Pilot: Traum oder Alptraum?

6 Antworten

Der Arbeitstag des Piloten und die Anforderungen wurden hier in diesem Forum oft genug beschrieben. 

Vieles hängt vom Brötchengeber und von der persönlichen Einstellung ab. Viele Dinge sind aber auch vorgegeben und unabänderbar. 

Am Anfang finden ihn alle Piloten toll. Nach 20 Jahren nicht mehr.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Beruf und Erfahrung

Hallo KaRaTe5,
Sicherlich hat der Beruf viele Vorteile, allerdings auch so einige Nachteile.
Ein Vorteil ist sicherlich, dass du viel reisen kannst und dort in den Metropolen der Welt auch einige Zeit bleiben kannst und ein bisschen Urlaub machen.
Außerdem wirst du sehr gut bezahlt und gehst früher als normal in Rente.
Jedoch hast du oft kaum Zeit für eine Familie, Freunde oder Hobbys, da du quasi immerzu nur am reisen bist.
Außerdem sind viele nach den in letzter Zeit häufiger werdenen Schreckensmeldungen traumatisiert oder psychisch stark belastet.

Pilotflying  11.11.2015, 12:48

Das Reisen ist nicht immer ein Vorteil und für die Metropolen dieser Welt hast Du auch nicht wirklich Zeit und dort Urlaub machen? ?? Naja! Nach der Ruhezeit geht es weiter!

Du kommst an, fällst ins Hotelzimmer und fällst ins Bett. Vielleicht noch Abendessen. Tagelangen Aufenthalt am Zielort gibt es schon Jahre nicht mehr. 

Schlechte Hotelzimmer,  schlechte Betten, unregelmäßige Arbeitszeiten, megafrühes Aufstehen, Jetlag...  da ist man körperlich meist früher fertig und nicht erst zum Rentenalter!

... und das Einkommen lässt bei manchem Brötchengeber auch zu wünschen übrig.

1

Traum oder Alptraum hängt oft auch vom Arbeitgeber ab. Teilweise verdienen Ryanair Piloten 6.000€ brutto. Klingt viel, aber davon gehen Steuern und Sozialabgaben ab. Dann muss jeder FR Pilot auch seine eigene Zeit im Simulator selbst bezahlen. Wer krank ist und nicht fliegt, bekommt auch kein Gehalt. Einigen Piloten bleiben daher nur 540€ im Monat zum Leben. Deutlich besser geht es den Piloten der größeren Airlines. BA und LH zahlen sehr gut und die Piloten müssen auch die Zeit im Simulator (die ja nun mal vorgeschrieben ist) nicht selbst bezahlen. BA zahlt neben dem Grundgehalt noch für jede Stunde die man arbeitet und einen noch höheren Zuschlag für die Zeit, die man tatsächlich in der Luft ist.

Klar, klingt immer ganz toll. Aber ich persönlich würde das nicht beruflich machen wollen. Verantwortung, Belastung hin oder her (Verantwortung hab ich mit meinem Beruf ja auch), was mir persönlich das ganze madig macht ist Folgendes: Als Hobbypilot/Segelflieger ist es ne tolle Sache, zu fliegen. Entspannend, befreiend, einfach ein super Gefühl, über allem zu schweben. Aber wenn du das beruflich machst, heißt das: Flugvorbereitung (zivil an Fachpersonal outgesourced), rein ins Cockpit, Checkliste durch, Abflug, Autopilot, stumpf an der Route entlang, Checkliste Landung. Bei Kurzstrecke mehrmals am Tag, bei Langstrecke an einem Tag hin, kurz im Hotel schlafen, am andern Tag zurück.

Mir ist das Fliegen dafür ein bisschen zu schade, da hat man doch gar keine Freude mehr dran.

...weil hinter diesem Beruf immer mehr Stress und Verantwortung steht.

Von den " Reisen " hat der Pilot nicht viel. Entweder er fliegt Kurzstrecken, die mehrmals am tag hin und her gehen, oder er  muss bei Langstreckenflügen nach der Landung sofort ab ins Hotel um zu schlafen und am nächsten Tag fliegt er wieder zurück in die Heimat.

Einen Traumberuf stelle ich mir auf jeden Fall anders vor.