lehrerausbildung geändert hat kann ich nicht beurteilen, wo du aber heute immer noch diesen Typ von Menschen findest ist im Bereich von Handwerksmeistern. Der Meisterbrief enthält einen pädagogischen Teil, du findet dort viel über Körpersprache und Menschenführung, viel Praxis wenig Theorie. Ich habe da mal drinne gelesen und war ehrlich gesagt sehr begeistert.

Sprich mit dem Direktor.

Abgesehen davon brauchst du Durchsetzungsvermögen. setz die Streithähne soweit wie möglich auseinander. Und natürlich musst du schauen das du dich durchgesetzt bekommst.

Ich weiß nicht wo diese Schule ist aber in einer 3. Klasse und bei nur 15 Kindern sollten die Lehrer das besser im Griff haben.

Die Höchststrafe an einer Schule ist der Schulausschluß. Ich würde wahrscheinlich nach Rücksprache mit dem Direktor den einen oder anderen Störenfried zeitweise rausschmeißen. Das mäßigt möglicherweise das Verhalten der Übrigbleibenden. Normalerweise wollen solche Kinder zwar möglichst der Schule fernbleiben aber wenn sie nicht kommen dürfen, ist ihnen das auch wieder nicht recht. Wenn der Unterricht mit den Übriggebliebenen dann einigermaßen funktioniert, werden die Rausgeworfenen das erfahren. Du hast gewonnen, wenn sie bitten wieder kommen zu dürfen.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Lehrer u. Fachbetreuer für Mathematik und Physik i.R.
DeSTiNYZwarhier 
Fragesteller
 07.11.2022, 22:54

Ist das Ausschließen der "Problemkinder" wirklich, pädagogisch gesehen, gut? Oder würde das nur zu einer schlechteren Entwicklung führen? Was mich eher heute am meisten geschockt hatte, war folgende Sache: Ich hab heute weder einen Schüler angeschrien, noch meine Stimme lauter gemacht. Ich war stets gelassen, ruhig aber dafür bestimmt. Mit nonverbalen Aktionen versuchte ich die Regeln besser durchzusetzen. Naja aber einer der Kinder war wirklich sehr aggressiv im Unterricht gewesen, teilweise auch zu mir. Als ich dann am Ende der Stunde mit ihm kurz sprechen wollte (mit seinem Freund), ging er direkt in eine Art "Defensivstellung", er schreite, rennte weg, meinte ich will ihn bestimmt schlagen/anschreien.... Dieses Kind zeigt eindeutige Signale (meiner Meinung nach), dass es ihm gar nicht gut geht. Er gibt es zwar nicht direkt zu, aber anhand seiner Reaktionen in dem heutigem UE, ist das eigentlich glasklar. Daher meine Bedenken.

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Littlethought  08.11.2022, 11:20
@DeSTiNYZwarhier

Als Lehrer muß man vor allem das Wohl der Gesamtheit der Schüler im Auge haben. Es bringt nichts einem einzelnen zu helfen und allen anderen dabei zu schaden. Die zeitliche Konstanz des Lehrerverhaltens schafft Vertrauen, aber es ist kontraindiziert, wenn dieses Vertrauen dahingehend interpretiert wird, dass für den Schüler eine beliebige Freiheit im Verhalten besteht. Der Lehrer muß auch Grenzen setzen können. Am Gymnasium war eines der wirksamsten Mittel der Telefonanruf bei den Eltern. Da im Grundschulbereich eine andere soziale Zusammensetzung existiert, kann ich nicht beurteilen, ob dies auch dort wirksam ist.

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Das ist eben die Gesellschaft von heute. Naja Konsequenz und Pädagogik haben auch ihre Grenzen.

Wenn du kein Pädagoge oder Lehrer bist, dann lass dir Finger davon. Ist ja schade für die Kinder, aber am Ende kannst du nur auf dich selbst achten und so ein aggressives Umfeld ist einfach kein Raum zu Lernen. Das bringt also so niemandem was.