Kann man noch Pilot werden?

5 Antworten

Warum nicht Pilot werden? Bis dahin stellen die wieder Personal ein. Notfalls fliegt man ein paar Jahre eine andere Airline und sammelt Erfahrung. 

Erstmal legst du knappe 100.000 Euro für die Ausbildung auf den Tisch, denn die Lufthansa lässt ausbilden und übernimmt keinen Eigenanteil. 

Nach Erhalt deiner Lizenz musst du Stunden sammeln - wenn du Glück hast, wirst du dafür sogar bezahlt und kannst von deinem Gehalt leben. Die Chancen dafür steigen wenn du bereit bist, deinen Heimatort bzw. gar dein Heimatland zu verlassen. 

Du kannst auch erst das Studium abschließen und die Ausbildung Stück für Stück selbst finanzieren, oder gleich einen anderen Beruf nachgehen.

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Für mich hat sich die Frage vor etwa einem Jahr auch gestellt, und ich habe mich für das Studium entschieden.

1. Alle jugendlichen Himmelsstürmer wollen zu LH, als ob es die einzige Airline in Europa wäre. Dabei gibt es durchaus noch zwei oder drei andere Gesellschaften, sogar solche, die auch eine angeschlossene Flugschule haben. 

2. Du musst einfach immer auf der LH-Bewerberseite nachschauen, ob und wenn ja wann und zu welchen Konditionen LH wieder Bewerbungen annimmt. 

3. Woher weißt Du, dass ein Pilot bei Ryanair "ausgebeutet" wird - und dann auch noch "total"? Wahnsinn! 

Ryanair lässt seine Flightcrews bis an das gesetzlich vorgegebene Limit von Legs und Flighthours fliegen, ja, das ist richtig, aber nicht verboten. Und da FR ja einen Rundumerneuerung und Erweiterung der Flotte anstrebt, scheinen sie genug Personal zu bekommen. 

Da Ryanair nur "Ready Entries" nimmt, bekommen sie erfahrene Piloten mit einigen Hundert oder Tausend Flugstunden, die sich schon Gedanken gemacht und dann erst den Arbeitsvertrag unterschrieben haben. 

Kann also so schlimm nicht sein. Und dass sich schlechte Nachrichten schneller rumsprechen, ist ja schon lange bekannt. Es kommt halt darauf an, wer wann zu welchem Thema etwas gesagt hat, sagen wird oder gesagt haben könnte. 

4. Alte, aus der Geschichte stammende Arbeitsverträge und Betriebsvereinbarungen, die heute u. U. nicht mehr ganz marktkonform sind, haben LH schon sehr viel mehr Geld gekostet als nötig. 

Daher werden Auswahl, Ausbildung und Arbeitsverträge in Zukunft nicht mehr so sein wie früher. 

5. In Zukunft wird LH auch bei den Ausbildungskosten wohl nicht mehr in Vorlage treten und die Ausbildung wird konzernweit unter einheitlichem Management gemacht. 

Die Konzerngesellschaften können sich dann die geeigneten Kandidaten aussuchen. 

6. Unzufriedene Arbeitnehmer gibt es auch beim fliegenden Personal, wie in anderen Firmen auch. Offensichtlich sind aber die meisten MA zufrieden, weil die Arbeit bei einer Airline immer noch etwas anderes ist, als bei einer Bank oder gar in der Verwaltung zu arbeiten. 

7.LuR-Technik ist bestimmt eines der interessantesten und spannendsten Gebiete im Bereich Ingenieurwissenschaften. 

Du kannst bei Airlines, Flugzeugherstellern (zivil und militärisch) arbeiten, aber auch z. B. beim LBA, beim DLR oder auch als Zivilist bei der Erprobungsstelle der Luftwaffe. 

Die Entscheidung kann Dir niemand abnehmen. Aber was spricht dagegen, sich als Pilot zu bewerben? Entweder es klappt, dann kannst Du das Studium knicken oder es klappt nicht (wie bei den meisten Bewerbern), dann kannst Du danach immer noch in Ruhe studieren. 

Hast du dich denn übdrhaupt schon bei der Lufthansa beworben? Wenn nicht, würde ich das erst mal tun. Absagen ocer Ablehnen können die dann immer noch.

Alternativ könntest du Umwege gehen, und dich bei anderen Airlines bewerben. Vielleicht hast du dann später die möglichkeit mit dem Kranich deine Runden zu drehen. 

Oder du bewirbst dich nirgendwo und treibst die Kohlen privat auf.