Pferd erschrickt sich vor jeder Kleinigkeit ;(

8 Antworten

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Hallo hungry111,

Du hast genau 2 Probleme:

  1. Dein Pferd vertraut Dir am Boden, aber nicht aus dem Sattel.
  2. Deine eigenen Gedanken verursachen die Unsicherheit des Pferdes.

Daß Du Bodenarbeit und Anti-Schrecktraining gemacht hast, ist schon mal der richtige Weg. Was jetzt noch fehlt, ist das Vertrauen auch mit in den Sattel zu nehmen. Das dauert zwar einige Zeit, ist aber nicht allzu schwierig. Wenn das Pferd sich erschreckt, sofort mit der Stimme beruhigen, absteigen und zu dem vermeintlich gruseligen hingehen ( nie das Pferd dahin zwingen- ich glaube aber das weißt Du schon), immer vorgehen ( ..sieh´, es frisst mich nicht - ist alles gut), dem Pferd mit beiden Augen das vermeintlich gruselige zeigen (Pferde lernen rechts und links einzeln), dann wieder aufsteigen und vom Sattel aus an der Stelle vorbeigehen und weiter beruhigen - Damit lernt das Pferd das der am Boden auch der im Sattel ist. Wenn es bei der nächsten Runde wieder so ist, dann anhalten und schauen lassen.

Niemals beim erschrecken an den Zügeln ziehen, denn daraus lernt das Pferd: Das sieht gruselig aus - und es tut weh (im Maul). Das kostet sehr viel Mut die Zügel lose zu lassen !

Das zweite Problem ist etwas schwieriger in den Griff zu bekommen. Du denkst da könnte etwas passieren, und dadurch passiert es auch, denn das Pferd spürt Deine Unsicherheit. Wusstest Du, das ein Pferd Deinen Herzschlag hören kann? Darum kann man Pferde auch nicht belügen. Wenn Du nervös bist, merkt das Pferd das sofort.

Das dazu nötige Training kannst Du nur alleine machen. Eine recht brauchbare Methode ist das Pferd auszulachen. Dadurch verlierst Du auch Deine Unsicherheit.

Viel Glück und einen guten Rutsch

Calimero

Tut mir Leid, aber du bist nicht der Chef. Wenn sich dein Pferd nur unterm Sattel erschrickt ist das definitiv ungehorsam. Die Tatsache, dass du ja doch schon runtergefallen bist lässt vermuten, dass er des Öfteren mal mit seinen Marotten bei dir durchgekommen ist.

Ich hätte ein paar Fragen:

Ist es dein Pferd?

Wie lange reitest du schon?

Wie lange ist er schon dein Pferd?

Du musst dir unbedingt Hilfe in Form eines Reitlehrers oder einer Reitlehrerin suchen. Das ist keine Schande und wird dir viel helfen. Gute Reitstunden bringen einen viel weiter. Es hilft viel wenn jemand vom Boden aus zusieht. Man erkennt andere Fehler und kann anders agieren. Wünsche dir viel Glück mit deinem Pferd!

hungry111 
Fragesteller
 27.12.2014, 22:22

Er ist seit ca. 3 Monaten mein Pferd Ich reite seit 7 Jahren Er ist mein Pferd

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LaBruja  27.12.2014, 22:29
@hungry111

Gut drei Monate sind gewiss keine lange Zeit. Ich würde dir trotzdem Reitstunden empfehlen. Aber du musst euch beiden als Team auch was zeit geben, das kommt nicht von jetzt auf gleich

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Am Anfang hat er mich ja noch ausgetestet, doch seit er weiß, dass ich der Chef bin, testet er mich nicht mehr aus

Sorry aber du bist weit entfernt davon der Chef zu sein.

Und außerdem, sobald ich die Ausbinder ab mache, reißt er den Kopf hoch, legt die Ohren an und sonstiges...

Du reitest mit Ausbindern? Dein Pferd ist ein Boxen und Hallenpferd? Natürlich reist der den Kopf hoch und legt die Ohren an, das ist ja wie wenn er sagt: Endlich kann ich meinen verspannten Nacken dehnen.

Wie wärs mal mit dem erlernen der richtigen Arbeitsschritte mit diesem Pferd und dir? Dazu brauchst du aber einen echten Pferdemenschen und nicht nur einen Hallenreitlehrer.

Huhu,

bitte arbeite mit dem Pferd (dein Pferd?) ohne Ausbinder und andere Hilfszügel. Diese schränken seine Bewegung enorm ein und drücken es in eine Zwangshaltung. Da die Ausbinder seinen Kopf kontinuierlich nach hinten ziehen, kann es nur entweder dagegen drücken oder sich dahinter verkriechen. Beides blockiert die Schulter, da der Unterhals-Schulter Muskel stark angespannt wird. Durch die blockierte Schulter kann sich das Pferd vorne nicht heben und nicht mit aktiver Hinterhand laufen, so dass der Rücken sich aufwölbt und es einen Reiter gesund tragen kann. Also weg mit den Ausbinder!

Damit dein Pferd lernt dieser korrekte Haltung einnehmen zu können, musst du es von Boden aus vorbereiten. Sehr geeignet ist dafür der Longenkurs von longenkurs.de. Sobald das Pferd im Schritt und evtl.auch im Trab gut läuft am der Longe kannst du auch mit Equikinetic weitermachen. Auch Handarbeit und Freispringen eignen sich sehr gut, um einen Pferd zu helfen, sich unter dem Reiter besser zu bewegen und die Bodenarbeit im generellen hilft auf dem Weg zu einer harmonischen Beziehung.

Du brauchst ganz, ganz dringend einen oder mehrere Trainer an seiner Seite, die die bei Bodenarveit und beim Reiten helfen können und das möglichst oft. Alleine kannst du deine Probleme nicht bewältigen, wenn es schon so weit gekommen ist. Wenn du dir jetzt aber Hilfe holst und versucht das Problem mit deinem Pferd zu lösen und nicht nur etwas an deinem Pferd ändern möchtest, sondern auch bereit bist, auf den Pferd zuzugehen, kannst du einen Weg mit deinem Pferd finden.

Liebe Grüße

Vielleicht liegt es an den Ausbindern? Ausbinder tun den meisten Pferden weh, sie verursachen Verspannungen & Blockaden, da der Kopf gezwungen wird eine unnatürliche Haltung einzunehmen.

Mit Gerte reiten würde ich nicht empfehlen - viele Pferde (deines auch?) reagieren darauf sehr empfindlich...

Und wie hast du ihm klargemacht, dass du der Chef bist?