Pferd testet. Pferd will sich nach Lust und Laune einfach immer umdrehen?
Hallo,
Ich habe seit November ein eigenes Pferd. (Das Pferd wurde verkauft, weil es auf Turnieren immer geguckt habe und dadurch die Prüfungen nicht so gelaufen ist wie er sollte. Es wurde als ängstlich verkauft, bin aber der Meinung, dass er kaum ängstlich ist.)
Habe das Problem, dass mein Pferd sich nach Lust und Laune einfach umdreht. Dann versuche ich mit meinen Beinen und den Zügel dagegen vorzugehen. Das bringt leider nur gar nichts. Je stärker der Druck von meinen Beinen wird, kommt das Pferd auf die Idee vorne leicht hoch zu gehen. Wenn ich es dann mit Gerte versuche kommt das Buckeln und Steigen, also Schaukelpferd. Im Gelände rennt es das wohl auch so 3-4 Schritte weiter.
Auf dem Platz hatten wir das Problem nie. Dadurch, dass wir letzte Woche den Stall gewechselt haben und die Reitplätze dort keine Begrenzung haben, fängt es schon an wenn er den Platz verlässt. Man bekommt ihn dann nicht mehr wieder auf den Platz. Dadurch, dass er so auf die Gerte reagiert, setze ich die Gerte auch sehr vorsichtig ein.
Meiner Meinung nach hat das Pferd überhaupt keine Angst, sondern testet einfach nur sehr viel und fragt alles nach.
Hat jemand einen Tipp wie ich das wieder korrigieren kann? Laut Vorbesitzerin hat er das wohl auf dem Weg vom Abreiteplatz bis zur Prüfung gemacht oder als er vom Viereck wieder runter sollte.
6 Antworten
Der Tipp heißt Trainer. Das Pferd hat sich da wohl was "schönes" angewöhnt, kam anscheinend bereits beim Vorbesitzer damit durch und bei dir jetzt auch. Verständlich, dass du nicht auf dem Schaukelpferd sitzen möchtest und das auch nicht provozieren willst. Aber genau in dem du die Konfrontation mit solchen Situationen vermeidest, lernt dein Pferd: ich mache Ramazamba und komme damit durch. Für mich hört sich das kein bisschen nach einem ängstlichen Pferd an, sondern nach einem Pferd, welches gelernt hat, seinen Willen durch zu setzen.
Du solltest auf jeden Fall nicht alleine weiter machen, denn je nach Temperament und Hartnäckigkeit des Pferdes bzw. wie mit ihm umgegangen wird, kann sich das so weit steigern, dass ihr keinen Schritt mehr vom Stall weg kommt - alles schon erlebt. Unterricht bei der Freundin ist gut, aber hier kommt es nicht nur auf die reiterlichen Fähigkeiten an, sondern ihr solltet jmd zu Rate ziehen, der euch wirklich weiter helfen kann und Erfahrung mit "Problempferden" hat.
Hmm...
Also ich bin kein Pferdewirt, Trainer oder so, aber es kann auch sein, dass es Schmerzen hat und durch das „Drehen“ dem Schmerz quasi ausweichen will. Ich weiß nicht ob du eine Ankaufsuntersuchung gemacht hast, aber ich würde vllt einen Osteopathen über dein Pferd schauen lassen. Oder das Equipment abchecken.
Bezüglich testen: Das kann natürlich sein. Meiner Meinung nach würde ich erstmal versuchen beim Führen, Putzen und Co Anstand und Respekt reinzubringen. Wenn das klappt kannst du dich um das Reiten kümmern.
(Angaben ohne Gewähr)
Okay, dann könnte es vllt sein, dass er früher überfordert wurde oder er keine Motivation hat. Oder er hat Angst vor Druck, also Zügel etc
Nimm doch einfach Unterricht mit dem Pferd. Grade mit einem neuen Pferd sollte man das machen. Wenn das Pferd auch noch eine entsprechende Vorgeschichte hat, dann ist alleine rum probieren das letzte was man machen sollte. So wie du dein reiten beschrieben hast, fehlt dir das reiterliche sowie die Erfahrung im Umgang mit Korrektur Pferden. Alleine nicht lösbar. So machst du es nur schlimmer.
Vielleicht hilft Bodenarbeit um eine Bindung aufzubauen und ein Gefühl für dein Pferd zu bekommen. Ansonsten fällt mir nur ein, beim Reiten speziell auf den Sitz zu achten, tiefer Sitz etc. Und dann das Pferd durchtreiben in solchen Momenten. Hatte ein ähnliches Pferd mit dem es dann gut geklappt hat. Am Anfang hat es gebockt und alles aber dann hat es irgendwann verstanden und läuft seither mega toll.
Wenn es beim Kommando geben gebuckelt hat habe ich nochmal einen draufgesetzt um zu zeigen "es bringt nichts wenn du buckelst, wir machen das jetzt"
Wenn du weißt, dass es gleich wieder drehen wird, schon frühzeitig gegen agieren und nicht erst reagieren wenn es schon passiert.
Viele Übungen und Wendungen reiten, damit es gar nicht erst die Zeit hat sich wieder dummheiten zu überlegen.
Wenn es angaloppiert ist um sozusagen von mir wegzukommen hab ich es erstmal richtig getrieben, von wegen, wenn es galoppieren will dann soll es rennen. Dann hat es gemerkt, dass es ganz schön anstrengend ist und ihm sozusagen eher das Gegenteil eingebracht hat
Das sind allerdings alles sachen die in der Halle passiert sind.
Ausreiten kann ich hier leider nichts aus Erfahrung sagen. Meine Reitlehrerin hat mir aber mal gesagt, dass man gerne auch m im Gelände dressur anwenden kann um die Aufmerksamkeit des Pferdes zu behalten, also bei ebenem Gelände mal seitwärtsgänge machen, Übergänge reiten etc.
Bitte einen Trainer besorgen und mit ihm zusammen wieder Grundlagen in der Bodenarbeit durchgehen bis ihr dann langsam wieder mit dem Reiten beginnen könnt. Dass das Pferd nach Schmerzen durchsucht worden ist, setze ich einfach mal vorraus.
Ich habe eine AKU gemacht, der Osteopath war vor 2 Wochen da und einen neuen und auch passenden Sattel haben wir seit Anfang April. Daher schließe ich Schmerzen aus. Auch, weil das Problem ja nur immer auftritt, wenn er weiß es geht weiter und wir hören nicht auf.
Vom Boden aus ist er artig und zeigt auch Respekt.