Pferd reagiert auf nichts (Gerte, Peitsche, Körperhilfe. Wie sensibilisiere ich ihn?

13 Antworten

Ich würde es erstmal etwas in Ruhe lassen und vom Boden aus erstmal nur striegeln etc und ein paar kleine Zirkuslektionen o.Ä machen mit Belohnungen.. Nach Jahren eines Kirmespferdes kennen die es meist nicht, eine Bezugsperson zu haben. Im Kreis rennen, dann in die Box, fertig. Ich kenne dein Pony nicht, aber meine brauchte damals eine größere Vertrauensbasis und Abwechslung, damit sie ihren Hintern mal bisschen mehr bewegte. Sie hörte dann auch nur auf die Stimme, weil sie das antreiben nicht spürte und die Gerte vom Vorbesitzer eher schlecht in Erinnerung hatte..

ein so " versautes" pony bekommst du nicht hin, indem du die "hilfen" immer mehr verstärkst und gleichzeitig "respekt" verlangst.
was soll er denn respektieren?
dich? mit peitsche, gerte, rumgehampel etc?
glaub ich kaum.
hast du respekt vor dem pony? vor dem was es durchgemacht hat? hast du verständnis für sein verhalten?
und was genau erwartest du eigentlich von dem pony?
klar ist es schwer mit so einem pferd zu arbeiten. das kann nicht jeder. eigendlich können das nur leute, die dem pferd auch mal zuhören. und es nicht mit irgendwelchen hilfsmitteln dazu bekommen wollen, zu funktionieren...

ich würde mit so einem.pony wie mit einem fohlen /jungpferd arbeiten: erstmal.auf die weide mit kumpels, und dann in einem halben jahr oder in nem jahr langsam anfangen. aufhalftern, anfassen lassen, putzen, führen...usw

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Langjährige Arbeit/ Ausbildung verschiedenster Pferde.

ich glaube das Pony ist bei dir nicht gut aufgehoben, denn wer meint im Umgang und Training auf Gerte, Peitsche , anschreien, rumgehampel etc zurück greifen zu müssen ist ungeeignet, ein derart abgestumpftes Tier positiv zu leiten und zu führen. 

Viowow  04.06.2017, 12:14

das seh ich auch so.👍

3

Nimm dir Zeit, ihn kennen zu lernen, und vor allem lass ihm Zeit, dich kennen zu lernen. Das Tempo bestimmt das Pferd! Erst wenn das Pferd dir vertraut, wird es dich auch respektieren - das bedeutet bei einem Pony mit solcher Vergangenheit sehr viel Geduld, Fingerspitzengefühl und Sensibilität deinerseits. Du brauchst einen langen Atem, musst Rückschläge einkalkulieren. 

Beschäftigte dich viel mit ihm, OHNE dass du etwas von ihm willst. Sei einfach mit in der Box, setzt dich zu ihm auf die Koppel, wenn er ankommt, wird er gestreichelt, wenn nicht, wird er in Ruhe gelassen. Wenn das klappt geh einen Schritt weiter, fange an mit Halftern, dann mit Putzen.

Lass die Hufe erstmal Hufe sein. Wenn er so weit ist, dass du ihn überall anfassen u. putzen kannst, beginnst du, die Beine abzustreichen. Zwei Tage später Hufe kurz hoch, wieder hinstellen. Loben! Den Huf jeden Tag ein bisschen länger aufhalten, bis du ihn vorsichtig beginnst, auszukratzen.

Und so wie mit der Putz-Huf-Geschichte machst du das auch mit der Arbeit. Kleinschrittig, im Tempo vom Pferd. Wenn was nicht klappt, einen Schritt zurück. 

Wie schon gesagt - das alles erfordert viel Geduld, ein Erfolg wird sich nicht von heute auf morgen einstellen. Manches Muster wird man trotz aller Bemühungen vllt auch gar nicht mehr auflösen können.

Wenn das Pony in seinem bisherigen Leben von Menschen im schlimmsten Fall Gewalt im besten Fall wohl nicht mehr als Teilnahmslosigkeit erfahren hat, kann es sich nicht von heute auf morgen ändern u. auf was neues einlassen - das kann niemand!

Woher soll das arme Tierchen denn wissen, dass Arbeit auch Spaß machen, man Menschen vertrauen kann?

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Pferdewirtschaftsmeisterin

Habt ihr Ideen, wie ich anfangen kann ihm Respekt zu lehren,

Sobald du selbst Respekt vor deinem Pony haben kannst, auch Verständnis für sein Verhalten, und gerne auch gleich generell Respekt vor jeglichem Leben haben kannst, sobald wird sich vieles in deinem Leben ändern und alles leichter und geschmeidiger laufen.

Liebe ist es, was alles ändern kann.

Wenn du willst, so gebe euch beiden Zeit. Zeit um wieder Vertrauen zu gewinnen. Zeit um sich wieder vertrauensvoll öffnen zu können.
Mit Liebe geht das.